Wählergemeinschaften wollen Kräfte bündeln
„Aufschlag“ in Gronau zur Wählergemeinschaft Leinebergland erfolgt
Gronau/Duingen (gök). Für viele Bürger kommt es sicher überraschend, doch für ihn selber nicht. Der Duinger Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Schulz wird – wenn der Wähler das bei der nächsten Kommunalwahl 2016 wünscht – den Bürgern erhalten bleiben und die Fusion als Politiker weiter begleiten. Über die Liste der CDU wurde der parteilose Schulz in Duingen zum Samtgemeindebürgermeister gewählt. Zukünftig wird er aber der neu gegründeten Wählergemeinschaft Leinebergland „Flecken Duingen“ angehören, die Anfang Juni unter anderem zusammen mit Martin Gründel aus Coppengrave und Petra Fritsche-Grothe aus Duingen gegründet wurde. „Ich kann nicht auf der Liste der CDU stehen, da ich bei der nächsten Kommunalwahl die Kandidatur von Rainer Mertens (SPD) zum neuen Samtgemeindebürgermeister unterstütze, wenn dieser denn für die SPD antritt“, nennt Schulz als hauptsächlichen Grund für seine Entscheidung. Der amtierende Duinger Samtgemeindebürgermeister nimmt sein Versprechen an die Bürger aber Ernst, dass er die Fusion auch zukünftig begleiten und sich für die Bürger einsetzen will.
Als Mitglied einer Wählergemeinschaft will Schulz wie die anderen Wählergemeinschafts-Vertreter der umliegenden Gemeinden nicht nach Fraktionszwang entscheiden, sondern konstruktiv Themen begleiten und erst dann entscheiden. Daher kam es Anfang Juni zu einem Gespräch zwischen Schulz und Christoph Meyer von der Wählergemeinschaft in Betheln. Danach erfolgten Gespräche mit Hans-Peter Klose aus Gronau und der Wählergemeinschaft in Rheden. Zur dritten Veranstaltung luden die verschiedenen Wählergemeinschaften nun alle interessierten Wählergemeinschaften und Bürger aus den Samtgemeinden Gronau und Duingen in den Eichsfelder Hof zu einem ersten öffentlichen „Aufschlag“ ein. Zwar wurde eine Anwesenheitsliste geführt, bisher aber offiziell noch keine Wählergemeinschaft Leinebergland als Dachorganisation für alle Wählergemeinschaften gegründet. Die 29 Anwesenden wurden zunächst angehalten, das Thema in ihren Gruppen zu thematisieren und etwaige Mitstreiter anzusprechen.
„Wir wollten einfach engagierte Menschen aus unseren Gemeinden zusammenholen und das Ganze noch vor der Sommerpause anschieben“, so Schulz. Ziel ist es, in der neuen Samtgemeinde Leinebergland eine dritte Kraft neben den beiden großen etablierten Parteien zu stellen und die Politik mit zu gestalten. In Rheden zeigt sich seit über 30 Jahren, wie eine Wählergemeinschaft sogar den Bürgermeister stellen kann. „Mit richtigen Argumenten ist eine Wählergemeinschaft auch in der Samtgemeinde über ein Dorf hinaus wählbar“, so Günter Sievert aus Rheden. Auch in den anderen Wählergemeinschaften in der Region gab es schon Erfolge zu verzeichnen. Hans-Peter Klose aus Gronau etwa ist derzeit Vorsitzender im städtischen Bau- und Finanzausschuss. Martin Gründel ist zu Beginn der laufenden Wahlperiode als Einzelkandidat in Coppengrave angetreten und hat dort mit Andreas Ziegler und Peter Glaß Zulauf von der SPD-Liste bekommen und eine Wählergemeinschaft gegründet, die mit Gründel mittlerweile auch den stellvertretenden Bürgermeister stellt.
Aufgrund der anstehenden Fusion ist mittlerweile eine Aufbruchstimmung entstanden und die verschiedenen Wählergemeinschaften lernen sich erst kennen. „Noch gibt es keine festen Strukturen und alles ist erst in der Entwicklung“, so Meyer. Die bisherigen Gesprächspartner wollen sich die Lockerheit der bisherigen Wählergemeinschaften bewahren, aber einen Konsens finden. Um eine Richtschnur zu bekommen, soll bei den nächsten Treffen auch eine Satzung, ein Leitbild oder eine Geschäftsordnung diskutiert werden. Zur Kommunikation gibt es schon einen email-Verteiler zwischen den bisherigen Interessierten. Wer für eine Wählergemeinschaft Leinebergland zur Verfügung steht, muss sich in den Orten nach Meinung von Schulz erst noch entwickeln. Eime und Brüggen sind bisher noch nicht vertreten, was sich nach Möglichkeit noch ändern soll. Einen etwaigen Beitritt der großen Wählergemeinschaft zu den Unabhängigen auf Kreisebene wäre nach Meinung von Klose erst ein dritter Schritt, der noch nicht diskutiert wurde. Vorrangig geht es zunächst darum, die Kräfte vor Ort in den neuen Mitgliedsgemeinden zu bündeln und dann zusammen auf Samtgemeindeebene zu handeln.
Auf die Frage von Guido Sackmann aus der Versammlung nach den nächsten Schritten erklärte Schulz, dass wenn möglich das Thema einer Wählergemeinschaft Leinebergland nach der Sommerpause in den Orten besprochen und bis zum Herbst Strukturen forciert werden sollen. Im ersten Quartal 2016 kann man sich dann Gedanken über Listen zur Kommunalwahl machen. Bis dahin muss eine Wählergemeinschaft nach Meinung der bisherigen Ansprechpartner aber zuerst in den Köpfen der Menschen vor Ort verankert werden. Zum Schluss der Veranstaltung in Gronau gestand Sievert, dass er bei einigen Anwesenden noch Skepsis in den Gesichtern sieht, „doch irgendwie muss man halt mal anfangen“! Für Rückfragen stehen zunächst die Ansprechpartner Christoph Meyer unter der email-Adresse christoph.meyer@htp-tel.de und Wolfgang Schulz unter der email-Adresse schwol55@web.de zur Verfügung, die sich über etwaige Mitstreiter in einer neuen Wählergemeinschaft Leinebergland und in den einzelnen Orten sehr freuen würden. Natürlich können auch die anderen Ansprechpartner Martin Gründel in Coppengrave, Hans-Peter Klose in Gronau oder Günter Sievert in Rheden direkt vor Ort angesprochen werden.
Foto1862: 29 Interessierte waren in Gronau erschienen
Foto1863: Christoph Meyer erklärte den Anwesenden Sinn und Zweck der Versammlung
Foto1864: Vorerst dienen Günter Sievert, Martin Gründel, Wolfgang Schulz, Christoph Meyer und Hans-Peter Klose als Ansprechpartner in den verschiedenen Orten