Gronau nimmt Geld in die Hand
„H8“ soll abgeschlossen werden / Naherholung an der Leine
Gronau (gök). Eigentlich war der Kostendeckel klar. Eine Million Euro durfte das Bauamt Gronau für „H8“ – die Gronauer Bürgerzentrale verplanen. Bauamtsleiter Maik Götze hielt sich auch daran und stellte den Dachausbau vorerst hintenan. Allerdings sagte er aufgrund drohender Preissteigerungen den Aufzugeinbau zu, was dann die Kosten bei 1,01 Millionen Euro enden ließ. Das Gebäude kann zwar schon genutzt werden, doch seine volle Entfaltung bringt die Bürgerzentrale erst zur Geltung, wenn das Dachgeschoss auch ausgebaut ist.
Nach Vorschlag von Eduard Plachta (CDU) wurde auf einen Beschluss zwar verzichtet, doch für den Ausbau des Dachgeschosses registrierte der Bauausschussvorsitzende der Stadt Gronau Christoph Meyer (WGL) breite Zustimmung bei der Sitzung des Ausschusses im Gronauer Lachszentrum. Die CDU-Fraktion konnte einige Vorlagen nicht beraten, da diese laut Plachta zu spät bei den Mitgliedern eintrafen. „Eine spätere Entscheidung zum Ausbau des Dachgeschosses wäre aufgrund der dann vollen Kosten aber nicht sinnvoll“, bekannte auch Rainer Mundt (SPD). Der Ausbau des Dachgeschosses in der „H8“ schlägt zwar mit gut 60 000 Euro zu Buche, doch aufgrund von Fördermitteln muss die Stadt insgesamt nur Mehrkosten von rund 25 000 Euro bei geplanten Gesamtkosten von 1,071 Millionen Euro aufbringen.
Fortgeführt wird auch der Verfügungsfond, der Anfang letzten Jahres im Rahmen der Innenstadtsanierung eingerichtet wurde. Durch den Verein für Handel und Gewerbe sowie von Bund, Land und Kommune wurden 6000 Euro in einem Topf bereitgestellt, um verschiedene Aktionen durchzuführen. Aufgrund der Corona-Pandemie fanden dann zwar die meisten Aktionen nicht statt, doch die wenigen Veranstaltungen wie etwa der Sektempfang bei der Einweihung der Gronauer Hauptstraße kamen sehr gut an. Die Abstimmung zur Fortführung war aber mit 5:3 recht knapp, da die CDU-Fraktion dagegen stimmte. Während die Verwaltung eine Reduzierung der Gruppe von zwölf auf vier Personen favorisierte, setzte die SPD und WGL aber durch, dass die Gruppe wie bisher bestehen bleibt.
Durch die Umgestaltung des Platzes vom alten Gemüselädchen am Steintor in Gronau soll nach einer Idee des Bauamtes der Lückenschluss rund um die Leineinsel gelingen. Mit einem Durchbruch an der dortigen Mauer und Anlegung eines Weges entlang der Leine könnte die Leineinsel in Gronau zum Naherholungsgebiet weiterentwickelt werden. Zusätzlich würden noch Parkplätze entstehen, die die Kernstadt entlasten würden. Mit Restmitteln aus dem Städtebauförderprogramm „Stadtumbau West“ in Höhe von 91 000 Euro könnte hier der Löwenanteil bereits mitfinanziert werden. Auch wenn es hier keinen positiven Beschluss aufgrund des CDU-Antrages zu Beginn der Sitzung gab, signalisierten alle Anwesenden Zustimmung vor der entscheidenden Sitzung des Verwaltungsausschusses. „Das ist ein sehr guter Kompromiss“, war etwa Rainer Mundt (SPD) zufrieden.
Investiert werden soll zudem in das Dorfzentrum in Eitzum. Die dortigen Räume an der Sporthalle sollen zu einem Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft des Despetals umgebaut werden. Bauamtsleiter Maik Götze rechnet hier mit Kosten in Höhe von 260 000 Euro. Einsparpotential hätte die Maßnahme noch, wenn der Schornstein aus dem Gebäude nicht entfernt wird. Hier waren sich die Ausschussmitglieder aber einig, dass vor einer Entscheidung der Wille der Dorfgemeinschaft berücksichtigt werden soll. Thomas Noll vom Förderverein der Sporthalle stellte in der Sitzung noch einige Knackpunkte bei der Planung da, auf die Götze dann bei der Umsetzung achten wird. Schon vorher war der Austausch der Verwaltung mit dem Förderverein sehr eng, so dass auf die Wünsche der Dorfgemeinschaft schon gut eingegangen wurde. Wenn dieses Jahr noch die Förderbewilligung zugesagt wird und der Bauantrag folgt, rechnet Götze mit einer Fertigstellung noch in 2022. Auch hier signalisierte der gesamte Ausschuss Zustimmung, was dann in der Sitzung des Verwaltungsausschusses abschließend auf den Weg gebracht werden soll.
Foto: Am Steintor könnte der Durchbruch an der Mauer erfolgen, wo bereits ein Riss vorhanden ist
Foto: Maik Götze erklärt die Maßnahmen im Bauausschuss