Wallenser Roman „Paun“ veröffentlicht
Großer Zuspruch in Thüster Galerie
Thüste (gök). Auf eine gute Resonanz hatte sie gehofft, doch mit diesem Zulauf hatte die Thüster Künstlerin Tanja Flügel nicht gerechnet. Zahlreiche Besucher sorgten schon am Freitagabend dafür, dass die kleine Thüster Galerie „Cutadore“ fast bis auf den letzten Platz gefüllt war. Grund dafür war sicherlich die Neugier auf den dritten Roman der Thüsterin, der das Leben der Wallenser vor rund 500 Jahren beschreibt. Angefangen mit dem Roman „Marthe“ wurde die Trilogie um das Leben in Wallensen und der Region mit zahlreichen Verquickungen zum Amt Lauenstein, Siegfried von Homburg oder dem Hildesheimer Bischof jetzt nach „Walaburgon“ mit dem neuen Roman „Paun“ abgeschlossen.
Etwas Altes neu erzählt ist die Saga der kleinen Stadt Wallensen. Auch dort hat die Thüsterin und gebürtige Wallenserin Geschichts-Teilchen mühevoll recherchiert, gesammelt und neu zusammengefügt. In der Beschäftigung mit den geschichtlichen Fakten hat sie eine ganz alte und neue Sichtweise kennengelernt. Immer wieder hat sie staunend heutige Wahrheiten in Frage gestellt und ist sich bewusst geworden, dass jede Zeit ihre eigenen Wahrheiten hat. Das erste Aha-Erlebnis war zum Beispiel ihre Forschung zu den Glocken der Wallenser Kirche. Für sie haben sie einen schönen Klang, geben ihr seit ihrer Kindheit ein Gefühl von Heimat und manchmal stellt sie sich vor, wie sie sonntags schon für ihre Oma und Ur-Oma geläutet haben. „Mir war nicht bewusst, dass sie den Menschen im Mittelalter außer ihren heiligen Klängen auch das erste Mal das Gefühl von Zeit vermittelten. Einer von der Kirche diktierten Zeit und vor allem eine auch eine Machtfrage waren“, so Flügel.
Feierlich enthüllte Flügel in der Galerie das Titelbild, das eigentlich zwei Ziegenböcke zeigt. Mit einem anderen Blick erkennt man aber auch das Unendlichkeitszeichen. Zu diesem Bild wurde sie von den Auseinandersetzungen zwischen Gützel von Gittelde, Vertreter des Hildesheim Bischofs, der hier mit der goldenen Macht der Engel im Rücken antritt und seinem Widersacher Graf Siegfried von Homburg inspiriert, der die Gründung der Stadt Wallensen für sich reklamiert.
Unendlich dankbar war Flügel vor allem ihrem Mann Marcus, der sie bei dem Projekt immer unterstützt hat. „Ich bin sehr dankbar, dass er auch meine gewagtesten Ideen unterstützt, mich ermutigt und oft ein ganz neues Licht auf die Dinge wirft“, war Flügel dankbar. Ein großer Dank ging auch an ihre Tochter Salia Flügel, deren Begeisterung für Flügel die treibende Inspiration beim Schreiben war. Zahlreiche weiteren Personen bekamen bei der Titelvorstellung noch ein Dankeschön von der Künstlerin, die das Buch nur mit Hilfe weiterer Menschen umsetzen konnte.
Auch wenn viele Menschen sich noch weitere Geschichten aus der Region wünschen, ist derzeit kein weiteres Buch von Tanja Flügel in Planung. In nächster Zeit wird sie sich zunächst wieder auf ihre Künstler-Arbeiten konzentrieren und sich dort kreativ ausleben. An dem Vernissage-Wochenende konnten sich zahlreiche Besucher auch davon überzeugen, wie kreativ die Thüsterin ihre Projekte umsetzt. Den meisten Bestellern wurde das Buch in Thüste rechtzeitig zur Weihnachtszeit jetzt schon übergeben. Einige Restexemplare ihrer Bücher können bei Tanja Flügel über ihre Homepage unter www.tanja-fluegel.denoch erworben werden.
Foto: Feierlich wurde das Titelbild in Thüste enthüllt