
Geschichte soll in Duingen nicht verloren gehen
Töpfermuseum hofft auf Tonscherben und Nachlässe
Duingen (gök). Vorsichtig packt Ingrid Wolfsberger die verschiedenen Gefäße ein und achtet darauf, dass jedes Stück gut geschützt ist. Die Leiterin des Duinger Töpfermuseums war bei dem 96jährigen Friedrich Becker und seiner Frau Irmgard zu Gast, der aus Altersgründen seine Sammlung mit Duinger Steinzeug abgegeben hat. Der ehemalige Ortsheimatpfleger hat in den letzten Jahrzehnten wie viele andere Duinger Sammler auch an vielen Grabungen teilgenommen und dabei viele Scherben oder sogar ganze Gefäße für die Zukunft gesichert. „Einige Stücke stammen dabei auch vom Sippscher Feld“, erläutert Becker im Gespräch. Becker ist wichtig, dass die vielen Stücke für die Nachwelt erhalten bleiben und vertraut dabei auf die Kompetenz des Töpfermuseums mit seiner Leiterin. „Die Menschen in der Region können uns gerne alles anbieten und lieber einmal mehr anrufen“, erklärt Wolfsberger. Dabei dürfen die Herausgeber von solchen geschichtlichen Scherben und Gefäßen aber nicht die Erwartung haben, dass die Sachen sofort ausgestellt werden. Das passiert nur, wenn die Stücke zu einer Ausstellung passen oder für andere Museen und Ausstellungen verliehen werden. Bei Friedrich Becker konnte Wolfsberger gleich fünf große Kartons mit Duinger Töpferware für die Zukunft erhalten.
Wolfsberger hofft nun, dass weitere Menschen aus der Region das Töpfermuseum kontaktieren, ehe solche, für die Geschichte vom Pottland wichtigen Stücke, vielleicht sogar entsorgt werden. „Duinger Keramik gehört ins Museum und nicht in den Müll“, stellt Wolfsberger klar. Das Team vom Töpfermuseum bietet dabei auch gerne eine Sortierung an, wenn der Bedarf besteht. Dringend sucht sie ein Bruchstück, da die Duinger Keramik sich bald wieder in einer neuen Publikation über die Siegburger Keramik wiederfinden soll. Dazu werden Scherben eines Duinger Humpens aus dem 18. Jahrhundert mit feinen Rillen gesucht, damit diese in Wien einer genauen wissenschaftlichen Altersuntersuchung unterzogen werden. Das Töpfermuseum würde sich über entsprechende Meldungen sehr freuen. Ansprechbar sind die Mitarbeiter vom Duinger Töpfermuseum jeden Mittwoch und Sonntag von 15 bis 17 Uhr im Musem in der Töpferstraße 8.
Foto: Irmgard Becker, Friedrich Becker und Ingrid Wolfsberger mit den Duinger Töpferwaren aus der Sammlung von Friedrich Becker