Unternehmer in Hildesheim und Alfeld mahnen: „Berufsschulen nicht aus dem Blick verlieren“
Berufsschulen dürfen nicht abgehängt werden/ gemeinsame Netzwerkarbeit geplant
Hildesheim /Alfeld – 9. Januar 2019. Die Unternehmer in Hildesheim und Alfeld und der Region schlagen Alarm. „Es wird allerhöchste Zeit, dass wir unsere Berufsschulen nicht aus dem Blick verlieren“, sagt Matthias Mehler, Vorsitzender von Unternehmer Hildesheim. „Unsere Berufsschulen in Stadt und Landkreis nehmen eine Schlüsselposition ein, wenn es darum geht, dass Mittelstand und Handwerk nicht zum Verlierer der Digitalisierung werden.“ Auch der Industrieverein Alfeld-Region (IVA) und Umgebung sorgt sich, dass die Berufsbildenden Schulen den Anschluss verlieren. „Wenn das Land den Berufsschulen in diesem Jahr die Mittel kürzt, bekommt das auch unsere Region deutlich zu spüren“, sagt Anke Hoefer, Vorsitzende des IVA. „Nicht weniger, sondern mehr Geld für die Berufsschulen wäre der richtige Weg.“
Beide Verbände wollen sich gemeinsam für eine Verbesserung der Berufsbildenden Schulen einsetzen. Die Tatsache, dass in den nächsten 10 Jahren ein Drittel der Berufsschullehrer in Rente gehe, ist nach Auffassung von Matthias Mehler ein Alarmsignal. „Schon jetzt kämpfen die Unternehmen in Stadt und Landkreis um geeignete Bewerber um Ausbildungsplätze. Wir drohen zur Verlierer-Region zu werden, auch weil den Berufsschulen die Lehrkräfte ausgehen.“
Anke Hoefer mahnt eine bessere Ausstattung der Berufsschulen an: „Um unsere Auszubildenden optimal auf die digitale Arbeitswelt vorbereiten zu können, müssen die Berufsschulen gezielt gefördert werden.“ Neben den Unterschieden zwischen großen und kleinen Betrieben, drohe sich der Graben zwischen den Städten und dem ländlichen Raum zu vertiefen. Die Region dürfe bei der Ausstattung der Berufsschulen nicht abgehängt werden.
Der junge Verband Unternehmer Hildesheim und der Industrieverein Alfeld-Region haben vereinbart, dem Thema einen besonderen Stellenwert ihrer Netzwerkarbeit zu widmen. Mit einer Umfrage unter den regionalen Unternehmen werden sie im Februar starten. Anschließend werden Veranstaltungen folgen, die die Situation aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Mehler und Hoefer sind sich einig: „Die Berufsschulen wurden viel zu lange stiefmütterlich behandelt.“
Quelle IVA