Duingen liegt nicht in Nordkorea
Rainer Mertens vom neuen SPD-Samtgemeindeverband Leinebergland zum Bürgermeisterkandidaten gekürt
Duingen/Gronau (gök). „Wir sind hier nicht in Nordkorea, das ist ein ehrliches Ergebnis“, so Rainer Mertens nach seiner Wahl zum Bürgermeisterkandidaten. Bei der Wahl stimmten von 76 Stimmberechtigten 67 mit Ja und bescherten Mertens so im Vergleich zu den anderen Gewählten des Abends kein Überragendes, aber ein deutliches Ergebnis.
Doch die Wahl von Mertens war nur der kurze Abschluss eines längeren Abends mit vielen Wahlschritten. Eingeladen zu der Gründung des SPD-Samtgemeindeverbandes Leinebergland hatte der SPD-Unterbezirk sowie die bisherigen Samtgemeindeverbände aus der Stadt Gronau und Duingen. 79 stimmberechtigte Mitglieder aus den Ortsverbänden folgten der Einladung in die Duinger Gymnastikhalle am Hallenbad. Dem bisherigen Vorsitzenden des Duinger Samtgemeindeverbandes Karl-Heinz Blinne oblag es, die Begrüßung zu vollziehen, ehe Waltraud Friedemann als Vorsitzende des Unterbezirkes den Wahlmarathon leitete. Vorher wurde noch kurz über die neue Satzung abgestimmt, die ohne Einwände befürwortet wurde. Die SPD-Gremien hatten die Wahlen gut vorbereitet, denn für alle Posten standen ausreichend Kandidaten zur Verfügung. Zum neuen Vorsitzenden wurde der 59jährige Albert Rehse aus Eitzum gewählt, der bereits seit 1996 im Samtgemeinderat Gronau sitzt und bis 2011 auch Vorsitzender des alten Samtgemeindeverbandes in Gronau war. Zwar erhielt Rehse auch sechs Nein-Stimmen, doch er selber war mit seinem Wahlergebnis sehr zufrieden. „Solche eindeutigen Wahlergebnisse war ich nicht immer gewohnt“, bemerkte er amüsiert. Bei den drei Stellvertretern kam Joachim Grutzeck aus Duingen auf das klarste Ergebnis, der 76 Ja-Stimmen auf sich vereinen konnte. Doch Rainer Mundt aus Gronau und Uwe Mikolajewski aus Deinsen hatten nicht viel schlechtere Ergebnisse bei der Wahl. Zum Finanzverantwortlichen wurde Karl Grosser aus Gronau gewählt, der dort die Samtgemeindeverbandskasse schon seit 23 Jahren geführt hat. Das beste Wahlergebnis des Abends fuhr Iris Grutzeck aus Duingen ein, welche mit 78 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung zur neuen Schriftführerin gewählt wurde. Der mit 17 Jahren jüngste Anwesende Niklas Brockmann sorgte für viel Schmunzeln in den Reihen, als er vor seiner Wahl zum Pressebeauftragten sich schon auf ein schönes Wahlergebnis freute, was er dann bei nur einer Nein-Stimme und einer Enthaltung auch bekam.
Auch bei den Beisitzern war alles vorbereitet. Die fleißigen Helfer hatten schon einen Stimmzettel mit den acht Beisitzern Hans-Gerd Besser, Günter Falke, Joachim Fricke, Ulf Gabriel, Andrea Prell, Thomas Schwanitz, Matthias Tonn-Marienfeld und Matthias Witte vorbereitet. Doch aus der Versammlung kam noch der Vorschlag, dass Wolfgang Lentge ebenfalls als Beisitzer dem Vorstand angehören sollte. So mussten die Stimmzettel noch vor der Ausgabe erweitert werden und die Versammlung wählte satzungsgemäß dann neun statt acht Beisitzer. Zusätzlich gehören dem Vorstand auch noch die Kreistagsabgeordneten Wilfried Paulmann und Siegfried Schmidt an.
Nach dem offiziellen Teil mit den Wahlen gab sich Rehse schon kämpferisch: „Sattelt die Pferde, das Projekt Leinebergland will erobert werden. Wir hatten bei der letzten Wahl die absolute Mehrheit und wollen auch jetzt wieder 50 Prozent plus X, das ist meine Messlatte! Wir sitzen nicht auf hohem Ross, sondern gehen zu den Menschen und hören zu“, versprach der neue Vorsitzende des SPD-Samtgemeindeverbandes Leinebergland. Auch Mertens gab schon einen kleinen Vorgeschmack auf den bevorstehenden Wahlkampf ab. Aus seiner Sicht hat die neue Samtgemeinde keine Zukunft, wenn man sich auf dem Status Q ausruht. Er benannte schon drei Schwerpunkte seiner Arbeit in den nächsten Jahren, wenn er denn gewählt wird. Wichtig sind aus seiner Sicht vor allem der Ausbau des ÖPNV, des bedarfsgerechten Wohnen in der neuen Samtgemeinde und die Breitbandversorgung, die für viele Menschen und Firmen sehr wichtig geworden ist. Hier reichen aus Sicht von Mertens die oft erreichten 16 Mbit/s nicht mehr. Nach dem offiziellen Teil gab es noch allerhand Blumensträuße für alte Vorstandsmitglieder zu verteilen, wo Rehse vor allem das Engagement von Karl-Heinz Blinne betonte, der den alten Duinger Samtgemeindeverband seit 1990 geführt hatte und sich jetzt aus der Verbandsarbeit zurückgezogen hat. Ebenfalls nicht mehr im Vorstand taucht Manuela Wernecke auf, die den Gronauer Verband in den letzten zwei Jahren geführt hatte.
Foto2: Knapp 80 Mitglieder waren in der Duinger Gymnastikhalle erschienen
Foto6+7: Albert Rehse wurden zum Vorsitzenden gewählt und gab sich kämpferisch
Foto13: Albert Rehse dankt Karl-Heinz Blinne für sein jahrzehntelanges Wirken im Duinger Samtgemeindeverband
Foto15: Auch Manuela Wernecke bekam für ihr Wirken ein Geschenk von Rehse
Foto17+19: Rainer Mertens während seiner Worte nach der Wahl
Foto20+22: Nach der Wahl nimmt Mertens die Glückwünsche von Friedemann und Rehse entgegen
Foto25+26+27: Der neue Vorstand des SPD-Samtgemeindeverbandes Leinebergland hofft auf eine positive Zukunft