„Ampel“ sorgt für Hilfe
CO2-Messgeräte für Grundschulen und Kindergärten in Salzhemmendorf
Salzhemmendorf (gök). „Frau Koops, wir müssen lüften!“ So oder so ähnlich rufen in der Grundschule Salzhemmendorf derzeit Schüler öfter im Unterricht. Normalerweise gibt der Rahmenhygieneplan vom Land Niedersachsen vor, dass alle 20 Minuten im Unterricht eine Lüftung des Klassenraums durch Öffnen der Fenster zu erfolgen hat. Doch der Atemluftverbrauch in den vier Jahrgängen ist oft sehr unterschiedlich. „Wir haben festgestellt, dass die Vorgabe mit den 20 Minuten in den jüngeren Jahrgängen oft sehr gut passt. Doch in den älteren Jahrgängen reichen die 20 Minuten manchmal nicht aus, weshalb die CO2-Messgeräte schon sehr sinnvoll sind“, ist Salzhemmendorfs Grundschulleiterin Susanne Koops mit der Anschaffung sehr zufrieden.
Letztes Jahr war sich der Rat des Flecken Salzhemmendorf bereits einig, dass CO2-Messgeräte für die Grundschulen und Kindergärten im Flecken angeschafft werden sollten. Daraufhin bestellte Melanie Kutzner von der Gemeindeverwaltung mehrere Geräte zum Testen für die Einrichtungen. Da sich die Lehrer anfangs auch ein akustisches Signal wünschten, wurde noch ein weiteres Gerät zum Testen angeschafft. „Zwar gab es ein akustisches Signal, aber die verschiedenen Werteangaben waren dann für die Schüler zu komplex“, so Koops rückblickend. Daher wurden dann die einfacheren Geräte mit einer „Ampel“-Lösung angeschafft, was auch pädagogisch in den Klassen einfach umzusetzen ist. Wenn die Lehrer mal zu sehr in den Stoff vertieft sind, weisen die Schüler sofort beim Umspringen der CO2-Ampel auf das fällige Lüften hin. Noch gibt es in Salzhemmendorf zwar nur vier Geräte, die regelmäßig von den Ladestationen durch die Lehrer mit in die Klassenräume genommen werden, doch in Kürze wird eine größere Bestellung wohl die Gemeinde erreichen.
„Insgesamt haben wir etwa 50 Geräte für die beiden Grundschulen und die verschiedenen Kindergärten bestellt, so dass diese ausreichend versorgt sein dürften“, erklärt Kutzner auf Nachfrage. Bezahlt werden die Geräte mit Mitteln vom Land Niedersachsen, dass 5000 Euro für allgemeine Schutzausstattung dem Flecken zur Verfügung gestellt hat. Davon werden aber auch FFP2-Masken, Desinfektionsmittel, Spuckschutz oder Handschuhe angeschafft. Bei weiterem Bedarf stellt die Gemeinde dann auch noch finanzielle Mittel gemäß dem Beschluss des Gemeinderates zur Verfügung, wenn es denn notwendig sein sollte. Kutzner stellt aber klar, dass die CO2-Messgeräte nur ergänzend wirken sollen. An den Rahmenhygieneplan des Landes mit der 20-5-20-Regelung beim Lüften sollen sich die Schulen so oder so halten. Bei Bedarf muss dann nur noch mehr gelüftet werden.
Susanne Koops will die CO2-Ampeln auch nach der Krise weiterhin nutzen. „Studien haben schon früher gezeigt, dass eine gute Sauerstoffzufuhr beim Lernen hilft. Sinnvoll sind dann auch feste Plätze in den Klassenräumen“, so Koops. Generell halten sich die Schüler laut Koops sehr gut an die Regeln und toben dann auch in den Pausen mit Mundschutz über den Pausenhof. „Wenn sich alle Menschen so gut wie die Schüler an die Regeln halten würden, hätten wir in Deutschland keine Probleme!“
Foto: Susanne Koops freut sich über die hilfreichen CO2-Messgeräte