Dorfgemeinschaftshaus Hemmendorf
Hemmendorf (gök). Das jetzige Dorfgemeinschaftshaus in Hemmendorf hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Einer Schulordnung aus dem Jahr 1655 zufolge hatten auf dem Lande vorwiegend Geistliche den Schulunterricht zu erteilen. Der Hemmendorfer Kantor unterrichtete die Kinder des Ortes anfangs in einem baufälligen und viel zu kleinen Schulhaus neben der Kirche. Dieses alte Haus sollte verkauft werden, um später einmal ein neues Wohngebäude mit einer Schulstube bauen zu können. Im Jahr 1716 errichtete der Organist ein neues Haus, jedoch ohne eine Schulstube. 1722 kaufte die Gemeinde das Haus und baute eine Schulstube an, die bald für die vielen Schulkinder nicht mehr ausreichte. Deshalb erhielten die Jungen ab 1749 wieder Unterricht im Wohnhaus des Kantors, die Mädchen hingegen weiterhin im Haus des Organisten. Damit hatte Hemmendorf zwei Schulen. Das alte Wohnhaus des Organisten ist heute noch vorhanden, während die Kantorschule – mehrfach um- und neugebaut – nun das Dorfgemeinschaftshaus beherbergt.
1982 gründete der damalige Ortsbürgermeister Rudi Kaller die Kulturgemeinschaft, die das kulturelle Leben in Hemmendorf prägen sollte. Termine wurde dort vereinbart oder Feste geplant. 1997 feierte man nicht nur das 1000jährige Jubiläum des Ortes, sondern die Kulturgemeinschaft übernahm auch die Nutzungsrechte des Dorfgemeinschaftshauses von der Gemeinde. 2007 und auch später wurde das Dorfgemeinschaftshaus immer wieder saniert und renoviert, so dass das Schmuckstück heute als gesellschaftlicher Mittelpunkt des Ortes dient.
Foto: Das Dorfgemeinschaftshaus in Hemmendorf ist mittlerweile ein richtiges Schmuckstück