Neuer Vorstand nur als Übergangslösung

Golfclub Sieben Berge in Rheden stellt sich neu auf

Rheden (gök). Die Jahreshauptversammlung des Golfclub Sieben Berge aus Rheden war dieses Jahr eine Besondere. Nach fünf Stunden Sitzungszeit stand ein neuer und für viele überraschender Vorstand auf der Bühne. Der bisherige Vorstand hatte für die Präsidentennachfolge von der nicht mehr zur Wahl angetretenen Eva Lichnowski Holger Chlebusch vorgeschlagen. Bei der geheimen Wahl erhielt Chlebusch dann aber nur 77 Ja-Stimmen bei 104 Nein-Stimmen, was zu ersten Zwischenrufen und Missbilligungen führte. Offensichtlich hatten sich die Vereinsmitglieder in zwei Lager geteilt, die sich auf der einen Seite aus vor allem älteren Mitgliedern im Seniorenbereich und zum anderen aus allen anderen Mitgliedern darstellten. Die eigentlich kleinere Gruppe der älteren Mitglieder hatte aber offensichtlich viele Vollmachten dabei, wodurch sich die Stimmenanzahl dieser erhöhte. Aus der Reihe der älteren Mitglieder wurde dann als neuer Präsident Heinz Futscher vorgeschlagen. Mit 113 Ja- und 82 Nein-Stimmen wurde er schließlich gewählt. „Diskussionen über die Vergangenheit ändern nichts“, mahnte er zur Einigkeit und appellierte an die vorgeschlagenen Mitglieder zu einer Wahl.

Unter diesen Umständen stellten sich die vorgeschlagenen Mitglieder Christian Kersten als Vize-Präsident und Jörn Haupt als Platzwart aber nicht mehr zur Verfügung. Nicht mehr zur Wiederwahl trat dann auch Schatzmeister Ludwig Löbke an, wofür sich dann Uwe Schmidt zur Verfügung stellte. Mit 104 Ja-Stimmen wurde er dann schließlich zum neuen Schatzmeister gewählt. Aus der Versammlung heraus wurde Hartmut Leske zum Vize-Präsidenten vorgeschlagen. Dieser erhielt dann aus beiden Lagern viele Stimmen und wurde mit breiter Mehrheit gewählt. Horst Rudolf stand als Platzwart dann auch auf Nachfrage nicht für eine Wahl zur Verfügung, so dass der Posten zunächst unbesetzt bleibt. „Hier ist derzeit ein großer Graben, aber ich will als Präsident jetzt einen und auch jüngere Mitglieder mit einbinden“, erklärte der neue Präsident Futscher schließlich in der Versammlung. Ebenfalls mit breiter Mehrheit wurde Spielführer Friedhelm Rollwage gewählt, der im Club ein hohes Ansehen genießt und souverän schon viele Turniere organisiert hat.

„Ich selber habe nicht damit gerechnet, dass Holger Chlebusch nicht gewählt wird“, erklärt Futscher im Gespräch, der den vorgeschlagenen Kandidaten selber sogar gewählt hat. Im Vorfeld vor der Wahl wurde Futscher von mehreren Mitgliedern angesprochen, ob er sich zur Wahl stellen würde. Die Nicht-Wahl von Chlebusch kam dann auch für Futscher überraschend, auch wenn er bei dem Präsidentenvorschlag schon mit einem engen Ergebnis gerechnet hatte. Der neue Vorstand will jetzt aber positiv in die Zukunft blicken und ist in den vergangenen Tagen schon mit vielen Gesprächen ordentlich durchgestartet.

In den letzten drei, vier Jahren gab es laut dem neuen Vorstand eine Stagnation im Club, was viele Mitglieder störte. Dank der Greenkeeper und des Wetters ist der Platz selber derzeit in einem sehr guten Zustand. Trotzdem wird künftig alles auf den Prüfstand gestellt, da der Etat des Clubs laut dem Schatzmeister „auf Kante genäht“ ist. In enger Abstimmung mit den Mitarbeitern wird geprüft, wie man zukünftig mit den Greenkeepern umgehen wird, weshalb man zum Jahresende eine Bilanz ziehen will. Auch ein Outsourcing der Grünarbeiten ist denkbar, was schon viele andere Golfclubs erfolgreich vorgenommen haben. Das würde die Flexibilität deutlich erhöhen, da das bisherige Team schon sehr klein ist und Ausfälle schlecht kompensieren kann. In dem Fall würden die Mitarbeiter dann von der Fremdfirma übernommen, so dass für sie auch keine Nachteile entstünden.

Auf den Prüfstand kommen auch die Mitgliedsbeiträge. Hier gibt es noch Unterschiede zwischen Alt- und Neumitgliedern. Die Neumitglieder zahlen einen höheren Beitrag, da die älteren Mitglieder früher auch einmalige Aufnahmebeiträge bezahlt haben. „Hier hoffen wir einen guten Weg zu finden und auf einige weitere Spenden für den Club“, so Hartmut Leske.

Der neue Vorstand hat sich zudem vorgenommen, selber maximal 18 Monate im Amt zu sein und dann anderen Kandidaten Platz zu machen. „Wenn sich vorher engagierte Mitglieder finden, sind wir aber auch nicht an diesen Zeitraum gebunden. Wir möchten einfach wieder Ruhe in den Club reinbringen und hoffen für unsere Arbeitsliste auf Resonanz aus allen Gruppen im Club“, so Futscher. Verbessern möchte der Vorstand auch die Kommunikationswege im Club, da sonst immer zu viele Gerüchte entstehen. Dankbar ist der Vorstand für das Mitarbeiterteam im ganzen Club, wo die Motivation sehr hoch ist.

Vermutlich Anfang Juli wird auch schon der neue Pächter die Gastronomie übernehmen, wodurch über die Geselligkeit im Club dann auch wieder der Zusammenhalt gestärkt werden soll. Friedhelm Rollwage ist auch zuversichtlich, dass sich bald der Turnierkalender wieder voller präsentieren wird. In diesem Jahr ist der Höhepunkt sicherlich die Ausrichtung der Norddeutschen Meisterschaften in der AK65 und AK30 in Rheden am 11./12. September.

 

 

 

Foto8638: Der neue Vorstand: Heinz Futscher (Präs.), Uwe Schmidt (Schatzmeister), Hartmut Leske (Vize-Präs.) und Friedhelm Rollwage (Spielführer)