DRK Osterwald will nicht aufgeben
Osterwald (haf). Der Vizepräsident des DRK-Kreisverbands Hameln Pyrmont, Manfred Reichert, ist eigens aus Hameln angereist, um dem DRK Ortsverein Osterwald bei der Lösung eines existenziellen Problems zu helfen. Er richtet einen eindringlichen Aufruf an die versammelte Mitgliederschaft: „Wir dürfen es nicht zulassen, dass ein so erfolgreicher Verein einfach aufgegeben wird!“
Dies werde aber schlussendlich dabei herauskommen, wenn es nicht gelingt, einen handlungsfähigen Vorstand zu wählen. Das zeichnet sich ab bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung, nachdem die bisherige Vorsitzende Irmgard Deiters erklärt hat, sie werde für eine (nun fällige) Neuwahl nicht mehr zur Verfügung stehen. Der Stellvertreterposten konnte schon seit zwei Jahren nicht mehr besetzt werden.
Der DRK Ortsverband besteht nunmehr seit 74 Jahren, gehört mit gut 170 Mitgliedern zu den gewichtigsten Institutionen in der Dorfgemeinschaft und müsste eigentlich im nächsten Jahr Jubiläum feiern. Heute allerdings steht anderes auf der Tagesordnung, nämlich: Wie findet der Verein eine neue Vereinsführung.
Wer den Jahresbericht der Vorsitzenden Irmgard Deiters wenige Minuten zuvor gehört und die wie immer eindrucksvolle Bilanz, zur Kenntnis genommen hat mit vielfältigen Aktivitäten wie Blutspendenaktionen, Kleidersammlungen, einträglichen Spendensammlungen, Haus und Krankenbesuchen sowie mit geselligen, gut besuchten Veranstaltungen, Wanderungen, Busreisen und mehr, kann nicht auf den Gedanken kommen, dass der Verein in einem Dilemma steckt. Denn trotz intensiven Werbens hat sich bisher kein Vereinsmitglied bereitgefunden, in der Nachfolge von Irmgard Deiters an der Vereinsspitze Verantwortung zu übernehmen.
Auch ein Vorstandsteam, wie es Manfred Reichel vom Kreisverband schließlich vorschlägt, das übergangsweise gemeinschaftlich kollegial die Geschäfte führt, findet sich nicht. Gerda Benecke, die Ehrenvorsitzende, die selbst 35 Jahre den Ortsverband geleitet hat, unterstreicht in einem emotional geprägten Appell, die überragende Bedeutung des Roten Kreuzes überall auf der Welt, die Leistungen des DRK in Deutschland und nicht zuletzt das erfolgreiche Wirken des Ortsvereins über viele Jahrzehnte.“ Wollen wir, wollt Ihr wirklich aufgeben?“, ruft sie schließlich.
Ohne Erfolg. Die Hände bleiben unten. Aber das Weiterbestehen des Vereins aufs Spiel setzen will natürlich auch niemand. So werden die fälligen Vorstandswahlen erst einmal vertagt. Das bereits angeschobene Veranstaltungsprogramm bis Mai wickelt das bisherigen Vorstandteam kommissarisch wie geplant ab. Danach aber muss eine eindeutige Entscheidung fallen.
Foto: Der Vizepräsident des DRK-Kreisverbands, Manfred Reichert, war nach Osterwald zum DRK-Ortsverein gekommen, um einem neuen Vorstand Glück zu wünschen. Daraus wurde nichts. Weil keine Bewerber für die Posten des ersten Vorsitzenden und des Stellvertreters gefunden wurden, musste die Wahl vertagt werden.
Für langjährige Mitgliedschaft gab es Blumen und Urkunden (v.l.) für Heide Willmer (25 Jahre), Gudrun Wendt (40) und Ruth Schempp (40). Auch auf die scheidende Vorsitzende, Irmgard Deiters (r.), warteten Blumen und ein ganz großes Dankeschön für aufopfernde, erfolgreiche Vorstandsarbeit. Sie muss nun erst einmal im Amt bleiben und auf eine Lösung bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in drei Monaten hoffen.