Jagd auf Federwild in Niedersachsen wird unterschätzt

Rabenkrähe die am meisten gejagte Vogelart in Niedersachsen

Springe/Leinebergland (gök). Die Menschen aus dem Leinebergland verbinden die Jagd oft mit Rehen oder Wildschweinen. Zumeist wohl mit dem Grund, dass diese Wildarten auch oft auf dem Esstisch in der Region landen. Die meist gejagte Tierart in Niedersachsen nach dem Rehwild ist aber schon die Rabenkrähe, wie jetzt Sven Lübbers vom Jägerlehrhof vom Jagdschloss Springe auf Nachfrage erläuterte.

Neben der Rahenkrähe wird in der Jagdzeit vom 16. Juli bis 15. Januar aber auch die heimische Graugans und die „Einwanderer“ Nilgans und Kanadagans gejagt. „Vor allem die Gänse sorgen entlang der Leine bei Landwirten für große Schäden, zumal diese anders als bei Damwild oder Schwarzwild auch nicht von den Jagdpächtern oder anderen Stellen entschädigt werden“, so Lübbers. Die Jagd auf das Federwild ist dabei nicht einfach, da man für den Beschuss mit Schrot nicht weiter als 35 Meter entfernt sein kann. Im Ausnahmefall kann auf die Gänse auch mit Kugelmunition geschossen werden, doch Lübbers stellt klar, dass die Sicherheit dabei höchste Priorität besitzt und der Sicherheitsabstand noch wesentlich größer als bei Schrot sein muss.

Gerade die eingeführten Arten wie Nil- und Kanadagans haben mittlerweile die stärkste Ausbreitung aller Vögelarten. Dabei verdrängen Nilgänse als Boden- und gelegentliche Baumbrüter sogar heimische Arten wie kleinere Entenvögel und sogar Störche oder Greifvögel, da sie teilweise auch deren Brutplätze besetzen. Um die schlauen Gänse zu überlisten, jagt Lübbers selber oft mit Mitteln aus der Lockjagd, wenn etwa Gänseattrappen auf den Schadflächen benutzt werden. Die schlauen Gänse merken sich dann, dass die Schadflächen eine Gefahrenzone für sie darstellen und meiden sie im Idealfall.