Zufriedenheit bei der Feuerwehr
Wichtige Weichenstellungen bei Gronauer Samtgemeindefeuerwehr
Gronau/Betheln (gök). Bei den Feuerwehren der Samtgemeinde Gronau stehen einige Änderungen bevor. In der Sitzung des Ausschusses für Sicherheit und Ordnung der Samtgemeinde Gronau im Feuerwehrhaus Betheln war der Zuschauerraum bis auf den letzten Platz besetzt. Trotzdem gab es in der Einwohnerfragestunde keine einzige kritische Stimme, welche bei Sitzungen mit dem Thema Feuerwehr schon hier und da mal vorkommt. Die Brandschützer der Gemeinde müssen sich auf einige Veränderungen einstellen, die aber vom Samtgemeindebrandmeister und seinen Ortsbrandmeistern begleitet wurden.
Zuerst stellte Maik Götze von der Stadtverwaltung das Bauprojekt des Feuerwehrhauses im Despetal vor. In Eitzum sollen sich vermutlich ab Ende 2016/Anfang 2017 die Feuerwehren des Despetals aus Barfelde, Eitzum und Nienstedt zusammen in einem Gebäude wiederfinden, um künftig eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen. Das vermutlich rund 860 000 Euro teure Gebäude soll künftig die einzelnen Feuerwehrhäuser ersetzen und moderne Räumlichkeiten für die Feuerwehrmitglieder bieten. Die drei bisher eigenständigen Ortswehren finden sich dann in einem Gebäude mit drei Fahrzeughallen wieder, was auf 420 Quadratmetern viel Platz bietet. Die Fahrzeughalle mit drei Garagen wird laut Götze von außen in einem Grau-Aluminiumton gehalten und erst an dem Nebengebäude findet man einen roten Farbanteil an dem Feuerwehrgebäude wieder. Geplant ist, dass die technische Fertigstellung mit allen Handwerkerleistungen Anfang Dezember abgeschlossen ist. Anschließend ist noch der Eigenanteil von den Feuerwehrmitgliedern gefordert, die bei der Umsetzung ihrer Ideen dann noch mit helfen. Auch beim internen Farbkonzept in der farblichen Abstimmung der Einrichtung haben sich die Feuerwehrmitglieder in einem Arbeitskreis mit eingebracht. Klären mussten die Ausschussmitglieder jetzt nur, welche Art von Tor in den Fahrzeughallen installiert wird. Dem Vorschlag von Andreas Zastrow (SPD), den Standard in der Samtgemeinde zu halten, folgten die Mitglieder schließlich einstimmig. Bisher wurde in allen neuen Feuerwehrgerätehäusern Sektionaltore installiert, die sich automatisch mit einem Motor nach oben öffnen. Hierfür kommen dann aber zukünftig jährlich Wartungskosten von insgesamt 450 Euro auf die Samtgemeinde zu, da pro Tor Wartungskosten von 150 Euro pro Jahr anfallen.
Folgen konnte der Ausschuss auch dem Vorschlag von Zastrow, dass das alte Feuerwehrhaus in Barfelde zunächst weiter durch die Dorfgemeinschaft genutzt wird. In der Dorfgemeinschaft gibt es Überlegungen, dafür auch einen Verein zu gründen, da örtliche Vereine wie Sportverein oder DRK das Gebäude gerne weiterführen würden. Sollten die Vereine an dem Gebäude einmal das Interesse verlieren, fällt ein etwaiger Veräußerungserlös dann an die Samtgemeinde. Die jährlichen Abschreibekosten in Höhe von gut 1100 Euro sind nach Meinung der Ausschussmitglieder vertretbar. “Hier ist Weitsicht gefordert, man kann nur einmal verkaufen”, so Zastrow.
Neben den Gebäuden tut sich auch auf dem Fahrzeugsektor zur Zeit viel in der Samtgemeinde. In der Beschaffung ist in Brüggen etwa ein sogenanntes LF10 – ein Löschgruppenfahrzeug – von der Firma Lentner in Bayern. Das Fahrgestell wurde bereits Anfang März in die Firma geliefert, so dass das Fahrzeug derzeit in der Fertigstellung ist. Der Ausschuss sprach sich nun dafür aus, dass auch für Betheln ein LF 10 angeschafft wird. Die Kosten hierfür betragen etwa 261 000 Euro, wovon 60 000 Euro durch Mittel aus der Feuerschutzsteuer gefördert werden. Zastrow bat in der Sitzung aber darum zu prüfen, ob künftig Komplettangebote an Fahrzeugen in die Kaufüberlegungen mit einbezogen werden. “Die Firma Magirus bietet mittlerweile ein voll ausgestattetes LF10 für etwa 250 000 Euro an, was unter Umständen dann etwas günstiger als bei den bisherigen Anschaffungen wäre”, so Zastrow. Neben dem wahrscheinlich dann 2017 angeschafften Fahrzeug wird in Betheln mit einem Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) und einem Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) geplant, wodurch die zusammengeführten Feuerwehren aus Betheln, Eddinghausen und Haus Escherde über eine große Schlagkraft verfügen. Das bisherige Tragkraftspritzenfahrzeug wasserführend (TSF-W) aus Betheln wird dann nach der Anschaffung eines LF10 in das Despetal abgegeben, wo nach dem Willen des Ausschusses nach einer späteren Ausmusterung ebenfalls die Anschaffung eines LF10 geprüft wird. Bis dahin verfügt dann die Feuerwehr im Despetal über ein TSF-W, ein TSF und ein MTF. Der Samtgemeindebrandmeister Frank Kirchner informierte die Ausschussmitglieder, dass mit dieser Entscheidung auch dem Feuerwehrbedarfsplan nachgekommen wird und alle Feuerwehren gut aufgestellt sind.
Verabschiedet wurden auch die Gebührenkalkulation und die entsprechende Satzung für die Abrechnung von Feuerwehreinsätzen. Erhöht wurde dabei in der Sitzung aber die Gebühr für den Einsatz bei Fehlalarmen von geplant etwa 384 Euro auf jetzt 500 Euro. Nur eine Formalie war auch die Bestätigung der Wahlergebnisse auf den Mitgliederversammlungen der Feuerwehren in der Samtgemeinde. Bei der Ortsfeuerwehr Betheln wurde nach dem Zusammenschluss mit der Feuerwehr Haus Escherde-Eddinghausen Ulrich Gohl zum Ortsbrandmeister und Dirk Tänzer zu dessen Stellvertreter gewählt. In Brüggen wurde der stellvertretende Ortsbrandmeister Matthias Mundt, in Deilmissen Olav Grabasch als Ortsbrandmeister und in Eime Hans-Uwe Reif als Ortsbrandmeister wiedergewählt. In Gronau hatte Ortsbrandmeister Christian Kadatz seinen Rücktritt erklärt und sein Stellvertreter Markus Hüffner zunächst kommissarisch übernommen. Bei der Mitgliederversammlung wurde er dann zum neuen Ortsbrandmeister gewählt und Oliver Ehrhardt sein Stellvertreter. Auch diese Entscheidungen wurden alle einstimmig vom Ausschuss bestätigt.
Foto: Wie hier in Betheln soll das neue Feuerwehrhaus in Eitzum dann künftig über drei Garagen verfügen