Neuntöter hätte das Treffen fast verhindert
Quadtreffen auf dem Ith erfordert Geschicklichkeit
Capellenhagen/Eschershausen (gök). Auf dem Ith war Geschicklichkeit gefordert. Nicht nur jetzt bei der Trailmeisterschaft der Quadfahrer, sondern auch schon vorher bei der Beantragung der Veranstaltung. Bei der ersten Anfrage wurde das Treffen vom Landkreis noch abschlägig beschieden. In dem Naturschutzgebiet rund um die Ithwiesen sollte die Natur nicht von lärmenden Quadfahrern belästigt werden. Doch nach intensiven Gesprächen mit dem Landkreis wurde ein Kompromiss gefunden. Allerdings konnte die Veranstaltung nur unter der Bedingung stattfinden, dass der Neuntöter – eine Vogelart aus der Familie der Würger – seine Brutzeit bereits beendet hatte. 
Dazu wurde sogar der NABU angerufen und dieser um ein Gutachten gebeten. Erst danach konnte die Planung für das Quadtreffen weitergehen. Diese Unklarheit sorgte allerdings für sechs Wochen Pause in der Planung, weshalb auch die Werbung nach Meinung von Mitorganisator Hermann Knopf etwas zu kurz kam und weniger Zuschauer als erwartet den Weg auf die Ithwiesen fanden. Das Rahmenprogramm musste zudem etwas verkürzt werden. Die Händlermeile und Aufführung der Feuerwehr musste aus Umweltschutzgründen gestrichen werden. Auch wurde ein Extra-Parkplatz für die Zuschauer zugewiesen und nur die Teilnehmer des Events durften den Platz mit ihren Quads und Campingfahrzeugen befahren. Auch die Teilnehmerzahl wurde auf 70 begrenzt, aber auch von den Veranstaltern nicht ganz erreicht.
Weit über 50 Quadfahrer kamen aber trotzdem auf den Ith und hatten dort trotz der Einschränkungen ihren Spaß. Allen voran sorgten zehn Trailfahrer für Begeisterung, die mit ihren Quads auf dem Trailparcours viel Geschicklichkeit mit ihren Fahrzeugen zeigten. Das Organisationsteam um Sascha Fiebig und Knopf hatten sich viel Mühe gegeben, einen Trailparcours angelehnt an den offiziellen Parcours zur Deutschen Meisterschaft auf dem Gelände zu errichten. So gab es Baumstämme, wo die Quads drüberfuhren, Gruben, Erhöhungen, Wippen oder Rampen. An den Seiten waren Stäbe mit Kugeln angebracht, die beim Durchfahren nicht herunterfallen durften. Für jede gefallene Kugel gab es Strafpunkte, die auf die Fahrzeit draufgerechnet wurden. Entsprechend konzentriert fuhren die Fahrer über den Parcours und sorgten regelmäßig für Klatschen unter den Zuschauern. Manche fuhren sogar mit soviel Geschwindigkeit über die Rampen, dass sie regelrecht durch die Luft flogen. Nebenbei wurde während des Treffens vor allem viel über die Technik geklönt und diese auch verglichen. Bei den Quads überwiegten neben den Trailversionen vor allem auf Geschwindigkeit getrimmte Quads, die auf der Straße gute Kurvenlage garantieren.
Am Abend bei der kleinen Party im Fahrerlager wurden schließlich die Sieger des Trailkurses vom Nachmittag geehrt. Hier siegten Werner Freiberg vor Dietmar Breitenfeld und Martin Lach. Dazu gab es von Fiebig noch Pokale für weiteste und kürzeste Anreise, ältesten und jüngsten Teilnehmer sowie ältestes und jüngstes Quad überreicht. Für das kommende Jahr ist noch unklar, ob wieder ein Quadtreffen auf den Ithwiesen stattfindet. Laut Aussage des Landkreises war eine Veranstaltung nur für dieses Jahr genehmigt worden. Sollte ein Treffen dort aber nicht möglich sein, könnte man eventuell auch auf den Campingplatz in Capellenhagen ausweichen. Die Teilnehmer und anwesenden Zuschauer wünschen sich auf jeden Fall eine Wiederholung.
Organisator Sascha Fiebig hatte zum Schluss nur noch lobende Worte für die ganzen Helfer übrig: “Es ist weltklasse, wie hier meine Freunde und Unterstützer geholfen haben. Ohne diese wäre die Veranstaltung nie möglich gewesen! Vielen Dank!”
Foto2393: Das Quadtreffen auf den Ithwiesen
Foto2397: Vor dem Trail-Rennen wird die Strecke besprochen
Foto2401,2403,2411,2428,2433,2438,2452,2453,2477,2483,2502,2508,2509: Zahlreiche Hindernisse mussten die Fahrer hinter sich bringen, ohne das die Kugeln von den Stangen fallen
Foto2417,2419,2420,2471,2472,2490,2491,2494: Quad auf der Wippe
Foto2441,2460: Sprunge über die Rampe, nur fliegen ist schöner
Foto2462: Eingang zum Fahrerlager
Foto2463: Auf dem Gelände wurde viel gefachsimpelt
Foto2464,2465,2466: Der Sieger Werner Freiberg fährt hier mit viel Körpereinsatz
Foto2468,2469,2470: Auch ein paar „Racer“ gab es in dem Fahrerlager zu bewundern
Foto2516,2519,2521,2525: Organisator Sascha Fiebig fuhr bei der Trail-Meisterschaft auch mit
