Hemmendorf
Hemmendorf (gök). Hemmendorf ist wahrscheinlich der Ort im Flecken, der mit die meisten Besucher hat. Das hängt allerdings mit der Bundesstraße 1 zusammen, die mitten durch den Ort geht und zahlreiche Autofahrer täglich durch den Ort führt. Der Ortsteil von Salzhemmendorf hat etwa 700 Einwohner, die südlich oder nördlich der historischen Heerstraße wohnen. In Hemmendorf gibt es noch einige schöne Fachwerkhäuser, die von der bewegten Geschichte des Ortes zeugen.
1997 feierte der Ort eindrucksvoll sein 1000jähriges Bestehen und ist damit einer der ältesten Orte in der Region. Am Marktpatz zeugt ein kleines Denkmal noch von dem Jubiläum, welches damals über drei Wochen gefeiert wurde und überregional Aufmerksamkeit erregte. Nördlich des Ortes an einem Feldweg in der offenen Landschaft befindet sich die so genannte „Tillylinde“. Sie soll der Überlieferung nach von Hemmendorfer Bürgern aus Dankbarkeit über den Abzug der Kriegshorden des Grafen Tilly im 30jährigen Krieg gepflanzt worden sein. 1889 führte Kaiser Wilhelm II. unweit der „Tillylinde“ ein großes Manöver mit 4000 Soldaten durch.
Aus einer Glashütte heraus bildete sich am Rande des Osterwaldes die Siedlung „Heide“, die ebenfalls zu Hemmendorf gehört, auch wenn sie direkt an Osterwald grenzt. Welche enorme Bedeutung Hemmendorf schon früh hatte, zeugte von der Tatsache, dass der Ort schon 1418 über ein Gericht verfügte. Gebeutelt wurde Hemmendorf in den zurückliegenden Jahrhunderten immer wieder durch Brände, die den Ort in seiner Entwicklung immer wieder zurückwarfen.
War Hemmendorf vor allem durch landwirtschaftliche Höfe geprägt, haben sich dort in den vergangenen Jahrzehnten auch einige Handwerksbetriebe niedergelassen. Auch das Vereinsleben war in Hemmendorf immer sehr rege und wurde die vergangenen Jahre vor allem durch Schützenverein, Bläsercorps oder DRK geprägt. Ein Dach für alle Vereine bildet die Kulturgemeinschaft, welche 1982 gegründet wurde.
Foto Hemmendorf: Am Marktplatz erinnert ein Gedenkstein an das große Dorfjubiläum 1997