Kultur und Yoga in dunkler Zeit

Angebote in Lauenstein sollen für Abwechslung sorgen

Lauenstein (gök). „Die Dörfer hier sind so schön, doch das Leben steht irgendwie still“, ist Anette Obendorf nicht zufrieden. Die gebürtige Lauensteinerin zog früh nach Hannover und lebte dort mit ihrem Mann sehr zufrieden. Doch im letzten Jahr bezog sie zusammen mit ihrem Mann ein Wochenendhaus in ihrem Geburtsort und fühlte sich dort schnell wieder heimisch. Gerade in der Corona-Zeit genoss sie mit ihrem Mann die Möglichkeiten auf dem Dorf, während die Menschen in der Stadt sich nicht so ausbreiten konnten.

Eigentlich gibt es für Obendorf in Lauenstein genügend Leben, ist sie mittlerweile auch in einen Verein eingetreten und im Frauen-Netzwerk aktiv. In Hannover arbeitet Obendorf schon seit rund 25 Jahren als Yoga-Lehrerin, wobei im letzten Jahr aufgrund der Pandemie ihre Kursangebote ausgefallen sind. Ihre viele Freizeit in Lauenstein will sie jetzt aber nicht ungenutzt lassen und hat sich daher überlegt, in Lauenstein während der Pandemie ein Open-Air-Yoga-Angebot für Frauen vorzuhalten. „Das steht bewusst nicht in Konkurrenz zu so tollen Angeboten wie vom Kneipp-Verein, aber ich möchte gegen einen Obolus während der Vereinszwangspause das anbieten“, so Obendorf im Gespräch. Geplant ist, dass Interessenten sich unter Tel 0157-36668557 oder anette@obendorf.de melden und dann das weitere Vorgehen absprechen. „Durch die persönliche Kontaktaufnahme möchte ich mir vorher ein Bild über den Gesundheitszustand machen, damit ich die Übungen generell darauf abstimmen kann“, erklärt Obendorf. Die Yoga-Lehrerin hat sich überlegt, dass beginnend ab dem 10. April samstags um 9 Uhr die gemeinsame Yoga-Stunde im Bürgergarten unter freiem Himmel mit genügend Abstand stattfinden soll.

In den letzten Tagen und Wochen hat die Neu-Lauensteinerin schon etwas Kultur in die dunkle Zeit gebracht. Auf 30 Bänken in und um Lauenstein hat sie bemalte Gedichte verteilt, die dem Nutzer ein Lächeln auf das Gesicht zaubern sollen. Wenn die Gedichte gut angekommen hat sie geplant, dass die Gedichte immer wieder aktualisiert und an die jeweilige Jahreszeit angepasst werden. Doch damit ist sie immer noch nicht zufrieden. Ihr ist bei ihrer Rückkehr nach Lauenstein auch aufgefallen, dass sehr viele Geschäfte in Lauenstein und auch in anderen Orten leer stehen. „Ich erinnere mich an Zeiten zurück, wo Lauenstein rund 30 Geschäfte hatte und es hier fast alles zu kaufen gab“, so Obendorf. Mit einer ungewöhnlichen Aktion will sie jetzt wieder Leben in die Schaufenster bringen. Eigenständig wird sie Hausbesitzer mit Schaufenstern ansprechen und diese können sich auch gerne bei ihr melden. Sie will diese Schaufenster dann aufhübschen und interessant machen, indem sie dort Mini-Ausstellungen organisiert. Das können kleine Kunstwerke oder Handarbeiten sein, so dass die Menschen wieder interessiert vor den Fenstern stehen bleiben und das begutachten. Eine ähnliche Aktion hat sie bereits vor einigen Jahren in Hannover durchgeführt, was damals sehr gut ankam. Interessenten können sich dazu per email oder Telefon gerne bei ihr melden.

Foto: Anette Obendorf lebt gerne in Lauenstein – hier im Bürgergarten

Foto: Solche Gedichte sind auf rund 30 Bänken in und um Lauenstein zu finden