„Alte Schule“ soll der Dorfmittelpunkt werden

Eitzumer hoffen auf Bauabschluss 2022

Gronau/Eitzum (gök). Der Wunsch nach einem Dorfzentrum gärt in Eitzum schon seit einigen Jahren. Seit der Schließung des Gashof Klages vor einigen Jahren gibt es in Eitzum im Despetal keinen Versammlungsort für die Vereine mehr. Auch die Kneipe als Anlaufpunkt wird im Despetal vermisst, so dass der Wunsch nach einem Dorfgemeinschaftshaus über die Jahre immer größer wurde.

Einziger Anlaufpunkt im Ort ist die Sporthalle an der alten Schule, die 1976 errichtet wurde. Die benachbarte Grundschule stand nach ihrer Schließung zunächst leer, ehe dann in die ehemalige Lehrerwohnung ein Ehepaar einzog, was die Hausmeisterdienste rund um die Sporthalle erledigte. Der Schulraum wurde schließlich länger für kleinere Veranstaltungen und Versammlungen genutzt, war zuletzt aber bauseitig in keinem guten Zustand mehr. Nachdem die erste Idee eines Dorfzentrums im ehemaligen Gasthof Klages aus Kostengründen verworfen wurde, stellte die Verwaltung letztes Jahr drei verschiedene Ausbauszenarien für die „Alte Schule“ vor, wo mittlerweile auch die Hausmeisterwohnung leer stand.

Schnell wurde man sich schließlich auf eine Ausbauvariante einig, so dass die Planungen intensiviert wurden. Thomas Noll vom Förderverein der Sporthalle lobte dabei vor allem die Zusammenarbeit mit dem Bauamt, die auf die Wünsche der Dorfgemeinschaft entsprechend einging. „Man hat mit den verschiedenen Nutzern der alten Schule gesprochen und ist auch auf deren Wünsche eingegangen“, so Noll zufrieden. Dabei wurde laut Noll auch die Bausubstanz betrachtet und viele Gespräche für die Planung geführt. Dabei stand vor allem aus Sicht des Fördervereins der Ansatz im Mittelpunkt, dass der Kostenrahmen trotz aller Wünsche nicht gesprengt wird.

Mittlerweile ist der Entwurf in der Endplanung, der dann auch im Bauausschuss der Stadt Gronau vorgestellt wurde. Bauamtsleiter Maik Götze rechnet hier mit Kosten in Höhe von 260 000 Euro, die im Rahmen des IEK gefördert werden. Einsparpotential hätte die Maßnahme noch, wenn der Schornstein aus dem Gebäude nicht entfernt wird. Hier waren sich die Ausschussmitglieder aber einig, dass vor einer Entscheidung der Wille der Dorfgemeinschaft berücksichtigt werden soll. Thomas Noll vom Förderverein der Sporthalle stellte in der Sitzung noch einige Knackpunkte bei der Planung da, auf die Götze dann bei der Umsetzung achten wird. Wenn dieses Jahr noch die Förderbewilligung zugesagt wird und der Bauantrag folgt, rechnet Götze mit einer Fertigstellung noch in 2022. Auch hier signalisierte der gesamte Ausschuss Zustimmung, was dann in der Sitzung des Verwaltungsausschusses abschließend auf den Weg gebracht werden soll.

Auf Nachfrage machte sich Noll für einen Erhalt des Schornsteines stark. Er unterstützte dabei die Ansicht von Ausschussmitglied Rolf Klepping (CDU), dass man den Schornstein gegebenenfalls später noch in das Raumkonzept integrieren kann. In dem neuen Dorfgemeinschaftszentrum hätten die Einwohner dann die Möglichkeit zu Vereinsversammlungen, Beratungsangeboten oder Privatfeiern. Noll hat im Ort in der letzten Zeit auch einen stetig steigenden Immobilienwechsel wahrgenommen, so dass der Ort derzeit von außen verjüngt wird. Mit einem Dorfzentrum hofft Noll so auch auf eine Stärkung der Kommunikation im Ort und noch mehr Aktivität in den Vereinen.

Froh über die Entwicklung ist auch Sabine Wiening vom örtlichen Sportverein. „Bisher haben viele Mitglieder schon die Räumlichkeiten der alten Schule genutzt, um dort nach dem Sport noch zusammenzusitzen. Wir haben keine Kneipe im Ort und auch das Feuerwehrgerätehaus kann von der Bevölkerung im Normalfall nicht genutzt werden“, erklärt Wiening den Bedarf für ein neues Dorfgemeinschaftshaus. Auch der Faustball-Spartenleiter Dirk Möller hält den Ausbau der alten Schule aufgrund der fehlenden Gastwirtschaft für enorm wichtig für den ganzen Ort. „Vereine wie AWO oder das Rote Kreuz haben im Ort keinen Anlaufpunkt. Lediglich für die Blutspende konnte das Feuerwehrgerätehaus genutzt werden. Ein Dorfgemeinschaftshaus würde das ganze gemeinschaftliche Leben im Ort aktiv halten“, so Möller.