Reise durch vier Jahrhunderte

Reise durch vier Jahrhunderte

Orgel-Plus-Konzert sorgt für volles Haus

Hoyershausen (gök). Gudrun Bosman hatte schon vor dem 22. Orgel-Plus-Konzert alle Hände voll zu tun. Die meisten der Besucher meldeten sich schon vor dem Konzert persönlich bei ihr an und hatten damit auch das richtige Näschen bewiesen. Zwar musste Bosman beim Einlass keinen Besucher zurückweisen, doch mit rund 70 Besuchern war das erste Konzert nach der Corona-Krise bis auf den letzten Platz in der Kirche von Hoyershausen besetzt. „Mit so einer großen Resonanz habe ich im Vorfeld nicht gerechnet, doch freut es mich umso mehr“, so Bosman noch vor dem Konzert im Gespräch.

Den Besuchern war leicht anzumerken, dass sie sich nach Monaten der Stille mal wieder auf ein interessantes Konzert freuten. Diese Erwartungen sollten dann auch nicht enttäuscht werden. Zu Gast hatte Bosman dieses Mal Johannes Hackel an der Orgel und Marvin Bloch an der Posaune. Das Duo spielt bereits seit ungefähr sechs Jahren zusammen kleinere Konzerte und hat sich in den letzten zwei Jahren laut Hackel deutlich weiterentwickelt. „Marvin hat seine Technik noch einmal deutlich verbessert, seitdem er vor zwei Jahren sein Posaune-Studium in Leipzig begonnen hat“, lobt Hackel seinen jungen Mitstreiter.

Für das Konzert in der Kirche Hoyershausen hatte das Duo ein Programm aus vier Jahrhunderten zusammengestellt. Neben berühmten Komponisten wie Sebastian Bach kamen dabei auch Komponisten mit ihren Stücken in das Programm, die noch nicht einmal Gudrun Bosman vorher kannte. Das aber auch unbekannte Musik schön sein kann, zeigte sich dann während des Konzertes. Mit viel Hingabe spielten die beiden Musiker dann Stücke von dem Ungarn Frigyes Hidas, Antonio Caldara oder Theodore Dubois. Dabei wagten Hackel und Bloch auch ungewöhnliche Momente, wo erst das Zusammenspiel von Posaune und Orgel ein harmonisches Klangbild lieferte. Der besondere Nachmittag und das planmäßig letzte Orgel-Plus-Konzert für dieses Jahr endete schließlich mit „Sortie-Scherzo“ von Nicolas-Joseph Wackenthaler und dem lauten Applaus für die beiden hingebungsvollen Musiker.