Zukunft der Fölziehausener Wehr noch unklar
Alternativen werden geprüft / Neuer Ortsbrandmeister und Ehrungen
Fölziehausen/Capellenhagen (gök). Noch vergangenes Jahr gab es in der Samtgemeinde Duingen offiziell kaum Probleme bei den Feuerwehren. Doch nach der Begradigung der Mitgliederzahlen sind die Ortswehren Rott und Fölziehausen unter die Mindeststärke gerutscht. In Fölziehausen gibt es nur noch 13 Aktive, was deutlich unter der Mindeststärke von 18 Feuerwehrkameraden für eine eigene Ortsfeuerwehr liegt. Die Feuerwehr aus Rott will sich als Löschgruppe der Ortsfeuerwehr Lübbrechtsen anschließen. Der Ortsbrandmeister Jürgen Schappert aus Fölziehausen erklärte in der dortigen Jahreshauptversammlung der Ortswehr, dass sich bis zum Jahresende jetzt was tun muss, sonst wird die Ortswehr mangels Aktiven aufgelöst. Vor kurzem wurden intern mit dem Gemeindekommando und der Samtgemeindeverwaltung erörtert, wie es weitergehen kann. Klar war von vorn herein, dass man die Feuerwehr vor Ort behalten möchte. Denn diese dient nicht nur zum Brandschutz, sondern ist auch als Kulturträger vor Ort unverzichtbar. Kartoffelessen, Preisskat oder Osterfeuer. Ohne Feuerwehr gebe es kaum noch gesellschaftliches Leben in dem kleinen Ort am Ith.
Laut Schappert hat die Ortsfeuerwehr für die Zukunft jetzt noch drei Alternativen. Zum einen kann man sich als Löschgruppe der Ortsfeuerwehr Capellenhagen anschließen, wodurch man schlagartig zu einer der mitgliederstärksten Feuerwehren in der Region werden würde und auf Jahre keine Personalprobleme mehr hätte. Genauso könnte sich auch Capellenhagen als Löschgruppe Fölziehausen anschließen. Diese Variante ist aber unwahrscheinlich, da Capellenhagen noch selber genug Aktive für eine eigene Ortsfeuerwehr hat. Möglich wäre als dritte Variante aber auch die Gründung einer neuen gemeinsamen Ortsfeuerwehr. Denn im gesellschaftlichen Leben der beiden Orte hat sich schon oft gezeigt, dass das funktionieren kann. So gibt es immer noch einen gemeinsamen Sportverein oder einen gemeinsamen Gesangsverein, in dem die Einwohner der beiden Orte gemeinsam ihren Hobbys nachgehen. In den nächsten Wochen will Fölziehausen das Gespräch mit Capellenhagen suchen, wie es weitergehen kann.
Unabhängig davon soll aber bis zum Jahresende ein Feuerwehrförderverein gegründet werden, der das gesellschaftliche Leben im Ort weiter aufrechterhalten soll. Dieser hat auch den Vorteil, dass eine Kassenführung erfolgen kann. Die Samtgemeinde etwa überweist aus rechtlichen Gründen keinen Zuschuss mehr an die Feuerwehren, da sie das schlicht nicht darf. Die Kassen in den Feuerwehren gehören daher bald der Vergangenheit an.
Nicht mehr in erster Reihe wird das alles aber Ortsbrandmeister Jürgen Schappert begleiten. Denn bei den anstehenden Wahlen stellte er sich für die Wiederwahl zum Ortsbrandmeister nicht zur Verfügung. Nach seinen Worten hängt das aber nicht mit der derzeitigen Personalsituation in Fölziehausen oder der Zukunft der Ortswehr zusammen. „Ich habe einfach andere Ansprüche an mich. Oft kam ich aus beruflichen Gründen nicht pünktlich zu Sitzungen und hatte auch aufgrund meines späten Einstieges in die Feuerwehr einfach nicht diesen Feuerwehrbackround und die Erfahrung wie andere. In meiner kompletten Amtszeit habe ich noch keinen Einsatz geleitet“, so Schappert. Leicht kritische Worte fand er auch für einige Entscheidungen im Gemeindekommando, auch wenn diese nicht maßgeblich waren. Sein bisheriger Stellvertreter Holger Mrzyglodzik wurde auf der Versammlung einstimmig zum neuen Ortsbrandmeister gewählt. Schappert steht ihm aber noch als Stellvertreter zur Verfügung.
Die Ängste um einen Verlust des Feuerwehrhauses, welches auch oft von der Dorfgemeinschaft genutzt wird, konnte Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Schulz den Anwesenden nehmen. Die Samtgemeinde will das Gebäude spätestens 2016 dem Flecken Duingen überschreiben. So kommt der neue Flecken Duingen nach der Gemeindefusion auch für die Folgekosten auf. Dies hat den Vorteil, dass auch zukünftig Duingen für das Gebäude zuständig ist. Die Feuerwehrkameraden hatten die Befürchtung, dass das Gebäude mit einem Verlust der Feuerwehr künftig unter die Verwaltung der neuen Samtgemeinde Leinebergland fallen würde und diese das Gebäude so für die Dorfgemeinschaft verlieren könnten.
Neben diesen intensiven Diskussionen hatte Schappert als Ortsbrandmeister aber noch einmal die fröhliche Aufgabe, verdiente Mitglieder zu ehren. So wurden Frank Breyer für 40 Jahre, Manfred Lehnhoff und Herbert Heuer für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Ortswehr geehrt. Die Ehrung für 60 Jahre Mitgliedschaft von Reinhold Kelle aus dem vergangenen Jahr wurde dieses Jahr auch nachgeholt. Der anwesenden Brandabschnittsleiter Frank Kiehne ehrte zudem Jürgen Kelle für 40 Jahre aktiven Dienst.
Foto1: Jürgen Schappert (links vorne) mit den geehrten Mitgliedern und Gästen
Foto5: Jürgen Schappert und Holger Mrzyglodzik