Oldendorfer Feuerwehrhaus soll kommen
Diskussion um Kosten / CDU-Fraktion enthält sich
Oldendorf/Wallensen (gök). Im Grunde waren sich alle Ratsmitglieder von Salzhemmendorf einig. Die Feuerwehren in Oldendorf, Benstorf, Ahrenfeld und Osterwald brauchen ein neues Feuerwehrhaus und sollen auch eins bekommen. Der CDU-Fraktion aber steigen die Kosten mittlerweile zu sehr. Die Kosten sind in der Vergangenheit von 3 Millionen erst auf 3,3 und mittlerweile auf 3,63 Millionen in der Kostenschätzung durch die Architektin Silvia Leiffholdt gestiegen. „Ich bestelle kein Paket auf Verdacht und will vorher die Kosten wissen. Änderungen tun zwar weh, doch diese sind erst nicht mehr zu realisieren, wenn die Kugel schon im Lauf ist“, forderte Friedrich Lücke (CDU) in der Ratssitzung entsprechende Änderungen. Er erklärte, dass ihm ganz schwindelig wird, wenn er zukünftige Kosten etwa durch die Dorferneuerung, Klimaschutzplan, die Erschließung von Gewerbeflächen oder aber für das Naturerlebnisbad auf die Gemeinde zukommen sieht.

Vorweggegangen war eine rege und teilweise emotionale Diskussion, wo die anderen Ratsmitglieder die angedrohte Enthaltung der CDU-Fraktion nicht verstehen konnten. „Fraktionsübergreifend haben wir die Planung für die Feuerwehr vorangetrieben. Es handelt sich nicht um ein Luxusgebäude, sondern nur um eines nach den entsprechenden Vorschriften. Wir sind der Feuerwehr gegenüber auch verpflichtet, ihr eine vernünftige Ausstattung zu geben“, warb Karl-Heinz Grießner (SPD) für einen einstimmigen Beschluss des Gemeinderates, der dann aber nicht zustande kam. Während die komplette vierköpfige CDU-Fraktion sich enthielt, stimmten alle anderen Ratsmitglieder für die Beschlussvorlage mit den entsprechenden Kosten. Thomas Hampe (Aktive Bürger) zeigte sich zwar von der Kostenentwicklung etwas überrascht, befürwortete aber auch das neue gemeinsame Feuerwehrhaus. Seiner Anfrage nach einer Mietlösung entgegnete Gemeindebürgermeister Clemens Pommerening, dass die Art der Finanzierung vorher genau geprüft wurde. „Ein Investor würde ja auch etwas verdienen wollen, weshalb es dann am Ende auch nicht günstiger wird“, so Pommerening. Einig waren sich die Ratsmitglieder in dem Umstand, dass die Wahl des Grundstückes keine glückliche war, jetzt aber alternativlos ist. Michael Lang (CDU) bekannte schließlich, dass er für die Feuerwehr sein letztes Hemd geben würde. „Aber wie wird das alles finanziert?“ Diese Situation der Kostensteigerung hatte sich laut Dr. Wilhelm Koops zwar niemand gewünscht, aber wenn man sich enthält, soll man nach seiner Meinung doch konkrete Vorschläge oder Alternativen zur Kostenreduzierung nennen.
Der Beschlussvorschlag der Gemeinde wurde schließlich auf Vorschlag von Grießner noch erweitert. Ein Baucontrolling, Besprechung von Einsparmöglichkeiten und die Kommunikation mit allen Verantwortlichen sollen dafür sorgen, dass die Baukosten nicht explodieren. Die bisher im Haushalt fehlenden 300 000 Euro an den jetzt 3,63 Millionen Euro werden aus umgewidmeten Haushaltsmitteln generiert. Diese 300 000 Euro sind ein Rückgriff auf den Anbau der Kindertagesstätte Salzhemmendorf, welcher sich dann nächstes Jahr erneut im Gemeindehaushalt wiederfinden soll. Die Baugenehmigung für die Kindertagesstätte wird frühestens zum Jahreswechsel erwartet, wobei die Betreuung derzeit noch durch eine Containerlösung sichergestellt ist. Für den Neubau des gemeinsamen Feuerwehrstützpunktes liegt zwischenzeitlich die Baugenehmigung bereits vor. Die darin geforderte archäologische Untersuchung ist ebenfalls abgeschlossen, weshalb die Gemeinde auf einen baldigen Baubeginn hofft.