Oldendorfer Feuerwehrjubiläum sorgt für nostalgische Gefühle
Oldendorf (gök). Gleich mehreren der vielen hundert Besucher in Oldendorf fiel das gleich auf, als sie das Festgelände auf dem Sportplatz betraten. Auf der linken Seite war ein Autoscooter aufgebaut, den es seit Jahren nicht im Fleckengebiet gegeben hat. Alle zehn Jahre organisieren die Mitglieder der Oldendorfer Feuerwehr ein großes Fest, wenn mal wieder ein Jubiläum ansteht. Dieses Jahr stand nicht nur das 110jährige Jubiläum der Feuerwehr, sondern auch das 50jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr an. Der „Methusalem“ der Salzhemmendorfer Feuerwehren – die Oldendorfer sind die älteste Feuerwehr im Flecken – kann mittlerweile auf eine große Erfahrung bei den Festen zurückblicken.
Ortsbrandmeister Dirk Habenicht zückt bei jedem anstehenden Fest seine Unterlagen aus dem Schrank, wo er sich Notizen zu allen Festen gemacht hat. Was muss man beantragen? Wen kann man für was ansprechen? Wo bekommt man ein Zelt her? Auch dieses Mal kam etwa der Zeltwirt wieder aus Hildesheim, der mit seinem Team das Zelt in Oldendorf aufgebaut hat. Die Mitglieder der Feuerwehr haben aber trotzdem viel zu tun. Das Festzelt wird geschmückt, die Technik und auch viele andere Sachen aufgebaut. „Unterschiedlich ist aber jedes Mal das Programm. Wir wollen den Menschen immer auch was Neues bieten“, so Habenicht.
Höhepunkt ist zwar am Sonntag immer der Festumzug, doch die Party ging jeweils richtig am Freitag- und Samstagabend ab. Den Auftakt bildete am Freitag nach dem Kommers Alleinunterhalter Tobias Babst, der besonders die vielen geladenen Feuerwehrfreunde zum Tanzen brachte. Nach den historischen Wettkämpfen am Samstag mit Mannschaften von den Männerspochtlern, Tennisverein, Rat & Verwaltung sowie den Feuerwehrgruppen mit dem Sieger aus Hohenbostel folgte am Abend die Top40-Band Timelive, die Stimmung in das Zelt brachte, wo es dann bis zum Morgengrauen viel Spaß und Tanz gab.
Neben dem Festzelt sammelten sich auf dem Festgelände aber auch viele Kinder und Jugendliche, die von Autoscooter, Schießstand oder Süßwarenstand angezogen wurden, was es sonst nur früher bei den großen Dorf- und Schützenfesten gab. Nachdem die meisten dann zwei Abende oder Nächte richtig Gas gegeben hatten, wurde es am Sonntag etwas ruhiger. Nach dem Katervesper mit über 300 Teilnehmern nutzten dann viele Uniformträger und Vereinsmitglieder den Festumzug (hier im Video), um wieder klar im Kopf zu werden. Fast 40 Gruppen sorgten hier dafür, dass ein über 700 Meter langer Festumzug durch das Dorf marschierte und sogar die Bundesstraße 1 dreimal durch die Feuerwehr aus Benstorf gesperrt werden musste. Nach dem großen Gang durch den Ort konnten sich die Erwachsenen an der Kaffeetafel danach erstmal etwas ausruhen, während die Kinder dann im Mittelpunkt standen und von der Feuerwehr bespaßt wurden. Mit ermäßigten Fahrpreisen, einer Fahrzeug- und Technikschau oder einer Brandschutzerziehung blieb kaum ein Wunsch bei den Kleinsten offen, auch wenn Regen für ein paar nasse Füße vor dem Festzelt sorgte. Als am Abend dann auch die letzten Festbesucher nach Hause gingen, äußerten schon viele den Wunsch, in spätestens zehn Jahren wieder so ein Fest zu erleben.
Foto10: Während der historischen Wettkämpfe muss immer zunächst die alte Pumpe mit Wasser versorgt werden
Foto21: Der Angriffstrupp wartet auf den richtigen Wasserdruck und hatte dieses Mal mit einem Stein im Strahlrohr zu kämpfen
Foto23: Für den Druckaufbau braucht man bei der alten Spritze noch kräftige Arme
Foto: Die Feuerwehr Hohenbostel gewann die historischen Wettkämpfe in Oldendorf mit knapp drei Sekunden Vorsprung
Foto112: Am zweiten Abend sorgte Timelive für ein volles Festzelt
Foto54,350: Über rund 700 Meter zog sich der Festzug durch Oldendorf
Foto265,332: Auch die Kleinsten waren beim Festumzug dabei
Galerie Festumzug: