Grisu kommt nach vier Jahren wieder nach Hause
Föhrste/Wallensen (gök). Die Fälle werden für Ina Baars nicht weniger. Zahlreiche Katzen hat sie durch Veröffentlichung auf der Homepage des Tierschutzvereins Alfeld – www.tierschutzverein-alfeld.de – wieder zu Ihren Besitzern zurückgeführt. Doch solch einen Fall hatte sie noch nie.
Der Kater Grisu war seiner Familie in Föhrste bei Alfeld schon 2012 entlaufen und die Familie hatte die Hoffnung auf ein Wiedersehen schon fast aufgegeben. Völlig verzweifelt hatte die 38jährige Bianca Stürzenbach ihren Kater überall gesucht. Sie dachte, dass der Achtjährige Kater nie wieder durch ihre Wohnung tigern würde. Doch ein Anruf vom Campingplatz am Humboldtsee Wallensen brachte kürzlich nach fast vier Jahren Licht ins Dunkel dieser Vermisstenanzeige.
Christa Schulz ruft ab und an Ina Baars an, wenn wieder Katzen dort herumstreunern. Doch dieses Mal sorgte der Anruf für ein überraschendes Ergebnis. Baars suchte in ihren Unterlagen nach entsprechenden Katzen und fand mit Grisu aus Föhrste einen lange vermissten Kater. Die Fellzeichnung auf den Fotos stimmte überein und so rief Baars die Familie in Föhrste an, die sich gleich auf den Weg zu dem über 20 Kilometer entfernten Campingplatz machten. Die Freude war schließlich groß und der Kater kurz danach wieder in seinem Zuhause, wo er sich wie früher gewohnt zu dem Sohn der Familie ins Bett legte. „Grisu war wohlgenährt, gepflegt und gut drauf. Offensichtlich hat sich jemand um ihn gekümmert. Ich habe aber keine Ahnung, wer das sein könnte. Er ist wie ein riesiges vorzeitiges Weihnachtsgeschenk, dass ich jetzt schon bekomme“, freut sich Stürzenbach. Auch der Mischlingshund Jonny ist gleich auf den Kater zugelaufen und hat ihn begrüßt, was er sonst bei anderen Katzen nicht macht. „Der Kater hat gemaut wie blöd, als er wieder bei uns war. Er ist seither besonders schmusig“, so die Besitzerin.
Solche Fälle – wenn auch nicht mit so einer langen Wartezeit – erlebt Baars immer wieder. Daher bittet Baars auch Katzenbesitzer immer wieder darum, Katzen mit einem Chip zu versehen und auch registrieren zu lassen. Die Registration ist bei Einrichtungen wie Tasso oder dem Deutschen Haustierregister auch kostenlos möglich. Ohne Registrierung macht ein Chip oder eine Tätowierung keinen Sinn. „Erst vor kurzem haben wir zum Beispiel Emmi wiedergefunden, die vorher von Alfeld ausgebüchst war und in Einbeck wieder auftauchte!“ Die ganze Suche erfolgt durch den Tierschutzverein alles im Ehrenamt, was vielen Tierbesitzern nicht klar ist. „Man bekommt schon manchmal einen Vorwurf, wenn man nicht gleich erreichbar ist“, so Baars. Die Zahl der entlaufenen Katzen nimmt nicht ab und in den letzten Monaten wurden Dutzende durch die Hilfe des Tierschutzvereins wieder aufgefunden. Doch einige streunende Katzen oder auch kleine Hunde können nicht gleich einem Besitzer zugeordnet werden, weshalb der Verein für das nächste Jahr dringend noch neue Pflegestellen in Alfeld und Umgebung sucht. Der Verein kommt dann nach Wunsch auch für die laufenden Kosten auf, die durch das Tier verursacht werden. Interessierte Menschen können sich für Katzen bei Ina Baars in Lübbrechtsen unter 05185-9574061 oder für Hunde bei Wolf-Helge Hinzmann in Alfeld unter 0151-22097032 melden.
Foto: „Grisu“ ist am Humboldtsee nach fast vier Jahren wieder aufgetaucht
Foto: An der Seen im Weenzer Bruch werden ab und an mal streunende Katzen aufgefunden