Nach dem Ostkreis profitiert jetzt auch Afrika

6000 restliche Masken der Hilfe für Selbsthilfe gehen nach Afrika

Coppenbrügge/Salzhemmendorf (gök). Als keiner helfen konnte, sprang „Hilfe zur Selbsthilfe“ vor rund einem Jahr ein. Ein Mund-Nasen-Schutz konnte zu Beginn der Corona-Krise im letzten Jahr in nicht ausreichender Stückzahl geliefert werden, weshalb auf Initiative von Udo Stenger ehrenamtliche Kräfte wie Coppenbrügges Bürgermeister Hans-Ulrich Peschka, Manfred Roth oder Gerald Mehrtens kurzentschlossen das Heft des Handelns in die Hand nahmen und die Produktion von ausreichend Masken für viele Menschen im Landkreis organisierten.

Mit Unterstützung von über 80 ehrenamtlichen Näherinnen und der Vertriebshilfe der Bürgerbusvereine aus Coppenbrügge und Salzhemmendorf wurden schließlich rund 35 000 Masken hergestellt, wodurch die Ansteckungsrisiken in der Region gemindert wurden. Während in Deutschland mittlerweile auch genügend OP- oder FFP2-Masken vorrätig sind, sind andere Regionen auf der Welt aber noch nicht ausreichend versorgt.

Über verschiedene Kontakte bekam Udo Stenger mit, dass vor allem in Afrika die Versorgungslage teilweise noch sehr schlecht ist und der 2018 gegründete Hamelner Verein Afrika United dort etwas Abhilfe leisten kann. Eigentlich hat es sich der Verein vor allem zur Aufgabe gemacht, bei der Integration von Flüchtlingen zu unterstützen. Doch die Mitglieder verschicken auch immer wieder Hilfsmittel über Container oder andere Lösungen nach Afrika, um vor Ort das wirtschaftliche Leid etwas zu mildern.

Aus der großen Masken-Aktion sind jetzt noch rund 6 000 Masken übrig, für die aufgrund der neuen Bestimmungen mit OP- oder FFP2-Masken keine Verwendung mehr besteht. Damit diese Masken jetzt noch einem guten Zweck zugeführt werden, haben sich die Organisatoren entschlossen, diese dem Hamelner Verein zu überlassen. Mit Hilfe der Mitglieder werden die Masken dann nach Afrika transportiert und helfen dort dabei, dass sich das Corona-Virus nicht noch weiter ausbreitet.

„Mit dieser Aktion bringen wir die Initiative jetzt zu einem guten Abschluss“, erklären Stenger und Peschka im Einklang. Geklärt wird auch noch, ob der Verein auch noch die übrigen Zuschnitte nutzen und mit Hilfe von Anleitungen weitere Masken nähen kann. Durch die Aktion wurden in der Region rund 30 000 Masken verteilt und die Überschüsse in Höhe von 25 000 Euro an Vereine aus Coppenbrügge und Salzhemmendorf für den guten Zweck verteilt. „Gemeindeübergreifend war es eine tolle Zusammenarbeit zwischen den handelnden Personen, wobei die Entwicklung und Größe gerade zu Beginn so noch gar nicht absehbar war. Heute wird leider oft alles kompliziert gemacht, aber hier hat die Umsetzung ohne Bürokratie vorbildhaft funktioniert“, ist Peschka zum Abschluss der Aktion sehr zufrieden. Staatlich organisiert hat die Verteilung anders als bei der ehrenamtlichen Version in Coppenbrügge und Salzhemmendorf dann im Nachgang wie bekannt nicht so gut funktioniert, wie etwa Gerald Mehrtens im Gespräch kritisiert. Auch Peschka findet das ganze Impf- und Masken-Thema für Deutschland derzeit nur noch „blamabel hoch drei“!

Foto: Die Verantwortlichen von „Hilfe zur Selbsthilfe“ übergeben die rund 6000 Masken an die Vertreter von „Afrika United Hameln“.