Marienhagen packt Spielplatzproblem an

Ehrenamtliches Engagement am Bolzplatz soll nur der Anfang sein

Marienhagen (gök). In den letzten Monaten und auch schon vorher sind die Verantwortlichen des TSV Marienhagen oft verzweifelt. Kinder und Jugendliche kickten in ihrer Freizeit oft auf dem Sportgelände, doch dort ging dann immer viel kaputt, wobei der Verein dann auf den Kosten sitzenblieb. Jugendleiter Stefan Stieler will den Kindern und Jugendlichen besonders in Corona-Zeiten aber natürlich auch ermöglichen, dass sie sich austoben können. Sein Sohn kickte in seiner Freizeit oft auf dem Spielplatz an der alten Königsberger Straße. Doch das dort aufgestellte Tor ist in die Jahre gekommen und ein fehlendes Netz sorgte dafür, dass die Bälle oft in Dornen landeten und kaputtgingen. „Immer wieder kam mein Sohn mit kaputtem Ball nach Hause, so dass ich schließlich auf die Idee kam, das Tor zu sanieren“, so Stieler.

Stefan Stieler ergriff dann vor einigen Wochen die Initiative und kontaktierte den Bürgermeister Klaus Krumfuß. Dieser war sofort begeistert von dem ehrenamtlichen Engagement im Ort und sagte seine Unterstützung zu. Auf seine privaten Kosten bestellte er nach der Übermittlung der Maße ein hochwertiges Tornetz, welches zukünftig die kaputten Bälle verhindern soll. „Ich war ja selber Fußballer und weiß, dass nichts weniger Spaß macht, als ein fehlendes Tornetz“, erklärte Krumfuß jetzt bei der Installation des Tornetzes. Stieler organisierte vorher die Sanierung des Tores. Mit Unterstützung des Malers Janko Berg und des Metallbauers Ingo Rosentreter wurde das Tor von Stieler restauriert, so dass es noch über Jahre die Kinder auf dem Spielplatz erfreuen kann.

Das Tor war jetzt aber nur der Anfang. Angesichts knapper Kassen bei der Gemeinde will Stieler auch zusehen, dass mit weiterem Engagement der Spielplatz noch weiter aufgewertet wird. Dazu nahm er Kontakt mit der örtlichen Kindergartenleiterin Rosi Siedersleben auf, die den Kontakt zu einem Naturspielplatz-Berater herstellte. In Abstimmung mit dem Flecken wird dieser den Spielplatz genauer betrachten und Vorschläge zur Gestaltung machen. Direkt am Spielplatz gibt es auch eine Quelle, weshalb sich Stieler für die kleineren Kinder auch eine Matschanlage dort vorstellen könnte.

„Ich finde es sehr gut, wenn jemand so die Initiative ergreift und sich kümmert“, ist Krumfuß schon jetzt zufrieden mit dem bisherigen Ergebnis. Die Vergangenheit hat Krumfuß gelehrt, dass Patenschaften wie bei Skaterbahn in Duingen 2006 nicht immer funktionieren. Dort investierte die Gemeinde damals rund 8000 Euro, doch das Engagement der Eltern ließ dann nach. Umso dankbarer ist Krumfuß, dass in Marienhagen jetzt die Initiative gesucht und auch eine praktische Umsetzung erfolgte. „Die Menschen hier bemühen sich und sind mit Herzblut dabei“, freut sich der Bürgermeister. Über Facebook erfuhren auch Eltern in Coppengrave von dem Engagement in Marienhagen und kontaktieren Krumfuß. Auch dort sagte der Bürgermeister schließlich zu, ein weiteres Tornetz zu besorgen.

Foto: Klaus Krumfuß war es vorbehalten, den ersten Elfmeter auf das Tor zu schießen

Foto: Janko Berg, Stefan Stieler und Klaus Krumfuß installieren das Tornetz auf dem Spielplatz