Innovativer Neujahrsempfang für die Wirtschaft
Startup-Manager bei Alfelder Industrie-Verein IVA zu Gast
Alfeld (gök). Diesen Neujahrsempfang des Alfelder Industrie-Vereins IVA werden die über 100 Besucher im Gasthof Grüner Wald in Warzen wohl so schnell nicht vergessen. Die Vorsitzende Anke Hoefer konnte in Warzen Dominik Groenen begrüßen, der die Besucher nach der Begrüßung von Hoefer schnell beeindruckte.
Im Ranking der Bundesländer bei Firmengründungen belegt Niedersachsen nur Platz neun, was Anke Hoefer stört. Zusammen mit ihrem Vorstand hofft sie, dass das Land im Vergleich zu den Städten aufholt und Alfeld auch weiterhin für die Wirtschaft interessant bleibt. Aus ihrer Sicht sind die Rahmenbedingungen für Startups stark verbesserungswürdig. „Statt hätten, sollten, müssten, würden, könnten müssen wir machen“, appellierte sie an die Anwesenden. Sie forderte Mut von den Anwesenden, um den größten ökonomischen Schock in der Geschichte Deutschlands zu überstehen. Der demografische Wandel ist dabei wenigstens absehbar, anders als die bisherigen Krisen wie die Ölkrise in den Siebziger Jahren oder die Finanzkrise vor gut zehn Jahren. Hoefer forderte die Anwesenden auf, vor allem den vor zwei Jahren gegründeten Regionsverein zu unterstützen. „Das ist für uns hier in der Region eine Riesenchance, Abwanderung zu verhindern und neue Menschen hierherzubekommen“, erklärte die Vereinsvorsitzende.
Schon beim Begrüßungssekt fiel Groenen mit rosa Pullover, Turnschuhen und Cappy zwischen den vielen Menschen mit Anzug oder Kleid den Besuchern deutlich auf. Vermutlich hatte da noch keiner der Anwesenden gedacht, dass der 37jährige vor seinem innovativen Berufsweg schon Fachabitur und Banklehre erfolgreich hinter sich gebracht hat. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Hildesheim hat er in Hildesheim die Orangerie gegründet, wo er derzeit elf Startups betreut und diese auf dem Weg in die Wirtschaft begleitet. Damit holt er ein funktionierendes Konzept aus Großstädten wie Berlin auch in kleinere Städte. Derzeit ist von ihm in Planung, das Konzept auch noch in andere Städte zu tragen und so das Land für Startups interessanter zu machen.
Für innovative Startups bietet seine Firma die Infrastruktur, wo junge Gründer Tipps zu Steuern, Finanzen oder dem ersten eigenen Businessplan bekommen. „Der Blick auf Deutschland macht Angst. Es gibt fast keine Hilfe für Gründer“, so Groenen in seinem Vortrag. Bis zur Markteinführung steht er den Firmengründern bei und unterstützt sie mit einem selbst entwickelten Qualifizierungsprogramm. „Hildesheim ist nicht schlechter als Berlin, hat aber einfach nicht die Infrastruktur“, erklärt Groenen den Zuhörern. Zusammen mit Gesellschaftern wie Martin Kind fördert er die aussichtsreichen Startups jetzt und zieht so auch neue Einwohner nach Hildesheim. Für Gründer ist Deutschland laut Groenen zur Zeit noch ein Trauerspiel. Er möchte den Anschluss an das Silicon Valley oder Israel schaffen, wo großartige Firmen entstehen. „Deutschland ruht sich noch zu sehr auf seinem Erfolg aus. Junge Unternehmen sind am erfolgreichsten, wenn sie Probleme lösen. Das zeigen schon Beispiele wie Uber“, so Groenen.
Einige anwesende Unternehmer pflichteten ihm bei und mahnten, dass man mehr auf die eigenen Kunden gucken müsse, damit man den eigenen Markt nicht verliert. Die Entwicklung muss in den heimischen Unternehmen stimmen. Groenen gab dazu den Tipp, dass man mehr die Kunden nach ihren Bedürfnissen fragen soll. Dann wird auch weniger Geld verbrannt.
Foto2290: Zu Beginn des Neujahrsempfang stand zunächst das Netzwerken
Foto2291+2292: Anke Hoefer begrüßte die Anwesenden
Foto2297: Dominik Groenen hielt den Vortrag zur Startup-Förderung
Foto2298+2299: Dominik Groenen und Anke Hoefer
Foto2303+2306: Der Neujahrsemfpang war wieder sehr gut besucht