Gronauer Aldi-Neubau soll in einem Jahr stehen
Altes Gebäude genügt nicht mehr den Anforderungen
Gronau (gök). Im November 2005 wurde der heutige Aldi-Markt in Gronau an der Bethelner Landstraße eröffnet und entsprach damals vollkommen den Anforderungen. In den letzten Jahren hat sich laut Aldi-Sprecher Christian Salmen aber so viel im Bereich der Technik und anderen Gegebenheiten geändert, so dass der Markt im Hinblick auf seine Größe und die gebäudetechnische Ausstattung nicht mehr den heutigen Erfordernissen entspricht. „Die Umsetzung aller Ansprüche ist an der heutigen Stelle leider nicht möglich“, erklärt Salmen den geplanten Neubau in Gronau an der Ladestraße neben dem Rossmann-Markt.
Mit einer größeren Verkaufsfläche, höheren Decken, mehr Tageslicht und einer Ladeneinrichtung auf modernstem Stand will Aldi Nord zukünftig eine angenehmere Einkaufsatmosphäre bieten. „Der alte Standort ließ beim Bau eine größere Fläche als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche nicht zu, da es sich um keine vollintegrierte Lage handelt“, stellt auch Thomas Mensing von der Samtgemeindeverwaltung auf Nachfrage klar. Das neue Gebäude soll dann technisch auch auf höchsten Energiestandards betrieben werden. Dazu gehört, dass auf dem Dach des neuen Marktes am geplanten Standort neben dem Rossmann-Markt am Bethelner Kreisel eine leistungsstarke Photovoltaikanlage errichtet wird. Mit dem dort selbst erzeugten Strom wird der Energiebedarf des neuen Marktes weitgehend gedeckt und auch die Kühlmöbel betrieben. Die bei der Kühlung entstehende Abwärme wird dann wiederum zur Beheizung des Objektes mittels einer Fußbodenheizung eingespeist, wodurch auf eine separate Heizungsanlage mit fossilen Brennstoffen vollständig verzichtet werden kann. Die neue Verkaufsfläche soll dann über 1200 Quadratmeter bieten. Ein Verkehrsgutachten hat zudem ergeben, dass auf der Ladestraße für einen guten Verkehrsfluss auch eine Abbiegespur vorgesehen werden muss.
Gerade die Verkehrsführung war in den vergangenen Monaten immer wieder Teil der politischen Diskussionen. Kritiker sahen dabei vor allem Fahrradfahrer im Nachteil, die keiner Gefahr im Straßenverkehr ausgesetzt werden sollen. Im Stadtrat befürworteten so auch nicht alle Ratsmitglieder das Vorhaben von Aldi, weshalb bei der Vorlage der genauen Pläne erneut mit intensiven Diskussionen zu rechnen ist.
Christian Salmen ist mit dem bisherigen Verlauf des Projektes aber trotz der Diskussionen sehr zufrieden. „Für die Umsetzung des Vorhabens wurde Hand in Hand mit dem Grundstückseigentümer, Politik und Verwaltung sowie weiteren Beteiligten in vielen Verfahrensschritten die Änderung der Bauleitplanung vollzogen. Parallel wurden durch uns die Planungen immer wieder den neu auftretenden Herausforderungen angepasst, damit der neue Markt maßgeschneidert und optimal in das Grundstück eingefügt wird“ ist Salmen dankbar für die Unterstützung.
Wenn der Bebauungsplan rechtskräftig ist, kann Aldi mit dem Bau schlussendlich beginnen. Dazu muss laut Mensing dann aber auch das Haus auf dem Brachgelände abgerissen werden und auch eine größere Parkplatzanzahl als jetzt vorgehalten werden. „Unser Ziel ist es, dass mit dem Neubau in diesem Jahr begonnen wird, sodass mit einer Fertigstellung Anfang 2022 zu rechnen ist“, blickt Salmen optimistisch in die Zukunft. Wenn der Aldi-Markt am geplanten Standort an der Ladestraße gebaut ist, haben Kunden mit dem benachbarten Rossmann, dem großen REWE-Markt sowie auf der gegenüberliegenden Straßenseite mit Ernsting’s Family, Kik-, Lidl-, Hagebau-, Netto- oder Getränke-Markt die große Auswahl an einem Standort. Änderungen sind laut Mensing aber auch beim REWE-Markt zu erwarten, der sich vor Ort vergrößern möchte. Die Stadt hat in dem bisherigen Verfahren bereits die Zusage bekommen, dass zwischen REWE-Markt und Rossmann auch ein fuß- und fahrzeugseitiger Übergang gewährleistet wird. Das langwierige Verfahren über mehrere Jahre begründet Mensing mit der aufwendigen Sondergebietsausweisung, wo solche zeitlichen Ansätze von mehreren Jahren aufgrund der gesetzlichen Anforderungen normal sind.