Stimmung am Bruchsee und in den sozialen Netzwerken

Stimmung am Bruchsee und in den sozialen Netzwerken

Kiosk nimmt Betrieb auf / Regeln sorgen für Diskussion

Duingen/Wallensen (gök). Am Wochenende entstanden um den Bruchsee in den sozialen Netzwerken teils kontroverse Diskussionen, wobei vorher gerade am See die Stimmung noch prächtig war. Am Bruchsee war der Schnee zu großen Teilen geschmolzen und auf den Wegen entstand viel Matsch, wovon sich die zahlreichen Besucher aber nicht abhalten ließen. Ausgestattet mit Gummi- oder Winterstiefeln besuchten die Menschen aus der Region auch vergangenes Wochenende wieder den Bruchsee und statteten dabei auch oft dem neuen Kiosk einen Besuch ab.

Christian Böhme vom Alfelder Bioladen Wild & Wurzel hatte zusammen mit seinem Team in den letzten Tagen alle Hände voll zu tun. „Gerade wegen Corona war es jetzt schon eine Herausforderung ausreichend Gastro-Zubehör für die Eröffnung zu bekommen“, so Böhme. Corona-konform richtete der Kiosk am Bruchsee eine Einbahnstraßenregelung ein, damit jeder mit genügend Abstand dort bedient werden konnte.

Der Renner zum Beginn war jetzt der alkoholfreie „Hygge“-Punsch, der entsprechend der Corona-Verordnung mit auf den Weg genommen werden konnte, wovon viele Besucher Gebrauch machten. In den nächsten Monaten will der Bioladen am Kiosk kräftig investieren. Geplant oder schon bestellt sind eine Solar-Anlage, Boote oder ausreichend Sitzgelegenheiten, die dann vor dem Kiosk in ausreichenden Abständen aufgebaut werden sollen.

Vorerst ist jeden Samstag und Sonntag von 12 bis 15 Uhr die Öffnung geplant. Die Betreiber wollen aber flexibel auf Besucherströme reagieren und dann auch in Stoßzeiten öffnen. An Feiertagen, während der Ferien oder an besonders sonnigen Tagen soll der Kiosk dann aber auch geöffnet werden. Im Sommer ist zudem auch eine Cocktailbar geplant, wo es für jeden Nutzer etwas geben wird. In Gesprächen ist man auch mit einem Kommunikationsunternehmen für einen Internet-Anschluss. Bisher gibt es vor Ort auch Wlan, aber nur über einen Mobilanschluss.

Begeistert zeigten sich vom Angebot jetzt schon die ersten Gäste. Silvia Duda aus Stadtoldendorf etwa kommt mit ihrem Mann etwa einmal pro Woche in das Naherholungsgebiet rund um den Bruchsee. Bei der Eröffnung des Kiosk ließen sie sich jetzt auch wie viele andere einen „Hygge“-Punsch schmecken. Familie Ranic dagegen durchstöberte auch das andere Angebot des Bio-Ladens, wo auch eine Leckerei mit nach Hause genommen wurde.

„Wir haben bewusst ein Soft-Opening durchgeführt und werden die nächsten Wochen und Monate auf die Wünsche unserer Kunden reagieren“, freut sich Böhme schon auf die nächsten Wochen. Auf Unterstützung der Besucher bauen die Betreiber beim Umweltschutz. Böhme würde es sehr begrüßen, wenn die Besucher auch die Augen offenhalten sowie etwa Müll selber aufsammeln und beim Kiosk auch abgeben können.

Für Diskussionen in den sozialen Netzwerken mit hunderten von Kommentaren in verschiedenen Gruppen sorgte die Veröffentlichung von „Regeln“ der Betreiber auf deren Homepage. Geschäftsführer Dr. Gunter Marx bedauert diese Veröffentlichung einer Fremdfirma mittlerweile, da diese vorher nicht von ihm nicht autorisiert wurde. Diese wurden jetzt wieder entfernt und wird laut der Betreiber noch einmal überarbeitet. Die Fremdfirma ging auch davon aus, dass der Bruchsee in einem Naturschutzgebiet liegt, was aber nicht der Fall ist. Christian Böhme gab als Mitarbeiter vor Ort auch Nachfrage zu, dass die Regeln zudem nicht sehr glücklich formuliert waren.

Fakt ist aber, dass in Zukunft auf den Natur- und Umweltschutz ein größeres Auge geworfen werden soll. Daher macht die Firma auch noch einmal auf die Leinenpflicht für Hunde rund um den Kiosk aufmerksam. „Ich selber habe am Bruchsee auch schon die erste kleine Beißerei zwischen zwei Hunden mitbekommen, die nicht angeleint waren. Wir möchten einfach nicht, dass durch solche Vorfälle vielleicht auch mal Kinder gefährdet werden“, hofft Böhme auf Verständnis. Die neuen Betreiber haben in den letzten Tagen auch bereits einige Verkehrsteilnehmer angezeigt, die am Parkplatz des Bruchsees den Zufahrtsweg für die Betreiber oder die Rettungswege zugeparkt hatten. Schon im zurückliegenden Sommer gab es rund um das Naherholungsgebiet viele Parkprobleme, die teilweise zu gefährlichen Situationen führten.

Unglücklich formuliert fand auch Duingens stellvertretender Bürgermeister und Tourismusbeauftragter Wolfgang Schulz die für einen kurzen Zeitpunkt öffentlich einsehbaren Entwürfe. Dieser hatte dann kurzfristig Kontakt zur Forst aufgenommen, wo aber auch die Forst als Verpächter schon Kontakt zu den neuen Pächtern aufgenommen hatte. „Es gibt am Bruchsee immer noch ein freies Betretungsrecht und wir wollen auch, dass der See als Naherholungsgebiet weiter genutzt wird“, so Armin Bienek. Das stand auch für die neuen Kiosk-Betreiber nie außer Frage.