Comeback der Orgel-Musik

  1. Orgel-Plus-Konzert zieht Musikliebhaber nach Hoyershausen

Hoyershausen (gök). Nach rund zehn Monaten Zwangspause ging es auch mit der Kultur in Hoyershausen wieder los. Das 23. Orgel-Plus-Konzert hatte notgedrungen einige Zeit auf sich warten lassen und dann war es am Ende doch etwas hektisch, wie Gudrun Bosmann vor dem Konzert verriet. Erst Anfang Juni bekam die Organisatorin die Erlaubnis, wieder ein Konzert in der Kirche Hoyershausen zu veranstalten. „Ich freue mich sehr, dass es jetzt wieder losgeht“, so Bosmann voller Vorfreude, bevor die Besucher in die St. Marien- und Lamberti-Kirche zu Hoyershausen kamen. Eingeplant war eigentlich ein Chor-Konzert, doch dieser sagte mangels Übungsabenden ab. „Das Konzert werden wir aber nächstes Jahr nachholen und umso dankbarer bin ich, dass neben Iveta Weide an der Orgel auch Till Hieronymus mit seiner Oboe für ein Konzert trotz der knappen Zeit zusagte“, erklärte Bosman noch vor dem Konzert.

Weide und Hieronymus waren extra aus Lehrte und Alfeld nach Hoyershausen gekommen, um auch mal wieder vor Publikum zu spielen. Rund 60 Sitzplätze durfte Bosman für die Besucher vorhalten, die auch schnell gefüllt waren. Zu hören bekamen die Zuhörer bekannte und unbekannte Melodien von klassischen Komponisten wie Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy oder aber auch moderne Stücke wie etwa „Gabriels Oboe“ von dem eigentlichen König der Filmmusik Ennio Morricone. Vor allem die Leichtigkeit von Hieronymus auf der Oboe mit den vielen hellen Tönen beeindruckte im Zusammenspiel mit der Schwermut der Orgel im Kontrast dazu die Zuhörer, die gebannt auf ihren Plätzen dem Spiel der beiden Musiker lauschten. Neben fröhlichen Tönen zeigte Hieronymus aber auch die zärtliche Seite des Instruments, wie etwa bei der „Romanze“ von Ludwig Wiedemann. Bosman hatte zusammen mit den Musikern bei der Auswahl der Stücke wieder darauf geachtet, dass jeder Musiker genügend Solo-Anteile bekommt und so jedes Instrument einmal im Mittelpunkt stehen durfte. Iveta Weide hatte mit Variationen über „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ auch eine eigene Komposition im Repertoire, was bei den bisherigen Orgel-Plus-Konzerten nur selten vorkam. Den Abschluss dieses denkwürdigen und besonderen Comeback-Konzertes bildete dann schließlich „Highland Cathedral“ von Ulrich Roever/Michael Korb, wo Weide und Hieronymus zusammen musizierten. Das 1982 zu den Highland Games in Dortmund komponierte Stück ist laut Hieronymus die in Ton gegossene Hochland Kathedrale, die dank hunderter Interpreten schon viele Male um die Welt ging.

Die Freunde der klassischen Musik und außergewöhnlichen Orgel-Konzerte können sich jetzt schon wieder auf viele Fortsetzungen in der Orgel-Plus-Konzert-Reihe freuen. Das nächste Orgel-Plus-Konzert ist für den 18. Juli um 17 Uhr vorgesehen. Dann wird neben Susanne Bremsteller an der Orgel der Posaunenchor der Christuskirche Hildesheim unter der Leitung von Dominik Reinhard in Hoyershausen zu Gast sein.

Foto8068+8070: Till Hieronymus beim Spiel auf der Oboe

Foto8073: Gudrun Bosman hatte darauf geachtet, dass zwischen den Konzertbesuchern genügend Abstand vorhanden war

Foto8082: Gudrun Bosman überreichte den beiden Musikern nach dem Konzert als Dank noch Blumensträuße

Foto9434: Gudrun Bosman war die Freude über die Wiederaufnahme der Konzert-Reihe anzusehen