Lönsturm

Salzhemmendorf (gök). Vor knapp einhundert Jahren fasste der Heimat- und Verkehrsverein Salzhemmendorf unter dem Vorsitzenden Eickhoff den Plan, im Andenken an den Heimatdichter Hermann Löns einen Aussichtsturm auf dem Kanstein zu erstellen. Der beliebte Heimatdichter hatte dem Kanstein in seinem Leben so manchen Besuch abgestattet. Zwar gab es für den Bau des Turmes einige Spenden und Sammlungen, und doch musste sich der Verein mit rund 4 000 Mark für den Bau verschulden. 1928 erfolgte die Einweihung des Lönsturms, der aufgrund des Geldmangels aber nur 18 Meter hoch gebaut wurde. Der Turm wurde aus Sandsteinquadern auf dem 444 Meter hohen Kanstein errichtet, von wo man bei klarer Sicht in der Ferne auch den Brocken oder das Hermannsdenkmal am Teutoburger Wald sehen kann.

Die jungen Buchen rund um den Turm wuchsen über die Jahre so gut über die Turmspitze hinaus, dass der Turm für eine gute Aussicht zweimal erhöht werden musste, um seiner Intention gerecht zu werden. 1972 wurde er zur 950-Jahrfeier von Salzhemmendorf mittels einer Stahlkonstruktion auf zunächst 23 Meter und 1997 um weitere vier Meter auf seine heutige Höhe von 26 Metern erhöht. 1995 hatte der Zahn der Zeit enorm an der Stahlkonstruktion genagt und eine Sanierung in Höhe von 100 000 DM wurde dank der erfolgreichen Spendenaktion „Rettet den Lönsturm“ erfolgreich umgesetzt. Knapp zwanzig Jahre später geriet der Lönsturm erneut in Gefahr. Dieses Mal war das Mauerwerk stark sanierungsbedürftig und konnte dank der Initiative des Heimat- und Verkehrsvereins unter der Leitung von Torsten Ziegenmeyer gerettet werden. Insgesamt wurden 130 000 Euro investiert, was nur durch Zuschüsse von Gemeinde, Europäischer Union, Spenden und Eigenmittel bewältigt werden konnte. Neben dem äußeren Mauerwerk wurde auch der Platz rund um den Turm neugestaltet und ist seitdem als Anlaufpunkt für Wanderer noch beliebter geworden.

Foto Lönsturm (Martina Brökelmann): Der Lönsturm ist ein sehr beliebter Anlaufpunkt für Wanderer