Duinger Samtgemeindefeuerwehr ist gut zusammengewachsen
Zahl der Aktiven konstant
Duingen (gök). Der demografische Wandel ist in der Duinger Samtgemeindefeuerwehr noch nicht angekommen. Anders als in der Bevölkerung ist die Zahl der Aktiven in den letzten Jahren recht konstant geblieben. Zwar war die Zahl der Aktiven vor der Amtszeit von Samtgemeindebrandmeister Michael Basse etwas höher, doch viele Feuerwehrkameraden wurden trotz nicht vorhandener Dienste noch in den Dienstbüchern gezählt. In den vergangenen Jahren hat Basse vor allem Daten erfasst und geht erst jetzt langsam in die Datenpflege über.
Während 2014 noch 208 aktive Feuerwehrkameraden erfasst wurden, waren es zum 31. Dezember 2015 zwei weniger. Mittlerweile ist die Zahl aber schon wieder auf 208 gestiegen, so dass der Stand aus 2014 gehalten werden konnte. Auch erholt hat sich in den letzten Jahren die Jugendfeuerwehr. Zwar ist der Bestand mit 36 Jugendlichen derzeit um zwei Jugendliche niedriger als vor einem Jahr, aber es sah in den vergangenen Jahren schon mal schlimmer aus. 2003 gab es mit 68 Jugendlichen ein Zwischenhoch, bis 2009 fiel die Zahl aber auf noch ganze elf Jugendliche, ehe sich die Zahlen langsam wieder erholten. Nachwuchs soll vor allem die Kinderfeuerwehr gewährleisten, wo in Marienhagen und Weenzen insgesamt 30 Kinder betreut werden. Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr um drei Kinder gesunken. Erfreulich findet Basse, dass in allen Feuerwehren mittlerweile Altersabteilungen bestehen, die unterschiedlich aktiv sind. Teilweise unterstützen die Feuerwehrsenioren sogar noch bei der Unterhaltung der Feuerwehrgerätehäuser. Der Duinger Musikzug hat derzeit 14 aktive Musiker, die bei den letzten Auftritten als ein Orchesterprojekt regelmäßig begeistert haben.
Ein positives Fazit zieht Basse auch bei der Ausstattung der Feuerwehren im Samtgemeindegebiet. Im Vergleich zu umliegenden Gemeinden sind die Duinger Wehren sehr gut aufgestellt. Die Feuerwehrgerätehäuser sind fast alle in einem sehr guten Zustand, was auch wie etwa in Weenzen an der Eigeninitiative der Feuerwehrkameraden liegt. „Natürlich ist man mit der Samtgemeindeverwaltung nicht immer einer Meinung. Über gebrauchte Fahrzeuge kann man andere Standpunkte haben. Doch man muss auch mal Kompromisse eingehen und in Weenzen oder Capellenhagen sind vernünftige Lösungen gefunden worden bei der Neuanschaffung der Fahrzeuge“, so Basse. Erfreulich ist aus seiner Sicht auch, dass mittlerweile alle Aktiven in der Samtgemeinde über persönliche Ausrüstung verfügen. Vor einigen Jahren waren in einigen Feuerwehren noch Poolbildungen bei Ausrüstung vorhanden, so dass die Kleidung durchgetauscht werden musste.
Personell hat sich auch einiges in den Feuerwehren getan. Nach dem Zusammenschluss von Lübbrechtsen und Rott ist auch diese Feuerwehr sehr gut aufgestellt und die nächsten Jahre zukunftssicher. Kritisch ist derzeit nur die Aktivenzahl in Fölziehausen. Hier ist ein Zusammenschluss mit der Capellenhagener beabsichtigt. Alle anderen Wehren sind aus Sicht von Basse personell so gut aufgestellt, dass es in den nächsten Jahren keine akuten Probleme mit den Mindeststärken geben dürfte.
Einsatzmäßig war es für die Duinger Samtgemeinde ein ruhiges Jahr. Zwar gab es 2015 mit 53 Einsätzen gleich 16 Einsätze mehr im Jahr davor. Doch die Wertigkeit der Einsätze war etwas geringer. Es gab viel mehr Hilfeleistungen wie etwa Bekämpfung von Ölspuren. Auch ein streunender Hund taucht etwa in der Statistik auf, welcher sich nur sein Leckerli beim Nachbar abholte. Der traurige Höhepunkt im letzten Jahr war ein Unfall zwischen Capellenhagen und Duingen, wo ein Schwerverletzter auch in ein Krankenhaus geflogen werden musste. Relevante Brandeinsätze gab es dagegen nicht. 2014 gab es mit einem Kellerbrand in Duingen oder 2013 mit einem gefährlichen Schornsteinbrand in Lübbrechtsen gefährlichere Situationen für die Feuerwehren. Basse freut sich zwar über weniger Einsätze, sieht aber auch Gefahren darin. Denn die Aktiven haben dadurch weniger Erfahrung für bevorstehende Einsätze. Ausbildungen wie im Brandhaus in Lemgo sind so aus seiner Sicht weiterhin sehr wichtig, um gefährliche Situationen zu simulieren, damit im Einsatz richtig gehandelt wird.
Unklar ist noch die Zukunft der Feuerwehrspitze in der neuen Samtgemeinde. Für einen Posten als neuer Samtgemeindebrandmeister steht er nach jetzigem Stand nicht zur Verfügung, da das seine berufliche Situation nicht erlauben würde. Über 20 Feuerwehren müssten dann vom neuen Samtgemeindebrandmeister geführt werden. Vorstellbar ist aus seiner Sicht eine Unterstützung als ein Stellvertreter, wenn er denn gewählt werden würde. „Generell sind wir in den letzten Jahren als Samtgemeindefeuerwehr doch deutlich mehr zusammengewachsen als vorher, alle Aktiven sind etwas zusammengerückt!“
Foto: Dieser Unfall zwischen Capellenhagen und Duingen war 2015 der schwerwiegendste Einsatz in der Samtgemeinde Duingen