Brot und Spiele
Calenberger Backstube unterstützt Kinderherzklinik der MHH
Rundgang über die renovierte und neu gestaltete Station 68 B der MHH-Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin. Deren Direktor, Prof. Dr. Philipp Beerbaum, zählt die „Errungenschaften“ auf: ein heller, freundlicher Flur mit einer Beleuchtung, die allen Erfordernissen des 24-Stunden-Betriebs angepasst werden kann, breitere Türen zu den Patientenräumen, in denen die Betten sich nicht mehr verkeilen, Duschen und Toiletten in jedem Zimmer, bequeme Klappbetten für die begleitenden Eltern. Axel und Kai Oppenborn, die beiden Gäste, hören interessiert zu. Und sie stellen Fragen: „Wie wichtig sind die hier entstandenen Eltern-Kind-Zimmer?“ – Prof. Beerbaum: „Die Mütter lernen früher und unter Anleitung des Pflegepersonals, mit den besonderen Bedürfnissen ihrer herzkranken Kinder umzugehen. Die Kinder sind ruhiger, die Eltern aber auch, weil sie alles mitbekommen, nicht mit ihrer Unsicherheit alleine gelassen werden.“
Ira Thorsting, Vorsitzende des Vereins „Kleine Herzen Hannover“, der sich für eine bessere Betreuung der Patienten und ihrer Familien einsetzt, fügt hinzu: „Früher durften Vater und Mutter täglich nur ein paar Stunden bei ihrem Kind sein. Anders war es gar nicht möglich, weil bis zu sechs Patienten in einem Zimmer untergebracht waren, in dem nach heutigen Standards möglichst nur zwei liegen sollen – eben zusammen mit ihren Müttern. In dieser Klinik wird Medizin auf Weltniveau betrieben. Das muss sich auch in der äußeren Erscheinung niederschlagen.“
Die „Kleinen Herzen“ haben – ebenso wie der Verein „Kinderherz Hannover“ – 200.000 Euro für den Umbau von zwei Stationen der Klinik bereitgestellt. Station 68 A wird im September fertig. Prof. Beerbaum: „Dann haben wir auch genug Zimmer, um Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern unterbringen zu können, für deren Behandlung die MHH zertifiziert ist.“ – Zwischenfrage von Axel Oppenborn: „Wie alt sind Ihre Patienten?“ – Prof. Beerbaum: „Das reicht von Neugeborenen bis zu 80-Jährigen. Die herzkranken Kinder haben dank moderner Medizin und Forschung inzwischen sehr gute Chancen, ein ganz normales Alter zu erreichen. Mehr noch: Ein junger Mensch mit korrigiertem angeborenem Herzfehler, der ganz bewusst auf seinen Zustand achtet und von Anfang an Sport treibt, wird vielleicht älter als ein Gesunder, der zu spät an seine Gesundheit denkt.“
Mit Unterstützung der „Kleinen Herzen“ und deren Spender wird die Klinik deshalb den Einsatz von Spielkonsolen bei der Mobilisierung von frisch operierten Kindern und Jugendlichen erproben. Ira Thorsting: „Es ist ein Medium, mit dem die Patienten auch zu Hause gerne umgehen. Hier geht es aber nicht um die üblichen Spiele, sondern darum, den Gleichgewichtssinn zu trainieren und die Muskulatur wieder in Gang zu bringen. Die Übungen sollen nach Absprache mit den Kardiologen und unter Anleitung der MHH-Physiotherapeuten stattfinden.“
Mehrere Konsolen, samt Monitor und technischer Peripherie, sollen mobil in den Krankenzimmern eingesetzt werden. Eine stationäre Einheit kommt ins Spielzimmer der Station, das in den nächsten Wochen fertig werden soll. Axel und Kai Oppenborn und die Belegschaft ihrer Calenberger Backstuben haben insgesamt 2.000 Euro dafür gespendet. Nicht das erste Mal, dass sie für die Projekte der „Kleinen Herzen“ sammelten: Beim Jahresempfang der Stadt Pattensen verkauften sie Laugenbrezeln zum guten Zweck, und die Mitarbeiter verzichteten bei einem Firmentreffen auf ihre Vergütung.
Bildunterschrift:
Team mit ganz viel Herz für die herzkranken Kinder in der Medizinischen Hochschule Hannover. Von links: Axel und Kai Oppenborn von den Calenberger Backstuben, Ira Thorsting vom Verein “Kleine Herzen” und Prof. Dr. Philipp Beerbaum, Direktor der Klinik für Päd. Kardiologie und Päd. Intensivmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover.
Quelle: Pressemitteilung Kleine Herzen Hannover