Peter Wright begeistert Dart-Fans in Hildesheim
Finalsieg gegen Michael van Gerwen / Lokalmatadoren erreichen nicht das Hauptfeld
Hildesheim/Diedersen/Alfeld (gök). Dart ist in. Fast jede Woche zeigt Sport 1 mit Moderator Elmar Paulke die Helden der Szene live im Fernsehen. Das zeigte sich jetzt auch wieder bei den German Darts Championship in Hildesheim in der Halle 39, wo die Stars der Szene aus der PDC Europe – dem Profiverband Professional Darts Corporation Europe – zu Gast waren. In der Qualifikation am 23. März hatten sich zwar vier Deutsche für die erste Runde des Turniers qualifiziert, scheiterten dort aber alle mehr oder weniger klar. Für die Lokalmatadoren in Hildesheim reichte es dieses Mal bei der sechsten Auflage des Turniers leider nicht für die erste Runde. Patrick Emmerich, Pascal Wobig, Maik Langendorf oder Ingo Vogt spielen zwar alle erfolgreich Bundesliga bei den Alfelder Löwen im E-Dart oder beim SC Diedersen im Steel-Dart. Doch ein Einzug in das Hauptfeld war ihnen dieses Jahr nicht vergönnt, weshalb die insgesamt rund 12 000 Zuschauer an den drei Haupttagen von Freitag bis Sonntag vor allem Publikumsliebling Peter „Snakebite“ Wright oder Top-Stars wie Michael van Gerwen mit viel Leidenschaft und Gesang anfeuerten und immer wieder die Reibeisenstimme von Kult-„Caller“ Russ Bray genossen.
Zunächst deutete nichts darauf hin, dass der Top-Favorit Michael van Gerwen in Hildesheim irgendwen fürchten musste. Am Finaltag setzte sich der Führende in der Order of Merit – der offiziellen Rangliste der PDC – zunächst gegen Christo Reyes, Ian White und Jelle Klaasen durch, ehe es zum Traumfinale gegen Peter Wright kam. Dieser musste sich aber im Halbfinale regelrecht ins Finale zittern, wo die walisische Überraschung, der ehemalige Rugby-Spieler Gerwyn „The Iceman“ Price als 17. der Order of Merit und im Turnier an 11 gesetzt, die Chance auf einen Sieg hatte. Bei 4:3 Legs verpasste Price gleich drei Darts auf die Doppel, weshalb Snakebite mit zwei gewonnenen Legs plötzlich mit 5:4 vorne lag und nach dem Ausgleich und einem Matchdart von Price doch noch hauchdünn gewann, da Price auf die Doppel-20 – im Dart „Tops“ genannt – deutlich Nerven zeigte. Im letzten der 47 Turnierspiele bekamen die rund 2500 Zuschauer in der Final-Session ihr Traumfinale zu sehen. Der Ranglisteerste Michael van Gerwen forderte den Dritten der Order of Merit und an zwei im Turnier gesetzten Peter Wright. Zunächst sah es nach einem Sieg von „MvG“ aus, der bei der dritten Aufnahme des Finales schon die erste „Onehoundredandeighty“ von „Caller“ George Noble hörte und nach nur elf Darts im zweiten Leg schon mit 2:0 führte. Knackpunkt des Spiels war dann aber wohl das dritte Leg, als van Gerwen gleich mit drei Darts das Mad House – die Doppel 1 – nicht traf und Peter Wright so ins Spiel kam. Van Gerwen machte im Verlauf des Spiels nur noch die Führung zum 3:2, ehe „Snakebite“ dann alle restlichen Legs zum 6:3 gewann und beim 4:3 die Menge mit einem Shanghai-Finish – Tripple 20, einfache 20 und Doppel 20 – begeisterte. Mit diesem Titel gewann Wright zudem 25 000 englische Pfund und trug sich in die Siegerliste in Hildesheim ein, wo schon Namen der bisherigen Weltmeister wie Phil Taylor, Gary Anderson oder Michael van Gerwen auftauchen.
Kaum jemand aus der Region kam dieses Wochenende am Dart vorbei. Vor allen in den sozialen Netzwerken kannte fast jeder jemanden, der seinen Standort in der Hildesheimer Halle 39 postete, wo die deutsche Stimme des Dart – der als Moderator aus dem Fernsehen bekannte Elmar Paulke – die Menge immer wieder anheizte und mit Wright sogar den Siegestanz zelebrierte. Vor allem die Dart-Clubs aus der Region waren zahlreich in der Halle vertreten und feierten ihre Helden mit so vielen Getränken bei den Partyliedern, dass der Boden schnell sehr klebrig war. Auch beim Finale waren die Fans noch so in Partylaune, dass schon beim ersten Leg „Don’t take me home, please don’t take me home“ angestimmt wurde. Keiner der Fans wollte nach Hause, so das Wright nach dem Finale noch eine halbe Stunde Autogramme für unzählige Fans schrieb, ehe er mit seiner Frau Joanne dann noch in der Nacht die Heimreise nach Schottland antrat.
Fotos:
10: Kim „Hurricane“ Huybrechts beim Einmarsch
16: Peter „Snakebite“ Wright beim Einmarsch
109: Russ Bray verfolgt den Wurf von Wright
182: Gerwyn „The Iceman“ Price beim Einmarsch
191: Der Österreicher Mensur Suljovic beim Einmarsch
200,425: Cheerleader sorgten für Stimmung bei den Fans
240: Russ Bray verfolgt den Wurf von Suljovic
305: Jelle Klaasen beim Einmarsch
367: Michael van Gerwen freut sich über eine 180
417: Michael van Gerwen nach dem Halbfinalsieg
433: Rund 2500 Besucher waren bei der Final-Session
436: Unter den Besuchern herrschte freudige Partystimmung
441: Vor dem Finale holte sich Peter Wright noch einen Glückskuss von seiner Frau Joanne
455: Nicht fehlen durften auch die Walk-On-Girls
463: Peter Wright und Michael van Gerwen im Finale
518: Peter Wright hat seinen Matchdart verwandelt und gewinnt das Turnier
554: Elmar Paulke hat Wright den Siegerpokal übergeben
568,592: Elmar Paulke und Peter Wright im Interview
631,643: Michael van Gerwen bedankt sich bei den Fans
666,731: Ausgelassene Partystimmung herrschte in der Halle39
680,689: Elmar Paulke unterstützt Peter Wright beim Siegertanz
707,732,733: Peter Wright nimmt sich für die Fans Zeit beim Signieren
721,724: Siegerfoto
Videos:
Gesang Peter Wright: https://youtu.be/LW0dT0OjWCY
Russ Bray „180“: https://youtu.be/jQjfRjBb7OI
Gesang If you love the darts: https://youtu.be/80jXhlVwpJo