Schützenverein will auch ohne Vereinsheim zunächst weitermachen
Hemmendorfer Schützen müssen Ende März ausgezogen sein
Hemmendorf (gök). Das Damoklesschwert schwebte schon länger über dem Hemmendorfer Schützenverein. Doch nun hat es zugeschlagen. Zum 31. März muss der Schützenverein sein Schützenhaus geräumt haben. 1954 wurde der Schützenverein gegründet und war seit der Gründung im Schützenhaus beheimatet, wo später angebaut und 1967 auch der KK-Stand eingeweiht wurde. Es war mal angedacht, dass das Schützenhaus zum Dorfgemeinschaftshaus wird, was vermutlich die Zukunft des Schützenvereins gesichert wurde. Schließlich wurde es aber die alte Dorfschule und der jetzige Vereinsvorsitzende der Schützen Torsten Gottschalk blieb Eigentümer des Schützenhauses. Das Haus stand schon länger zum Verkauf und jetzt fand sich schließlich ein Käufer, der das Haus künftig gewerblich nutzen möchte. Für die Schützen ist dann dort kein Platz mehr vorgesehen. Vereinbart war eine angemessene Kündigungsfrist, so dass das Gebäude jetzt bis 31. März geräumt werden muss.
Die rund 50 Vereinsmitglieder haben in den nächsten Wochen viel zu tun. Mobiliar wie Tische und Stühle wird wenn möglich verkauft. Eingelagert werden dagegen erstmal Dinge wie Zuganlagen der Schießstände oder Küchengegenstände. Trainieren werden die Schützen bis auf weiteres erstmal nicht mehr und die Waffen werden in Ockensen beim dortigen Schützenverein eingelagert. Vorgesehene Wettkämpfe werden nach Absprache mit den dortigen Schützen wahrscheinlich in Wallensen durchgeführt. Erhalten bleiben sollen nach dem Willen des Vorstandes vorerst auch die meisten Veranstaltungen. Preisskat oder Oktoberfest kann auch im Dorfgemeinschaftshaus in Hemmendorf durchgeführt werden. „Ohne die Veranstaltungen des Schützenvereins wäre hier im Ort sehr viel weniger los“, so Wolfgang Senne. Daher soll der Verein auch ohne Vereinsheim zunächst am Leben erhalten bleiben. Die Mitgliederversammlung beschloss nun, dass der Vorstand zunächst für ein Jahr im Amt bleibt. Neu gewählt wurde lediglich die Kassiererin Petra Sorge. Die Mitglieder wollen sehen, wie sich das Vereinsleben auch ohne Schützenhaus weiter aufrechterhalten lässt. Die Zeit bis zur nächsten Mitgliederversammlung soll quasi als Probelauf fungieren. Die letzten Veranstaltungen im Schützenhaus sind am Samstag, den 19. März um 15.00 Uhr eine Kaffeetafel und am Gründonnerstag, den 24. März um 19 Uhr das Angrillen mit Fassbier.
Derzeit sind etwa noch 20 Schützen im Schießsport aktiv, während die anderen Mitglieder nur fördernd tätig sind. Neben den vorgesehenen Wettkämpfen wollen sich die Schützen ab April dann einmal im Monat im Dorfgemeinschaftshaus treffen. Dort sollen Absprachen getroffen werden und auch das Gesellige nicht zu kurz kommen. Nach einem Jahr wird dann ein Fazit gezogen und über die weitere Zukunft des Vereins entschieden. „Vor der Mitgliederversammlung war im Ort etwas Unruhe aufgekommen. Wir hoffen, dass mit klaren Fakten nun wieder für etwas Ruhe gesorgt ist“, so Senne. Das nächste Jahr wird zeigen, wie es für den Verein weitergeht. Laut Meinung von Senne werden Schützenvereine ohne eigenen Schießstand früher oder später alle Probleme bekommen, was man schon in Oldendorf und Thüste gesehen hat!
Foto: Torsten Gottschalk, Carsten Damke und Wolfgang Senne packen im Schützenhaus zusammen
Foto: Schützenhaus