Jetzt auch Fahrradwerkstatt in Duingen
Hilfe zur Selbsthilfe bei Fahrradreparatur
Duingen (gök). Seit mittlerweile zwei Jahren betreibt Friedel Beckmann eine Fahrradwerkstatt in Gronau für Flüchtlinge oder Bedürftige. Fast 500 gespendete Fahrräder hat er mittlerweile mit seinem Team aus Flüchtlingen schon repariert, aufbereitet und unter den Menschen in der Region verteilt. Der Service stand dabei Menschen aus der Samtgemeinde Leinebergland und der Stadt Elze offen. Der Weg nach Duingen ist aber für Friedel Beckmann recht weit, weshalb nun mit seiner Unterstützung eine weitere Fahrradwerkstatt in Duingen eingerichtet werden konnte. In Gronau sind acht FIM-Kräfte – FIM gleich Flüchtlingsingetrationsmaßnahmen – in der Fahrradwerkstatt beschäftigt, wo samstags bis zu 30 Menschen an den Fahrrädern herumschrauben und diese reparieren oder für die Verteilung aufbereiten.
In Duingen ist jetzt Badrudin Mingisultanov bis nächstes Jahr als FIM-Kraft beschäftigt, wo der Förderkreis Integration Leinebergland unter dem ersten Vorsitzenden Jens Wolf Werkzeug und Material finanziert hat, damit in der dortigen Triftstraße 9 Fahrräder repariert werden können. Beckmann ist vor allem wichtig, dass die Menschen durch die Fahrräder mobil sind und zum Beispiel ihre Arbeitsstellen gut erreichen können. Für den kurzfristigen Ersatz bei größeren Reparaturen gibt es in Duingen nun auch fünf Leihfahrräder, die während den Reparaturzeiten genutzt werden können. „Wir haben das gerne mitfinanziert und fördern auch andere integrative Projekte auf Anfrage“, stellt Jens Wolf klar, der in der Samtgemeindeverwaltung auch als Koordinator für Flüchtlingsangelegenheiten tätig ist. Ihn freut es besonders, dass auch nach der großen Flüchtlingswelle mit den Spitzen in 2015 und 2016 immer wieder neue Projekte gegründet werden. „Wir wollen die Menschen immer weiter für Projekte ermutigen, da auch immer noch Zuweisungen von Flüchtlingen in die Samtgemeinde erfolgen. In den letzten zwei Monaten kamen noch rund zwölf Flüchtlinge in der Samtgemeinde Leinebergland an“, stellt Wolf klar.
In Duingen können interessierte Menschen gerne an den Reparaturarbeiten in der Triftstraße 9 teilnehmen. Das Werkzeug muss dazu in der Wilhelm-Busch-Straße 7 empfangen werden. Ab dem kommenden Frühjahr wird es in Duingen dann auch feste Zeiten geben, die noch bekanntgegeben werden. „Durch die gemeinsame Arbeit ist ein tolles Wir-Gefühl entstanden, was durch entsprechende T-Shirts oder Sweatshirts gefördert wurde. Die Helfer aus Tschetschenien, dem Sudan oder Afghanistan müssen sich während der Arbeit verständigen und reden dann in deutsch miteinander. Mit dem Erlernen der Sprache wird die Integration gefördert“, so Beckmann zufrieden. Wer in Duingen eine Reparatur oder ein neues Fahrrad benötigt, kann Badrudin Mingisultanov oder seinen zwölfjährigen Sohn Mohamed in der Wilhelm-Busch-Straße 7 aufsuchen, der auch schon die organisatorischen Aufgaben für seinen Vater übernimmt. Mit einem alten Laptop, was Beckmann dem zwölfjährigen Gymnasiasten überlassen hat, registriert dieser die Arbeiten und auch die verschiedenen Fahrräder, damit auch alles seine Ordnung hat.
Um auch künftig die Menschen mit ausreichend Fahrrädern versorgen zu können, ist die Fahrradwerkstatt auch weiterhin auf Fahrradspenden angewiesen. Besonders benötigt werden dabei Kinder- und Jugendfahrräder. Spender können dazu mit Jens Wolf von der Samtgemeinde Leinebergland unter Tel 05182-902340 oder Friedel Beckmann unter Tel 0157-52184758 Kontakt aufnehmen.
Foto: Jens Wolf und Friedel Beckmann mit dem Duinger Team von der Fahrradwerkstatt