Mit Spaß und Gemeinschaft zum Erfolg
Musikverein Marienhagen trotzt Musikermangel
Marienhagen (gök). Immer wieder lösen sich Chöre oder Orchester auf, weil sich kein Nachwuchs mehr findet. Der Musikverein Marienhagen will sich dieser Entwicklung nicht kampflos ergeben. Immer wieder wurden in der Vergangenheit Schnupperaktionen durchgeführt, wo die Resonanz aber nicht so groß war. Die letzten beiden Ferienpassaktionen in den Sommerferien sorgten jetzt aber für einen richtigen Run auf den Verein, so dass erstmals ein Vororchester gebildet wurde. Dabei ist die Besetzung sehr ausgeglichen, wo fast jedes Instrument besetzt ist.
Gleich elf Kinder und zwei Erwachsene befinden sich derzeit in der musikalischen Ausbildung, die von Julia Kaffeya, Jonas Friedrich und Manfred Reinhardt geleitet wird. Julia Kaffeya schwingt schon seit längerer Zeit den Taktstock beim Jugendorchester in Völksen und konnte dort schon einige Erfahrungen sammeln.
„Der Erfolg war so nicht abzusehen, auch wenn wir ihn uns natürlich gewünscht haben. Das Geheimnis liegt jetzt darin, die Kinder bei Laune zu halten. Das heißt viel Lob und keinen Druck. Auch wenn in der Woche mal nicht geübt wird, ist das nicht schlimm. Musik ist ein Hobby und soll Spaß machen“, erklärt Julia Kaffeya das Motto bei der Ausbildung im Musikverein. Der Unterricht für den Nachwuchs ist dabei in Blöcke aufgeteilt, wo jeweils verschiedene Themen behandelt werden und auch die Musiker selber Einfluss auf die ausgewählten Stücke nehmen können. Der Dirigent des Hauptorchesters Nikolai Gliserin freut sich über den großen Zuspruch und lässt bei den Übungsabenden dem Nachwuchs auch etwas Raum zur Entfaltung.
Neben der wöchentlich stattfindenden musikalischen Ausbildung ist dem Musikverein aber auch die Gemeinschaft sehr wichtig. So werden nach dem Üben auch mal Spiele gespielt oder gemeinsam Pizza gegessen. „Das Vororchester macht richtig Spaß. Die Ausbilder sind sehr nett und ich freue mich, dass ich schon so viel gelernt habe“, verrät eines der Kinder aus dem Musiknachwuchs auf Nachfrage. Schnell konnten die jungen Musiker schon Lieder wie „Bruder Jakob“ oder „Ode an die Freude“ spielen. Dabei kommen die neuen Nachwuchsmusiker nicht allein aus Marienhagen. Das Einzugsgebiet reicht mittlerweile von Hohenbüchen über Brunkensen und Duingen bis nach Osterwald. Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Musikschüler nach einem Jahr bei einfacheren Auftritten schon mitwirken können. Laternenumzug, kleinere Gottesdienste oder Ständchen können dann schon zusammen mit dem Hauptorchester durchgeführt werden. „Anspruchsvolle Konzerte sind dann nach zwei bis drei Jahren möglich“, erklärt Kaffeya den Werdegang der Musiker.
Trotz des bisher sehr guten Zulaufs sind neue Gesichter bei den Proben immer willkommen. Interessierte können sich im Vorfeld bei Julia Kaffeya oder Jonas Friedrich melden und dann donnerstags ab 18.30 Uhr in die Übungsstunden des Vororchesters hineinwachsen. Jeder neue Musiker bekommt zunächst Einzelunterricht, ehe er dann im Vororchester auch mit den anderen Musikern üben kann.
Foto0258: Voll konzentriert üben die Musikschüler in der Übungsstunde
Foto3580: Nach dem Üben spielt Jonas Friedrich mit den jungen Musikern noch ein Spiel
Foto7544+7639: Julia Kaffeya dirigiert das Vororchester im Übungsraum