Etwas Wehmut und viel Vorfreude
Letzter Fallschirmgottesdienst in Lübbrechtsen – großer Geburtstag steht bevor
Lübbrechtsen (gök). Auf große Plakate hat Bürgermeisterin Ursula Senne dieses Jahr verzichtet. Trotzdem kamen fast 200 Menschen zum letzten Fallschirmgottesdienst auf den Hof Glenewinkel in Lübbrechtsen und besetzten alle Sitzplätze, so dass die Helfer von der örtlichen Feuerwehr noch den einen oder anderen Stuhl hervorholen mussten. Vor zwei Jahren beim Jubiläum – der Fallschirmgottesdienst feierte da seinen 20. Geburtstag – konnte das noch keiner absehen. Doch Jürgen Glenewinkel hat seinen Hof verkauft, wodurch dieser für Veranstaltungen künftig nicht mehr zur Verfügung steht. Erfreut zeigt sich Senne aber, dass der Eigentümer aber aus dem Ort kommt und den Hof nun betriebswirtschaftlich nutzen möchte.
Die Idee zu einem Fallschirmgottesdienst hatte der damalige Pastor Henning Forwergk 1994 zusammen mit Jürgen Glenewinkel, der zu der Zeit in seiner Gastwirtschaft noch regelmäßig einen Frühschoppen unter dem Fallschirm durchführte. 1994 war die Kapelle renoviert worden, was mit einem kleinen Fest gefeiert werden sollte. Schon der Großvater von Ursula Senne hatte die Idee, nach dem Gottesdienst den „Kirchenschluck“ einzuführen, so dass die Gottesdienstbesucher nach dem Besuch zum Gottesdienst in der Kapelle noch mal in der Gastwirtschaft einkehrten. Die Bürgermeisterin hat selber ihre familiären Wurzeln in dem Haus, wo die Familie Glenewinkel rund 400 Jahre wohnte. Dieses wurde dann einfach vereint, in dem der Gottesdienst gleich unter dem Fallschirm an der Gastwirtschaft stattfand. Auch bei der 22. Auflage des Fallschirmgottesdienstes wurde daher auch der „Kirchenschluck“ ausgeschenkt, den sich dann viele der Gottesdienstbesucher gönnten.
Etwas Wehmut war daher schon dabei, als Ursula Senne die zahlreichen Gäste dieses Jahr bei der 22. und letzten Auflage des Fallschirmgottesdienstes begrüßte. „Wir brauchen aber an nichts festhalten, es wird auch was anderes geben“, erklärte sie gleich. Die eine Veranstaltung wird es nicht mehr geben, doch andere werden kommen, wobei eine schon sehr konkret ist. Denn nächstes Jahr feiern die Menschen aus Lübbrechtsen den 400. Geburtstag ihrer Kapelle, welche 1617 eingeweiht wurde. Doch vorher galt es, den diesjährigen Gottesdienst wie immer zu einem Erfolg werden zu lassen.
„Die Bereitschaft im Ort war schon sehr groß. Die Feuerwehr hatte am Vortag noch einen Wettkampf und war trotzdem morgens schon zwei Stunden vor dem Gottesdienst zahlreich vertreten und half wie immer bei den Aufbauarbeiten“, so Senne. Lob fand sie auch für die vielen anderen Helfer und Kuchenspender, die für eine schöne Abschiedsveranstaltung sorgten. Auch Pastor Steffen Voß war bei seiner persönlichen Premiere als Pastor beim Fallschirmgottesdienst von dem Engagement sehr angetan und leicht betrübt, dass das nun nicht mehr stattfindet. „Wir wollen nun aber nicht Trübsal blasen, sondern die Gemeinschaft weiter leben“, so der Pastor.
Begleitet durch den Singkreis Hoyershausen mit Gudrun Bosman als Dirigentin zog Senne auch dieses Jahr wieder ein sehr positives Fazit des Fallschirmgottesdienstes. Zumindest im nächsten Jahr wird sie zusammen mit den anderen Organisatoren das Engagement auf das Kapellenfest richten, was dann am 9. und 10. September 2017 gefeiert wird.
Foto1: Gudrun Bosman dirigiert den Singkreis Hoyershausen
Foto4: Knapp 200 Besucher kamen wieder zu dem Fallschirmgottesdienst
Foto10+11: Ursula Senne bei der Begrüßung
Foto12+14: Pastor Steffen Voß bei seinem ersten und wohl letzten Fallschirmgottesdienst in Lübbrechtsen
Foto15,16,20: Die Helfer hatten auf dem Hof wieder den Fallschirm aufgespannt
Foto18: Die Kameraden der örtlichen Feuerwehr sorgten für den Aufbau und das leibliche Wohl nach dem Gottesdienst