Künftig zwei neue Chefärzte in Gronau
Dr. Gerd Ohntrup in Ruhestand verabschiedet
Gronau (gök). Zum Jahresende geht Dr. Gerd Ohntrup im Johanniter-Krankenhaus Gronau in den offiziellen Ruhestand. Der Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie leitete zugleich auch noch das Endoprothesenzentrum, welches im Februar 2015 eröffnet worden war. „Dr. Ohntrup hat unser Krankenhaus richtig vorangebracht und dabei Meilensteine bei der Entwicklung gesetzt“, lobte Krankenhausdirektorin Birgit Töben das Wirken des Chefarztes.
16 Jahre wirkte Dr. Ohntrup als Arzt in Gronau. Studiert hatte er nach seinem Abitur in Aachen und Lübeck, ehe er als Assistenzarzt nach Zeven kam und dort auch am 21.12.1984 promovierte. Im Juli 1988 wechselte er in den Landkreis Hildesheim zunächst ins Städtische Krankenhaus Hildesheim, wo er ab 1991 als Facharzt für Chirurgie sowie ab 1992 als Facharzt für Unfallchirurgie wirkte. Im August 2002 wechselte er als Oberarzt ins Stadtkrankenhaus Alfeld, ehe er im April 2004 als Leitender Oberarzt der Unfallchirurgie nach Gronau kam. 2007 wurde er Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und bildete sich auch in der speziellen Unfallchirurgie weiter. Am 1. Oktober 2010 wurde er schließlich Chefarzt der Orthopädie/Unfallchirurgie in Gronau, ehe am 26. Februar 2015 auch die Leitung des Endoprothesenzentrums hinzukam.
In seiner ganzen Berufslaufbahn hat Dr. Ohntrup 7178 chirurgische Eingriffe an seinen Patienten vorgenommen. Im Gronauer Krankenhaus hinterließ er auch große Fußstapfen für seine Nachfolger. Zu Beginn seines Wirkens 2004 wurden in Gronau etwa 150 Prothesen an Hüft- und Kniegelenken eingesetzt. Heute werden weit über 400 Operationen in der Knie- und Hüftendoprothetik vorgenommen. Mit den gelenkerhaltenden Operationen bei Knorpelschäden und Arthrose sowie den Schulter- und Ellenbogenprothesen sind es über 600 Operationen im Jahr.
Der 68jährige wird sich aber nicht so ganz in den Ruhestand begeben. Der in Hildesheim wohnhafte Chirurg wird sich nicht nur um seine Enkel kümmern und nach der Corona-Krise mehr reisen, sondern wird auch noch den Ärztlichen Notdienst verstärken und so der Region treu bleiben. „Ich war schließlich 16 Jahre hier vor Ort und habe zu dem Krankenhaus eine erhebliche Verbundenheit. Jetzt wo mir die Last der Verantwortung genommen wird, verleiht mir das für den Unruhestand sicher Flügel“, erklärte er augenzwinkernd während seiner Verabschiedung vor der Krankenhausleitung im kleinen Kreis. Birgit Töben ist zuversichtlich, dass man die offizielle Verabschiedung dann nächstes Jahr in einem angemessenen Rahmen nachholen wird.
Lobende Worte für das Wirken von Dr. Gerd Ohntrup fand in der offiziellen Verabschiedung in dem kleinen Rahmen vor allen Dingen der Ärztliche Direktor Dr. Holger Duwald. „Dr. Ohntrup war immer sehr menschlich. Er hat sich sehr gut um die Patienten gekümmert, was nicht mehr in allen Krankenhäusern der Alltag ist“, so Duwald. Die Arbeit von Dr. Ohntrup war in der ganzen Region bekannt, wie etwa Birgit Töben erklärte. Als Patientin hörte sie selber beim Röntgen in einer Praxis der Region den Satz „Ich liebe die Hüften von Dr. Ohntrup“ von einer medizinischen Angestellten, als diese das Röntgenbild anblickte. Nach eigenem Bekunden ist Dr. Ohntrup „kein Fan von Lobhudelei“, für ihn war der Beruf eines Arztes halt auch eine Berufung.
Für die Nachfolge setzt das Johanniter-Krankenhaus auf eine Doppelspitze. Der bisherige Oberarzt Dr. Jens Gruß wird die Leitung des Endoprothesenzentrums übernehmen. Ihm kollegial zur Seite steht dann Dr. Cyrus Geranmayeh, der auf eine langjährige Erfahrung im Bereich Unfallchirurgie und Orthopädie zurückblicken kann. Der verheiratete Vater von vier Kindern ist 57 Jahre alt und studierte nach seinem Abitur in Stuttgart Medizin in Belgien, ehe er nach Stationen in Stuttgart, Bad Salzungen, Fulda, München und Holzkirchen zuletzt zwölf Jahre als Oberarzt im Klinikum St. Marien in Amberg tätig war.
Foto7829: Ute Kohn (Mitarbeitervertretung), Dr. Holger Duwald, Birgit Töben, Dr. Gerd Ohntrup, Oberin Martina Theuner, Jens Suedentop (kaufmännische Leitung KH)
Foto7831+7833: Dr. Gerd Ohntrup