Auf dem Quad auf andere Gedanken kommen
Quadfahrer sind mit benachteiligten Kindern unterwegs und vermitteln Freude
Elze/Wallensen (gök). Sascha Fiebig ist schon seit einigen Jahren begeisterter Quadfahrer. Zusammen mit einigen anderen Quadfahrern hat er etwa auf den Ithwiesen auch schon Quadtreffen veranstaltet und Gleichgesinnte immer wieder getroffen. Natürlich hält man auch über das Internet und soziale Netzwerke Kontakt mit anderen Quadfahrern und tauscht sich aus. Bei Facebook stieß Fiebig schließlich auf die Gruppe Quadkinder. Dort wird benachteiligten oder körperlich oder geistig beeinträchtigten Kindern die Möglichkeit gegeben, kostenlos auf einem Quad mitzufahren und Sorgen des Alltages mal zu vergessen.
Von dieser Idee war Fiebig sofort begeistert und stellte sich als Fahrer zur Verfügung. Schon nach kurzer Zeit folgte für den Wallenser der erste Einsatz bei den “Quadkindern” und er nahm ein Kind aus Elze zu einer Spritztour mit. Die nächsten Einsätze werden vermutlich mit den Sonnenstrahlen des Frühjahres schnell folgen. Fiebig würde sich freuen, wenn in der Region um Salzhemmendorf, Elze oder Duingen noch weitere Quadfahrer sich für diese Idee begeistern könnten. Die Idee zu der Facebook-Gruppe hatte Robert Möllers Mitte des vergangenen Jahres. Möllers wollte ohne Zwang etwas Gutes tun und die Gesellschaft in seiner Region im Kreis Steinfurt etwas bereichern. “In der heutigen Zeit gibt es sehr oft nur noch Ich-Menschen, dabei kann jeder mit einfachen Mitteln etwas bewegen!” Anfangs bot er über Kleinanzeigen kostenlose Quadfahrten an. Zusammen mit fünf Personen aus seinem Bekanntenkreis waren schnell erste Mitstreiter gefunden und Berührungsängste abgebaut. Eine der ersten Ausfahrten betraf Menschen der Lebenshilfe Münster, die danach schwer begeistert waren und sich das ganze so entsprechend herumsprach. “Die Kinder sind nach den Fahrten teilweise wochenlang deutlich besser gelaunt und denken gerne an das Erlebnis zurück. Uns ist wichtig, dass wir an den Fahrten finanziell nichts verdienen. Alle Kosten werden von uns Fahrern getragen. Lediglich bei finanziell besser gestellten Familien oder gesunden Kindern bitten wir um eine kleine Spende für ein uns bekanntes Kinderhospiz oder an die Einrichtung Sternenkinder in Hamburg”, so Möllers.
Vor allem das Zusammenspiel von Mensch, Natur und Technik begeistert nach Meinung von Möllers dabei die Kinder. Die Fahrer erfreuen sich im Gegenzug dann jedes Mal besonders an der Dankbarkeit der Kinder. Die Fahrer haben bewusst keinen Verein gegründet, sondern fungieren als Interessengemeinschaft. Allerdings haben sie sich selber ein paar Regeln aufgestellt, so dass es keine Mißverständnisse gibt. Anfangs gab es die Gruppe nur im Bereich des Münsterlandes, doch mit einer Gruppengründung bei Facebook kam noch einmal richtig Bewegung in die Sache. “Mittlerweile sind wir 450 Fahrer in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Luxemburg, die Kindern eine Freude machen wollen. Ich selber haben schon über 60 Fahrten durchgeführt und alle Fahrer schon Hunderte an Fahrten mit den entsprechenden Kindern”, so Möllers. Die Facebook-Gruppe wurde am 17. Dezember gegründet und beheimatet Fahrer und Eltern der Kinder, wo sich abgesprochen werden kann.
Möllers selber weiß nicht, wie sich das ganze Projekt noch entwickeln wird. Er ist dankbar für jeden weiteren Quadfahrer, der einfach nur Kindern Freude vermitteln will. Fiebig hofft, dass für die heimische Region sich auch bald noch mehr Fahrer finden werden. Unter www.Quadkinder.com können sich Interessierte und Eltern informieren und sich verabreden. Die Kinder selber müssen sich bei den Fahrten nur festhalten können. Die Sicherheit ist den Fahrern natürlich sehr wichtig.
Foto2441: Auf den Ithwiesen fliegen die Quads schon mal, mit Kindern dann aber nicht
Foto2494: Auch Sascha Fiebig fährt mit seinem Quad gerne mal auf einem Parcours
Foto1: Robert Möllers mit einem seiner kleinen Beifahrer
Foto6: Die Kids sind nach den Fahrten regelmäßig begeistert