Das Despetal soll in die Dorfentwicklung

Antrag erfolgt noch in diesem Jahr

Gronau (gök). Ende letzten Jahres hat die Gronauer Politik beschlossen, dass auch für die Ortsteile des Despetals die Aufnahme in die Dorfentwicklung beantragt wird. Das Planungsbüro StadtUmLand aus Hannover hat in den vergangenen Monaten diesen Beschluss umgesetzt und das Antragsverfahren vorbereitet. Auf der Zielgerade wurde das Ergebnis nun im Finanzausschuss der Stadt Gronau vorgestellt.

Am 2. Februar erfolgt der Start mit einem Auftaktgespräch, ehe dann vor allem die Ideensammlung bis Mitte März für die entsprechenden Inhalte bei dem Antrag sorgte. Dabei beteiligten sich zahlreiche Bürger aus den drei Orten und sorgten mit gut 30 Ideen für die Grundlage, mit der die beiden Planerinnen Ingrid Heineking und Marie Kickhöfel arbeiten konnten. Bei Dorfrundgängen Anfang Mai wurden diese Ideen dann auch vor Ort besprochen, so dass sie sich jetzt auch im Antrag wiederfinden und Handlungsfelder entwickelt wurden. Diese Handlungsfelder umfasst die Themen Multifunktionale Gemeinschaftsräume, Schätze bewahren, Neue Perspektiven für alte Gebäude, Innovative Energiekonzepte sowie Vernetzt Denken und Handeln.

Dabei sind die Entwicklung, Stabilisierung und Anpassung die gemeinsame Strategie, um dem Antrag zum Erfolg zu verhelfen. Heineking vermutet, dass das Schrumpfen der Orte mittlerweile vorbei ist und die Orte sich eher stabilisieren. Während das Grundzentrum Gronau als Arbeits-, Bildungs- und Versorgungsort gestärkt wird, will man sich im Despetal auf dörfliche Ortslagen und Qualitäten konzentrieren.

Im Antrag werden sich dann viele konkrete Projekte wiederfinden, die die Lebensqualität im Despetal erhöhen sollen. Dabei kann dann die Kommune investive Ansätze finden und auch Projekte Dritter gefördert werden. Ideen sind dabei etwa die Entwicklung einer Museumsscheune, die Schaffung einer innovativen Lösung der Nahversorgung im ehemaligen Sparkassengebäude in Eitzum, ökologischer Hochwasserschutz, die Entwicklung einer Altbaubörse, die energetische Sanierung der Sporthalle Eitzum, Straßensanierungen in Nienstedt oder die gemeinsame Vermarktung der Gaststätten. Pflicht wäre bei der Dorfentwicklung auch die Schaffung eines Leerstands- und Baulückenkatasters.

Ernst-Ulrich Blasberg (WGL) findet im Despetal vor allem für Radfahrer die Wege sehr unglücklich. „Radfahrer müssen sehr oft die Straße wechseln“, erklärt Blasberg in der Sitzung die gefährlichen Momente für die Radfahrer. Die Aufwertung der Rad- und Wanderwege findet sich in dem Antrag aber auch wieder, so dass in diesem Bereich auch Verbesserungen möglich sind. „In den nächsten 14 Tagen erfolgt die redaktionelle Überarbeitung des Antrages. Die Vortragung dieser ersten Grundwerte ist als erste Lesung zu verstehen“, so Bauamtsleiter Maik Götze. Einstimmig beschloss der Finanzausschuss schließlich den Antrag zur Aufnahme der Dorfregion Despetal in das niedersächsische Dorfentwicklungsprogramm. Nach der Beratung im Verwaltungsausschuss und im Rat muss der Antrag dann bis zum 31. Juli beim Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser in Hildesheim eingereicht werden.

Foto: Ingrid Heineking stellte den Ausschussmitgliedern den Antrag vor