Landesvater genießt das Weserbergland
Niedersächsische Jubiläumstour führt über den Ith-Hils-Weg
Ith-Hils-Weg (gök). „Vorher war es immer zu warm oder zu nass“, bemängelte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil die ersten drei Wandertouren der Jubiläumstour. Zum 75. Geburtstag von Niedersachsen veranstaltet die Staatskanzlei eine Wandertour quer durch das Land, wo Stephan Weil vor allem mit den ehrenamtlichen Vertretern der Heimatvereine in verschiedenen Regionen von Niedersachsen ins Gespräch kommt. „Wir wollten einfach nicht die Jubiläumsveranstaltungen nur in Hannover machen, sondern auch etwas ins Land tragen. Da bieten sich Wanderungen halt sehr für an“, so Weil. Diese halten zusammen mit dem hauptamtlichen Wegewart Martin Gründel auch die über 80 Kilometer vom Ith-Hils-Weg immer in Schuss. Gerade der Kammweg ist bei den Wanderern mit den spektakulären Klippen sehr beliebt, auch wenn gerade dieser Teil sehr mühsam zu pflegen ist.
Bereits zum vierten Mal ist der Ith-Hils-Weg jetzt vom Deutschen Wanderverband qualifiziert worden. Jedes Jahr kommen mehr Wandertouristen in die Region und genießen genauso wie Stephan Weil die ansprechenden Wanderwege. Weil selber war schon 1975 das erste Mal in der Region, als er als Schüler des Kaiser-Wilhelm-Gymnasiums Hannover an einer Sohlenwanderung zum Wilhelm-Raabe-Turm teilnahm. Vor anderthalb Jahren genoss er die Wanderung zum Raabe-Turm dann noch einmal, ehe er jetzt auf der vierten Tour durch Niedersachsen wiederkam. Vorher war er schon attraktive Wandertouren wie etwa durchs Osnabrücker Land gelaufen, doch in den Ith oder Deister kommt er immer wieder besonders gern zurück.
Kennengelernt hat er die Region auch schon, als er in jungen Jahren die erste Zivildienstschule Deutschlands auf dem Ith besuchte. „Ich erinnere mich noch genau, dass es kein Bier gab und die nächste Kneipe unendlich weit weg war“, brachte er die anderen Wanderer mit einem Augenzwinkern gleich zum Lachen.
Thomas Slappa von der GeTour aus Bad Münder hatte dafür gesorgt, dass Vertreter von allen sechs beteiligten Kommunen des Ith-Hils-Weges dabei waren, als der Ministerpräsident den Landesgeburtstag auch im Weserbergland feiern konnte. Mit Sabine Tippelt (SPD) und Uwe Schünemann (CDU) waren auch zwei weitere Landtagsabgeordnete dabei und erfreuten sich in ihrer Heimat am Ith-Hils-Wanderweg.
Mit Doris Müller hatten die Teilnehmer eine kompetente Wanderführerin dabei, die an allen Stationen mit interessanten Infos aufwarten konnte. Nach dem Start bei den Ithwiesen führte Müller die etwa 50köpfige Wandergruppe an der Rothesteinhöhle oberhalb von Eschershausen vorbei. Die Rothesteinhöhle ist bis auf den Winter immer geöffnet und entführt die Besucher in die Unterwelt, wo auch so manche Sage sich um die teilweise bizarren Felsformationen rankt. Die Rothesteinhöhle ist dabei eine von 60 Höhlen in der Region, wobei sie aber als eine der ganz wenigen auch begehbar ist. Am Hils angekommen begann dann der anstrengende Teil der Wanderung, wo man von 200 Meter Höhe am tiefsten Punkt hoch bis zur Bloßen Zelle – der höchsten Erhebung der Region – auf 480 Meter hoch wanderte. Auch der wandererfahrene Ministerpräsident kam hier wie alle anderen Wanderer ins Schwitzen, wobei die gemäßigten Temperaturen aber eine an sich sehr angenehme Tour zuließen.
Am Wilhelm-Raabe-Turm wurde dann die Pause eingelegt, wo zwischendurch Hans-Joachim Bode als Vorsitzender des Hils- und Verkehrsvereins Grünenplan Interessantes über den Wilhelm-Raabe-Turm zu berichten wusste. Dieser erfreut die Wanderer und Besucher des Waldes schon seit über 100 Jahren mit einer grandiosen Aussicht vom fast höchsten Punkt des Hilses. Über den Kammweg kamen die Wanderer dann runter nach Grünenplan, wo an der Touristeninfo der gesellige Abschluss stattfand. Hier ließen es sich die „Liedersachsen“ Petra Fritsche-Grothe und Kai Gerling nicht nehmen und übergaben Weil auch das selbst komponierte Lied zum 75. Geburtstag von Niedersachsen, den neben den Wanderern wohl auch der Landesvater im Weserbergland nicht so schnell vergessen wird.
Ith-Hils-Weg:
Der Ith-Hils-Weg ist 80 Kilometer langer Rundweg durch sechs Kommunen und drei Landkreise, der in bis zu sieben Etappen erwandert werden kann. Seit 2012 wird der Wanderweg vom Deutschen Wanderverband kontinuierlich als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet.
Auf dem Rundweg kann man die vielfältige und abwechslungsreiche Landschaft mit den Hohenzügen Ith und Hils sowie weiteren Erhebungen hautnah erleben. Er zeichnet sich durch eine besonders schöne, naturnahe Streckenführung aus.
Foto8904: Doris Müller (rechts) führte die Gruppe über den Ith-Hils-Weg
Foto8931: Rund 50 Wanderer waren auf der Strecke unterwegs
Foto9057: Stephan Weil nutzte die Zeit für viele Gespräche
Foto9068: Zwischendurch wurde oft der Panoramablick genossen
Foto9116: Wegewart Martin Gründel schenkte Stephan Weil den offiziellen Ith-Hils-Weg-Aufkleber
Foto9134: Uwe Schünemann (links) und Sabine Tippelt waren als MdL auch dabei
Foto9207: Am Wilhelm-Raabe-Turm wurde Pause gemacht
Foto9236: Nach der Wanderung gab es in Grünenplan eine Stärkung für alle
Foto9248: Delligsens Bürgermeister Stephan Willudda ließ es sich nehmen, Stephan Weil ein Geschenk zu machen
Foto Gerling: Stephan Weil erhielt von den Liedersachsen noch ein Lied zum 75jährigen Jubiläum von Niedersachsen überreicht