Jubiläums-Kreuzweg der Männer
Vom Skatabend zum Kreuzweg
Gronau/Lauenstein (gök). Die Woche vor Ostern ist in der Kirche als Karwoche bekannt, in der viele kirchliche Veranstaltungen stattfinden. In Lauenstein findet in der Karwoche ein kleines Jubiläum statt. Zum 40. Mal kommen Männer aus dem ganzen Dekanat Alfeld und den Nachbargemeinden zusammen, um gemeinsam den Männerkreuzweg zu beten und zu gehen.
Diese Traditionsveranstaltung der Katholischen Männer in St. Benedikt hatte ihren Ursprung 1976/77 beim Skat spielen, als immer montags der damalige Pfarrer Dr. Alexander Nowak mit einigen Gläubigen Karten spielte. Da man die Karwoche damals nicht spielend beginnen wollte, entschied man sich dazu, gemeinsam den Kreuzweg zu beten. Auf dem Weg zum Ith betete man dazu an markanten Punkten in der freien Natur. Ziel der Wanderung war damals noch Coppenbrügge, während man heute aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Teilnehmer nur noch durch Lauenstein wandert. Teilweise nahmen über 70 Personen aus der ganzen Region an der Wanderung teil.
Auch dieses Jahr findet die Traditionsveranstaltung der Katholischen Kirchengemeinde St. Joseph aus Gronau zu Beginn der Karwoche am Montag, den 10. April um 18 Uhr in Lauenstein statt. Treffpunkt ist wieder die Katholische Kirche St. Benedikt, wo es dann nach der Wanderung und dem Tragen des Kreuzes durch den Ort noch eine Begegnung der Teilnehmer mit einem kleinen Imbiss geben wird.
Die Kreuzwegandacht ist in der katholischen Kirche ein vielfach gemeinsam oder einzeln verrichtetes Gebet vor den Kreuzwegstationen. Die Beter gedenken dabei auch der Leidenden der Gegenwart, die ungerecht verurteilt, gefoltert, getötet, ihres Lebensunterhalts beraubt oder verspottet werden. Die Andacht kann zu jeder Zeit gebetet werden, besonders aber an Freitagen, in der Fastenzeit und in der gesamten Karwoche. Der Kreuzweg eignet sich nach katholischer Auffassung auch für die persönliche Meditation oder Andachten in der Familie. Als Ausdruck für das Beten des Kreuzwegs ist auch „den Kreuzweg gehen“ geläufig.
In den letzten Jahren gab es immer wieder neuartige Umsetzungen des Kreuzweges im deutschsprachigen Raum. So ging der dritte ökumenische „Kreuzweg der Schöpfung“ 2012 etwa auf den Weg durch Niedersachsen. Dieser Kreuzweg geht auf eine Initiative des Bistums Hildesheim der katholischen Kirche zurück. Er begann am Geflügelschlachthof Wietze, führte an einem anderen Sonntag zum Atommülllager Asse II und schließlich im dritten Teil von Salzgitter-Thiede über Asse zum Schacht Konrad. Die letzte Station führte vom Verladekran für Castor-Behälter in Dannenberg zur katholischen Kirche St. Peter und Paul. Ein während des Kreuzweges mitgeführtes 4,50 Meter hohes und 2,50 Meter breites Kreuz wurde nach dem Gorlebener Gebet bei den anderen Kreuzen aufgestellt.