Feierlicher Abschluss einer Ära
Ehrung verdienter Ratsmitglieder und des Duinger Samtgemeindebürgermeisters
Duingen (gök). „Nicht überall hast Du zehn Jahre auch als Gemeindedirektor geschafft“, sorgte Rainer Fütterer in seinen Worten für Duingens scheidenden Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Schulz für Erheiterung. In Coppengrave hatte er sein Amt vor gut zwei Jahren nach Querelen mit einigen Ratsmitgliedern niedergelegt und war von Hartmut Steins als neuem Gemeindedirektor beerbt worden. In allen anderen Gemeinden der Samtgemeinde Duingen war er in seinen zehn Amtsjahren auch durchgehend als Gemeindedirektor aktiv. Doch an diese schwierigen Stunden musste bei der Zusammenkunft der verschiedenen Ratsmitglieder in der Coppengraver Siegfriedsklause jetzt keiner mehr denken.
Ziel der Zusammenkunft war die gemeinsame Ehrung verdienter Ratsmitglieder durch den Sibbesser Samtgemeindebürgermeister Hubertus Schneider, der im Namen des Hildesheimer Kreisverbandes vom Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund die Ehrungen vornahm. „Als Ratsmitglieder haben sie sich für die Menschen vor Ort eingesetzt. Vielen ist dabei nicht bewusst, welcher Aufwand das ist“, stellte Schneider klar. Eine Ehrung für die zehn Jahre von Schulz ist in der Satzung nicht vorgesehen, doch Schneider ehrte Schulz trotzdem mit einem kleinen Präsent. Als Zeichen der guten Zusammenarbeit hatten aber auch alle Fraktionen aus dem Samtgemeinderat und alle Mitgliedsgemeinden der alten Samtgemeinde für das neue Hobby von Schulz gesammelt und hatten nur lobende Worte für den scheidenden Ex-Polizisten, der künftig nur noch als einfaches Ratsmitglied im Samtgemeinde- und Fleckenrat politisch aktiv sein wird. Die erhaltenen Geschenke werden den Grundstock für die Anschaffung eines E-Bikes sein, was sich Schulz nach Informationen seiner Ehefrau fest vorgenommen hat.
Doch Schneider hatte auch zehn Urkunden im Gepäck, die er an die anwesenden ehrenamtlichen Politiker verteilte. So wurden Jörg Hoppe für 20 Jahre im Rat von Coppengrave, Jens-Friedrich Hahne für 20 Jahre im Rat von Hoyershausen, Karl-Heinz Blinne für 20 Jahre im Samtgemeinderat, Gotthard Meißner für 22 Jahre im Rat von Marienhagen, Lothar Schmers für 25 Jahre im Rat von Marienhagen, Heidrun Blinne für 25 Jahre im Rat von Hoyershausen, Konrad Vespermann für 25 Jahre im Rat von Hoyershausen, Ursula Senne für 15 Jahre als Bürgermeisterin von Hoyershausen sowie für 10 Jahre im Samtgemeinderat, Klaus Krumfuß für 25 Jahre im Rat von Duingen und Samtgemeinderat sowie 10 Jahre als ehrenamtlicher Bürgermeister und Rainer Fütterer für sogar 35 Jahre im Rat von Marienhagen und im Samtgemeinderat sowie 22 Jahre als ehrenamtlicher Bürgermeister geehrt.
Schulz selber zog ein grundsätzlich positives Fazit der gemeinsamen Arbeit in den letzten zehn Jahren. „Es hat Spaß gemacht und wir haben viel bewegt!“ Danach sah es zunächst nicht aus. Klaus Krumfuß gab zu, dass er schon vor 15 Jahren versucht hatte, Schulz für eine Kandidatur zum Samtgemeindebürgermeister zu überzeugen. Der zweite Versuch klappte dann, wo er sich gegen Hartmut Steins in der Wahl durchsetzte und die folgenden Jahre dann mit Steins freundschaftlich verbunden war und konstruktiv arbeitete. „Unsere Zusammenarbeit war geprägt von vielen Spinnereien, aber nicht alles war dumm“, ist Schulz zufrieden. Für einige Ideen wurde die Duinger Verwaltung anfangs belächelt, was sich dann später aber als richtige Entscheidung entpuppte. Schulz gab zu, dass er zu Beginn seiner Amtsperiode noch Bedenken hinsichtlich der vielen weiblichen Mitarbeiter in der Verwaltung hatte, da er das so von der Polizei noch nicht kannte. „Die Verwaltung hat sich aber als super Mannschaft herausgestellt, so dass wir in den Gemeinden viel bewegen konnten“, so Schulz zufrieden. Gerade die Dorferneuerung hat die Entwicklung in den Orten vorangetrieben, wie viele Ratsmitglieder vor Ort bezeugten. Sehr zufrieden war Schulz aber auch mit der Umstellung des Haushaltswesen und der geräuschlosen Fusion mit Gronau. Lediglich das Thema Breitbandversorgung hat Schulz in all den Jahren immer wieder verärgert, was schon 2007 losging. „Hier hinterlasse ich eine Baustelle, wobei ich mir den Schuh aber nicht anziehe“, erklärte Schulz leidenschaftlich. Auch hier kritisierte er vor allem die Entscheidungen des Landkreises, die aus seiner Sicht diese Entwicklung bremsten.
Foto1,5,14: Viele Ratsmitglieder waren der Einladung gefolgt
Foto13: Die geehrten Ratsmitglieder mit Wolfgang Schulz und Hubertus Schneider
Foto30: Die Fraktionen aus dem Samtgemeinderat sowie die Gemeinden bedankten sich bei Schulz
Foto35: Andrea Prell überraschte auch Hartmut Steins mit einem kleinen Präsent, da er in den letzten Jahren als Coppengraver Gemeindedirektor aktiv war