Lärmbelästigung hat zugenommen – Anwohner wollen den „Blitzer“
Eimer Rat spricht sich für ständige Geschwindigkeitsmessung aus
Eime (gök). Anderthalb Jahre haben die Eimer geduldig auf die Fertigstellung ihrer Hauptstraße gewartet. Man könnte meinen, die Eimer wären nun über die frisch sanierte Bundesstraße 240 glücklich. Doch durch die Sanierung hat sich ein neues Problem aufgetan und zeigt so die Schattenseite der Sanierung. Die Durchfahrtsgeschwindigkeit von vielen Autos und LKW’s hat sich gefühlt für viele Bürger erhöht. Vorher hatten viele Nutzer der Straße augenscheinlich die Schlaglöcher und Schäden an ihren Fahrzeugen gefürchtet, was zu einer freiwilligen Geschwindigkeitsreduzierung führte. Zusätzlich wird noch der Asphalt von den Anwohnern bemängelt, wo die Autos jetzt viel deutlicher wahrgenommen werden und auch die Vibration in den anliegenden Wohnungen gefühlt zugenommen hat. Auch die Parksituation gegenüber dem NP-Einkaufsmarkt wird von ihnen bemängelt, wo gerade parkende LKW’s oft für sehr unübersichtliche Situationen sorgen. Überprüft werden sollen auch die Gullydeckel, da diese doch sehr klappern beim überfahren. Nach dem Abriss des Netto-Marktes fällt zudem die natürliche Regulierung dort weg, weil durch abbiegende Fahrzeuge viele Fahrzeuge bei der Einfahrt in den Ort schon abbremsen mussten. Teilweise fahren Autos und LKW’s beim Ausweichen von anderen abbiegenden Fahrzeugen über abgesenkte Bordsteine, was eine zusätzliche Gefahr für dort langfahrende Fahrradfahrer darstellt.
„Während tagsüber die vielen Autos das Problem sind, ist es nachts eher die oft hohe Geschwindigkeit“, beklagt eine anwesende Anwohnerin in der Ratssitzung vom Flecken Eime in der Mehrzweckhalle. Eimes Bürgermeister Volker Senftleben (SPD) war die Problematik auch bewusst, da die Ratsmitglieder in den letzten Wochen und Monaten oft auf das Problem angesprochen wurden. Da mit Ausblick auf den Bundesverkehrswegeplan bis 2030 nicht mit einer Umgehungsstraße zu rechnen ist und die Wohnqualität von Eime erhalten bleiben soll, wünscht sich der Fleckenrat entsprechende Maßnahmen, um die Situation zu entschärfen. 2005 wurden in Eime 9900 Fahrzeuge täglich – davon 500 LKW’s – gezählt, eine Prognose für die Ortsumgehung erwarte in Zukunft aber eine wesentliche Steigerung dieser Zahlen. Derzeit wartet man auf eine Aktualisierung der Zahlen.
Für geringere Geschwindigkeiten in Eime soll nun eine ortsfeste Geschwindigkeitsüberprüfungsanlage – den meisten Bürgern auch als starrer “Blitzer” bekannt – am Ortseingang von Eime aus Richtung Gronau kommend sorgen und so gerade den kleinen und älteren Bürgern des Ortes auch die Straßenüberquerung erleichtern. Dafür sprach sich der Rat nach der Diskussion einstimmig aus. In der Begründung verwies man darauf, dass dies in Burgstemmen auch zu einer Beruhigung der Situation geführt hatte und die betroffene Bundesstraße 240 in Eime eine der meist befahrenen Straßen im Westkreis ist. Einem Einwand aus dem Publikum, vielleicht zuerst darauf zu verzichten und die Polizei um verstärkte Kontrollen zu bitten, entgegnete Senftleben, dass eine Umsetzung sowieso längere Zeit dauert und das eine ja das andere nicht ausschließen würde. Ob und wann ein “starrer Blitzer” in Eime umgesetzt wird, liegt jetzt nicht mehr in der Hand der Eimer Politiker.
Foto: Am Ortseingang von Eime aus Richtung Gronau kommend soll nach dem Willen der Anwohner ein Blitzer für eine geringere Geschwindigkeit im Ort sorgen