Erntedank an Himmelfahrt

Erntedank an Himmelfahrt

Pastor Lothar Podszus am Humboldtsee verabschiedet

Duingen/Wallensen (gök). Der Himmelfahrtsgottesdienst am Humboldtsee ist für die Kirchengemeinden im Flecken Duingen eine über die Jahre sehr liebgewonnene Tradition. Unter freiem Himmel direkt am Wasser genossen auch dieses Jahr über 150 Besucher den Gottesdienst, der dieses Mal aber eine Besonderheit hatte.

Nach rund sechs Jahren Pastorentätigkeit in Duingen wechselt Pastor Lothar Podszus in den Ruhestand und wurde daher feierlich am Humboldtsee verabschiedet. Dazu hatten sich neben Pastor Lars Röser-Israel, Bürgermeister Klaus Krumfuß, dem Landtagsabgeordneten Volker Senftleben, Kirchenmusikern aus der Region, Kirchenvorstandsmitgliedern, Familienmitgliedern und vielen Freunden vom Pastor auch die Superintendentin Katharina Henking am See eingefunden. Pastor Podszus selber war es aber vorbehalten, den Gottesdienst zusammen mit dem Kirchenvorstand zu organisieren und durchzuführen.

Inmitten der Corona-Krise war es dabei für die Organisatoren aufwendig, alle Hygienebestimmungen einzuhalten. Insgesamt wurden 150 Klappstühle mit entsprechendem Abstand aufgestellt und für das bessere Verständnis auch eine Tonanlage aufgebaut. Der Zuschauerstrom wurde dann aber so stark, dass die jüngeren Gottesdienstbesucher auf den Rasen Platz nahmen und den älteren Besuchern die Stühle überließen. Für einen Gottesdienst etwas befremdlich war die Vorschrift, dass während des Gottesdienstes derzeit nicht gesungen werden sollte. Viele Gemeindemitglieder ließen sich aber nicht aufhalten und sangen mit weitreichendem Abstand zueinander die Lieder mit. Gudrun Bosman nutzte dabei auch die Technik und verlieh dem Gottesdienst einen feierlichen Rahmen.

Organisatorischer Aufwand

In seiner Predigt ging Podszus vor allem auf die Zukunft aller ein. Nicht nur seine eigene Zukunft im Ruhestand, sondern vor allem die Zukunft anderer nach der hoffentlich überstandenen Corona-Krise beherrschte die Gedanken des scheidenden Pastors. Er selber zeigte sich zufrieden darüber, dass er Zeit seines Pastorenwirkens vor allem das Zusammenleben der verschiedenen Kirchen gefördert hat. Zuletzt wurde vor allem die Freundschaft zur katholischen Kirche in Duingen gelebt. Hinter seinem Motto „Einheit in der Unterschiedenheit“ gab es zwar auch einige negative Erfahrungen in seinem ganzen Berufsleben, aber die positiven Geschichten überwiegten laut Podszus deutlich. „Wo Gott dich hingesät hat, dort sollst Du blühen“, stand als Satz immer im Raum, wenn Podszus in seinem Werdegang wieder eine Station verließ oder erstmals besuchte. Je älter Podszus wurde, desto mehr erfreute er sich an der Vielfältigkeit der Kirche. „Entscheidend ist niemals die äußere Form, sondern der Inhalt“, bezog Podszus den Sinn nicht nur auf kirchliche Lieder, sondern auf die ganze Kirche.

Begeisterung für kirchliche Arbeit

„Auch eine Superintendentin muss einmal Glück haben“, erinnerte sich Henking in den Abschiedsworten für Podszus an die erste Begegnung zurück. Als sie im September 2013 das erste Mal Podszus traf, lernte sie einen Kollegen mit Charisma und Ausstrahlung kennen. Dieser durfte sich dann um die kriselnde Duinger Kirche kümmern und machte seine Arbeit mit Pastor Cornelius Meisiek laut Henking sehr gut. Ehrenamtliche Helfer wurden wieder für die kirchliche Arbeit begeistert und die Kirche im Flecken auf eine gesunde Basis gestellt. „Eigentlich müssten wir hier Erntedank feiern“, erklärte Henking mit Blick auf die Ergebnisse der Arbeit von Podszus. „Ein ganzer Kirchenkreis sagt heute Danke“, lobte Henking schließlich seine Arbeit. Einem Personalkarussell sah Henking noch vor der Entpflichtung von Podszus freudig entgegen, kümmern sich doch künftig Anne-Christin Ladwig, Lars Röser-Israel und Cornelius Meisiek drei Pastoren zusammen um die kirchliche Betreuung in der Region.

Nach dem Gottesdienst genossen viele Besucher noch einige persönliche Gespräche untereinander und verabschiedeten sich von ihrem Pastor.