Ith3Luchs auch im Hils und Ith auf der Jagd

Rehbock in Fölziehausen gerissen

Fölziehausen (gök). Als Landwirt und Jäger ist Herbert Heuer aus Fölziehausen viel in seinem Revier im Ith unterwegs. Vor kurzem fand er einen Rehbock auf seinem Acker vor dem Hils, der augenscheinlich von einem Luchs gerissen wurde. Der alarmierte niedersächsische Luchs-Experte Ole Anders bestätigte seinen Verdacht schließlich eindeutig. Neben den klaren Biss-Spuren am Hals bestätigte auch ein GPS-Sender, dass das registrierte Tier dort anwesend war. Am Folgetag hatte sich allerdings noch ein weiterer Luchs an dem Rehbock bedient. Der erste Luchs war laut GPS in der Zeit schon bis Delligsen in den Hils weitergezogen. Für Heuer ist nun klar, dass mindestens zwei Luchse regelmäßig durch den Ith streifen.

Schon vor etwa fünf Jahren hatte er selber auf der Jagd das erste Mal den Luchs wahrgenommen, der sich dort an einem Kadaver zu schaffen gemacht hatte. Die stärker gewordene Population der Lüchse hat aus seiner Sicht zur Folge, dass zukünftig wohl bald weniger Wild in der Region wahrgenommen wird. Denn ein Luchs benötigt zum Leben pro Woche etwa ein Reh oder alternativ zwei Hasen oder einen Frischling. Ein Großteil seiner Nahrung machen dabei aber Rehe aus. Luchse und auch der in der Region bisher noch nicht angekommene Wolf haben keine natürlichen Feinde. Bei den Luchsen sind lediglich Jungtiere durch Füchse gefährdet. Im Jahr 2000 begann die Rückkehr des Luchses mit einem Auswilderungsprojekt im Harz. Seitdem wurden über 20 Tiere ausgewildert und ab 2002 auch Jungtiere in Freiheit geboren. Ein Luchs bekommt pro Jahr zwischen zwei und fünf Jungtiere, die sich nach der Aufzucht durch das Muttertier dann ein eigenes Revier suchen und entsprechend immer weiter wandern müssen. Forscher schätzen, dass ein Luchs-Revier zwischen 100 und 150 Quadratkilometern groß ist.

„Wir alle müssen uns klar werden, was wir wollen. Entweder lässt man es so weiterlaufen wie bisher oder man sollte den Luchs und auch den Wolf mit in die Jagd aufnehmen, um ihn dann in zumutbaren Stückzahlen zu halten. Wenn das nicht geschieht, kann man in fünf Jahren Rehwild vielleicht nur noch im Zoo und nicht mehr in freier Wildbahn beobachten, da der Luchs oder Wolf dann ohne natürliche Feinde die Jagdherrschaft ohne Schonzeiten übernommen hat. Wanderer und Naturfreunde werden den Anblick von äsendem Wild dann sicher sehr vermissen und für Jäger wird es zudem uninteressant, überhaupt eine Jagd zu übernehmen“, ist Heuer überzeugt.

 

Foto: der gerissene Rehbock

Foto Ith: Im Ith streift jetzt auch der Luchs