TVI vor finanziellen Herausforderungen

Mitgliederversammlung soll über Brückenzukunft in Coppengrave entscheiden

Coppengrave (gök). Die Brücke an der Krübbenmühle in Coppengrave bleibt auch in nächster Zeit gesperrt. Der Zustand der Brücke ist mittlerweile sehr schlecht. Aus der Rundbrücke sind schon viele Steine herausgebrochen, wodurch die Stabilität besonders in den Randbereichen gefährdet ist. Die Teilungs- und Verkopplungsinteressenschaft Duingen – kurz TVI – will nach wie vor einen Neubau der Brücke, wenn es nach ihrem Vorsitzenden Karl-Heinz Stach geht. Die Entscheidung darüber obliegt aber der Mitgliederversammlung der TVI, die nach Möglichkeit so früh wie möglich gemäß der bestehenden Hygienevorschriften vom Vorstand der TVI einberufen wird.

Nach derzeitigem Stand rechnet Stach dabei nicht mit einer Förderung des Projektes, weshalb die Kosten dann wohl mangels großer Rücklagen auf die Mitglieder umgelegt werden müssten. Alternativ können sich die Mitglieder auch gegen einen Neubau entscheiden und die Brücke weiter gesperrt lassen. Dann fürchtet Stach aber hohen Entschädigungszahlungen an Anlieger, die zu ihren Ländereien große Umwege in Kauf nehmen müssten. Schon für die nächsten Monate rechnet Stach hier mit den ersten Entschädigungszahlungen, die so oder so die Kasse der TVI belasten werden.

An der Brücke trafen jetzt das erste Mal vor Ort Stach mit dem Bürgermeister Klaus Krumfuß, dem Tourismusbeauftragten Wolfgang Schulz und dem Anlieger Heinrich Runge zusammen, um die Problematik zu diskutieren. Stach kritisierte dabei, dass sich der Rat bisher nicht mit der Problematik beschäftigt hat. Dem entgegnete Schulz, dass er den Rat zwar informiert hat, dieser aber auch keine finanzielle Möglichkeit der Unterstützung hatte. Aufgrund der Vorgaben der Kommunalaufsicht sind freiwillige Leistungen wie eine Unterstützung bei der Brücke für die Duinger Gemeinde derzeit nicht leistbar. Krumfuß und Schulz kritisierten Stach dagegen, dass vor der Mitgliederversammlung Ende Februar mit dem derzeitigen Beschluss der Brückensperrung nicht auf ein Gesprächsangebot eingegangen wurde.

Die Mängel an der Brücke waren der TVI bereits seit Frühjahr 2019 bekannt, wurde aber mit einem gewissen Haftungsrisiko etwaige Fördermöglichkeiten abgewartet. „Eine Tonnagebeschränkung hätte es nur nach einem statischen Gutachten gegeben, was wir uns genau wie einen Neubau auch nicht leisten konnten“, erklärte Stach das Dilemma um die Brücke. Die Kosten für ein solches Gutachten lagen je nach Angebot zwischen 12 000 und 23 000 Euro netto. „Ich kann die Situation nachvollziehen, nicht aber den Werdegang. Wir bleiben als Gemeinde aber trotz aller Unstimmigkeiten Partner der TVI und unterstützen weiter nach Möglichkeit“, stellte Schulz vor Ort klar.

Eine neue Brücke kann aber nur im Sommer gebaut werden, da laut Stach im Herbst oder Winter zu viel Wasser durch den Auebach und Hohenförsiek fließt, wo die Hille kurz vor Coppengrave an der Krübbenmühle entsteht. Zusätzlich liegt für die TVI auch schon eine Genehmigung vom Landkreis zur Begradigung des Baches vor, da der Knick des Auebachs schon Spundwände an der Brücke unterspült hat. Schäden befürchten Stach, Krumfuß und Schulz auch an der Hauptgasleitung, die neben der Brücke verläuft. Den Fußabdrücken zu urteilen haben in den letzten Wochen schon Personen den Bach über diese Leitung überquert, was auch einen Gefahrenpunkt darstellt.

  

Foto7033+7034+7039: Entlang der Brücke verläuft eine Hauptgasleitung

Foto7035: Nach wie vor ist die Brücke an der Krübbenmühle gesperrt

Foto7036: Unter der Rundbrücke sind die Schäden schon deutlich erkennbar, viele Steine sind schon herausgebrochen

Foto7038: Die Unterseite der Krübbenmühle ist in einem sehr schlechten Zustand