„Uns fehlt die Nähe zu den Menschen!“

Duingen. Aufgrund der anhaltenden Pandemie und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen hat sich die Duinger SPD-Fraktion entschlossen, die für Donnerstag, 21. Januar, geplante Bürgersprechstunde in Hoyershausen abzusagen. Stattdessen bietet die SPD an dem Tag eine telefonische Sprechstunde in der Zeit zwischen 17:30 und 19:00 Uhr an. Die Rufnummer ist 05185 958888.„Wir möchten kein Risiko eingehen“, bedauert Grutzeck die Absage. Theoretisch wäre es unter Einhaltung der Abstands- und Hygienevorschriften zwar möglich gewesen, eine Sprechstunde nach Voranmeldung durchzuführen, dennoch soll in dieser besonderen Zeit, inder Kontakte vernünftigerweise auf ein absolutes Mindestmaß beschränkt sind, niemand in zusätzliche Gefahr gebracht werden.

Corona erschwert auch Kommunalpolitik

Dem 56-jährigen Sozialdemokraten, der seit 2006 dem Duinger Fleckenrat angehört und 2011 den Vorsitz der SPD-Fraktion übernommen hat, fehlt der persönliche Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern sehr. „Schon im vergangenen Jahr mussten wir alle Veranstaltungen wie Boule-Turnier, Wein- und Sommerfest sowie die meisten „Polit-Tische“ absagen. Das ist äußerst schade, denn Kommunalpolitik lebt ja von den Anregungen, Bedarfen und Nöten, die aus der Bevölkerung kommen“, beschreibt Grutzeck seine politische Arbeit.

„Um nicht nur uns selbst, sondern vor allem andere zu schützen, verzichten wir momentan gänzlich auf die Kontaktaufnahme zu den Bürgern und gehen beispielsweise auch nicht zu Gesprächen auf den Wochenmarkt oder machen irgendwo einen Stand, obwohl das Wahljahr begonnen hat.“

Interne Arbeit erschwert

Auch intern erschwert Covid-19 die gewohnten Prozesse. So müssen Vorstandssitzungen beispielsweise über Videokonferenzen durchgeführt werden. Fraktionssitzungen sind zwar in einer entsprechend großen Räumlichkeit noch möglich, da die Anzahl der Mitglieder (sechs in der Fleckenfraktion) gering ist, dennoch denkt Grutzeck auch hier über eine rein digitale Lösung nach.

Grenzen der Videoschalten

So hilfreich die Möglichkeit, Sitzungen per Videokonferenz durchzuführen auch sein mag, so bleiben aufgrund der schlechten Internetversorgung Mitglieder, die beispielsweise im Külftal wohnen, auf der Strecke. „Da unser stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender Horst Hübner in Lübbrechtsen wohnt, ist es ihm aktuell schier unmöglich, an Videoschalten des Vorstandes teilzunehmen.“

Verantwortung, Geduld und Optimismus sind gefragt

Grutzeck hofft, wie alle anderen Menschen weltweit auch, irgendwann wieder in die Normalität zurückkehren zu können. „Die kommunalpolitische Arbeit ist natürlich ein wichtiger Grundstein des Gemeinwesens, jedoch arbeitet die Verwaltung auf Hochtouren weiter, sodass den in den Kommunen lebenden Menschen keine Nachteile entstehen. Außerdem stehen wir untereinander, sowohl in Duingen als auch auf Samtgemeinde- und Kreisebene, in einem engen Austausch mit der Verwaltung. Schön ist es nicht, aber wenigstens müssen wir den „Laden“ nicht dichtmachen, ist der Vorsitzende froh. „Viel schlimmer ist, dass so viele Bürgerinnen und Bürger in ihrer Existenz bedroht sind und die Infektions- und Todeszahlen trotz Lockdowns nicht abnehmen.„Verantwortung übernehmen und sich an die Regeln halten, das ist zurzeit nach wie vor das A und O! So vorbildlich, wie sich die Duinger verhalten, bin ich da sehr zuversichtlich, dass wir bald wieder zusammen ein Gläschen Wein am Mittelbrunnen trinken oder zu einem politischen Pläuschchen in einer Gaststätte treffen können, zeigt sich Grutzeck optimistisch.