Hygiene verursacht hohe Kosten

Stadtrat Gronau stimmt für Freibadbetrieb

Gronau (gök). Eigentlich ist in Gronau schon fast alles fertig. Die Schwimmmeister haben im Freibad bisher ganze Arbeit geleistet und befüllen auch schon die Schwimmbecken mit Wasser. Auch das Außengelände ist bereits fertig hergerichtet, so dass der Startschuss schon bald fallen könnte. Die Hygiene- und Abstandsregeln des Landes Niedersachsen sorgen in Gronau bei den Stadtratsmitgliedern aber für Kopfschmerzen. Im Verwaltungsausschuss wurde auch schon diskutiert, ob man das Freibad diese Saison gar nicht aufmacht. Doch schon im nicht öffentlichen Verwaltungsausschuss waren sich laut Gronaus Stadtdirektor Rainer Mertens alle Mitglieder einig, dass man bis spätestens 15. Juni in die Freibadsaison starten will.

In der Verwaltungsvorlage war laut Mertens noch die „Save-Version“ niedergeschrieben, wo man von den härtesten Hygienemaßnahmen ausging. Für diese Version hatte Kämmerer Martin Paggel in der Vorlage über 21 000 Euro an Mehrkosten monatlich beim Betrieb des Freibades aufgeführt. Im Verwaltungsausschuss waren sich die Politiker aber einig, dass man sich auf das Verantwortungsbewusstsein der Gronauer Bürger verlassen kann. „Wir gehen davon aus, dass sich die Gronauer auch im Freibad sehr verantwortungsvoll verhalten werden“, so Mertens. Für die Maßnahmen aus dem neuen Kompromiss kommen jetzt aber immer noch einige Kosten zusammen. „Wir gehen davon aus, dass die Mehrkosten auch jetzt noch etwa 12 400 Euro monatlich betragen“, erklärte Martin Paggel im Gespräch.

Rainer Mundt (SPD) sprach sich zudem für den Vorschlag von Katja Hayek-Fischer (Grüne) aus der Sitzung des Verwaltungsausschusses aus, dass alle bisherigen Käufer ihre Saisonkarten für das Freibad Gronau bei Bedarf bis zur Eröffnung noch zurückgeben dürfen. Den eigenen SPD-Antrag zog er daraufhin zurück. Karsten Schulz (Linke) erweiterte den Beschluss-Konsens noch um den Zusatz, dass der Verwaltungsausschuss über weitere Maßnahmen beim Freibad hinsichtlich der Corona-Krise entscheiden kann. Seinem Vorschlag, dass auch der Stadtdirektor das entscheiden konnte, entgegnete Mertens, dass diese Verantwortung nicht alleine in seiner Hand liegen sollte. Zusätzlich wird das Saisonende des Freibades auch flexibel je nach Wetter gehalten, wodurch die Badegäste auch noch von einem möglichen Goldenen September oder sogar Oktober profitieren könnten. Bauamtsleiter Maik Götze merkte hier nur an, dass die Auskühlung im Freibad enorm sein kann und es für eine längere Öffnung dann auch warme Nächte und sonnige Tage benötigt. Günter Falke (SPD) rief schließlich noch dazu auf, dass die Gronauer Bürger auch das Freibad besuchen. Lars Wedekind (CDU) hegte sogar die Hoffnung, dass Bürger aus der ganzen Samtgemeinde nach Gronau kommen, da in Eime oder Marienhagen die Bäder nicht eröffnet werden. „Wir begeben uns mit unserer Entscheidung auf ganz dünnes Eis“, war sich Wedekind dem Risiko bewusst.

Für den Betrieb des Freibades sind auch die Einschränkungen einstimmig festgelegt worden. Neben dem verantwortungsvollen Verhalten und der Einhaltung der allgemeingültigen Verhaltensregeln wird das Freibad in drei Zeitblöcken geöffnet. So wird das Freibad von 6 bis 8 Uhr, von 9 bis 14 Uhr und von 15 bis 20 Uhr für Besucher geöffnet. Dazwischen müssen die Besucher das Freibad verlassen, damit dieses desinfiziert werden kann. Für neue Zeitblöcke müssen die Besucher dann auch neue Zeitkarten kaufen, Tageskarten gibt es laut Mertens vorerst nicht mehr. Zeitgleich ist die Nutzung des Freibades für maximal 300 Badegäste zugelassen und die warmen Duschen bleiben geschlossen. Auch beim Spaßbereich gibt es hohe Einschränkungen. So bleiben Rutsche und Sprungtürme komplett geschlossen und die Nutzung des Baby-Planschbeckens sowie des Spielplatzes ist nur mit Aufsichtspersonen gestattet. Der Einlass wird bis 19 Uhr gestattet, wobei der Einlass dauerhaft besetzt werden muss. Geschlossen bleiben zudem die Sammelkabinen, so dass sich nur in Einzelkabinen umgezogen werden kann. Bei den Spind-Schränken werden zudem nur Schlüssel für jeden vierten Spind ausgegeben.

 

Foto: Bis spätestens 15. Juni soll das Freibad Gonau eröffnet werden