Handwerker für alle Fälle – auch für die Notdurft

Coppengräver Mittwochsgruppe nicht wegzudenken

Coppengrave (gök). Im März vor der Corona-Krise ist das Team wieder in die Saison gestartet und kann derzeit Arbeiten aufgrund der Krise nur noch mit Abstand meistern. Im Normalfall ist die Mittwochsgruppe von März bis Oktober am Mittwoch jeweils für zwei bis drei Stunden unterwegs und beweist dabei handwerkliches Geschick. Die Arbeit macht zwar viel Spaß, aber auch der gesellige Teil kommt an keinem Mittwoch zu kurz.

Nach der Arbeit wird dann quergeschnitten und noch gemütlich zusammengesessen. „Die Arbeit wird oft gar nicht wahrgenommen, Aufträge gibt es aber genug“, erklärt Wolfgang Schulz vom Vorstand des Heimat- und Verkehrsvereins Coppengrave im Gespräch. Unter der Leitung des Vorsitzenden Martin Gründel treffen sich jeden Mittwoch ehrenamtlich engagierte Mitglieder und übernehmen Aufgaben wie Baumpflanzungen, Aufstellen von Bänken in der Natur, Gießen von Fundamenten, Arbeiten an der vereinseigenen Köhlerhütte, Reinigung des dortigen Teichs oder aber die Restaurierung der Ortsschilder. „Während früher nur draußen gearbeitet wurde, sind wir im vergangenen Winter auch bei Dietmar Heuer in der Scheune aktiv gewesen und haben viele Arbeiten für das Frühjahr vorbereitet“, erklärt Heinrich Runge.

Runge selber ist seit über zehn Jahren dabei, wobei am Anfang noch über ein Dutzend Mitglieder in der Gruppe aktiv waren. Mittlerweile sind es nur noch etwas mehr als die Hälfte, weshalb sich die Ehrenamtlichen auch über weitere Unterstützung freuen würden. Diese können sich jederzeit bei Martin Gründel unter Tel 0152-53839320 melden. Besonders hervorgehoben wird von Gründel gerne Fritze Sürig, der mit über 80 Jahren an allen Treffen teilgenommen hat.

Das größte Projekt im vergangenen Jahr während der insgesamt knapp 370 geleisteten Stunden soll den Menschen in Coppengrave vor allem bei Veranstaltungen Erleichterung bringen. Auf einen alten Tragkraftspritzenanhänger von 1943 haben die Ehrenamtlichen in stundenlanger Arbeit eine DIXI-Toilette der besonderen Art montiert. Auf die Luxusvariante der Plastiktoilette sind die Mitglieder der Mittwochsgruppe laut Wolfgang Schulz auch zu Recht stolz. Zuerst wurde das alte Anhängergestellt mühevoll vorbereitet und komplett entrostet und lackiert. Nach der Installation der Toilette wurde auch ein Abflussrohr angebracht, was die Säuberung nach dem Einsatz dann viel einfacher macht. Eine Solaranlage sorgt schließlich dafür, dass nicht nur die Treppe, sondern auch der Innenraum in der Dunkelheit beleuchtet ist. „Dank der Beleuchtung sieht man im Dunkeln sogar, dass die Toilette besetzt ist“, erklärt Gründel mit einem Augenzwinkern. Die mobile Toilette soll aber nicht nur bei vereinseigenen Veranstaltungen zum Einsatz kommen. Der Heimatverein hat sich in den letzten Jahren zum Dorfverein entwickelt und steht so auf Anfrage auch für andere Veranstaltungen im Ort zur Verfügung. Schon vorher haben die vielen Mitglieder des Heimatvereins auch andere örtliche Vereine wie den Reitverein bei deren Veranstaltungen unterstützt.

Eine Arbeitsgruppe gab es in dem 1964 gegründeten Verein eigentlich immer, doch die Mittwochsarbeiten haben sich mittlerweile etabliert. In den letzten Jahren wurden so zig Bäume gepflanzt und sich um viele Bänke in der Natur gekümmert, die gerade Wanderern die Möglichkeit zur Rast geben. Dieses Jahr soll an der Hilsquelle auch eine überdachte Sitzgruppe mit Tisch und eine Absturzsicherung im Quellbereich entstehen. Die Erneuerung von Tisch und Bänken an der Köhlerhütte steht ebenfalls für 2020 auf der Agenda der Mittwochsgruppe, auch müssen einige Bäume gefällt und neue gepflanzt werden.

Foto5964+5966+5967: Mit viel Engagement wurde das Toilettenwagen-Konzept umgesetzt

Foto5970: Helmut Blume, Wolfgang Schulz, Heinrich Runge, Martin Gründel und Dietmar Heuer mit ihrem für den Heimat- und Verkehrsverein Hilsmulde gebauten Toilettenwagen

Foto5972: Für das Heringsessen arbeitet die Gruppe gerade an einem großen Kartoffelkochtopf

Foto5973: In der Vergangenheit wurden schon die Ortsschilder renoviert

Foto5974: Auch an der Köhlerhütte ist man regelmäßig im Einsatz