Digitale Ausstattung oder Gebäudeinvestitionen?

Digitale Ausstattung oder Gebäudeinvestitionen?
Digitalpakt kommt Schulen zu spät / Verwaltungsausschuss soll über Geldeinsatz entscheiden
Thüste/Salzhemmendorf (gök). Eigentlich war man sich im Bildungsausschuss fraktionsübergreifend zunächst einig. Zur Sicherstellung eines attraktiven und zeitgemäßen Bildungsangebotes ist auch die Instandhaltung und Sanierung der Schulgebäude notwendig. Dafür werden etwa im Tiefgeschoss der Grundschule Salzhemmendorf derzeit die Räume zur Ganztagsbetreuung, der Mensabereich sowie der Werkraum schon seit Ende des vergangenen Jahres saniert und erweitert. Mit dem Haushalt 2020 sind dafür finanzielle Mittel in Höhe von 200 000 Euro eingestellt worden und weitere 40 000 Euro wurden im Jahr 2021 für die Einrichtung einer Schulküche bereitgestellt. Vermutlich in den Sommerferien wird dann diese Maßnahme fertiggestellt, wobei der Werkraum und der Mensabereich in den Herbstferien an der Reihe sind, um den Schulbetrieb so wenig wie möglich zu stören.
Parallel dazu hat das Land Niedersachsen eine Richtlinie erlassen, nach der Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur des Ganztagsbereiches in Grundschulen gefördert werden. Der Flecken hat hierzu kurzfristig einen entsprechenden Antrag gestellt und einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 75 Prozent des Investitionsvolumens erhalten, wobei die maximale Förderung 208 000 Euro beträgt. Durch diese nicht eingeplante Förderung betragen die Eigenmittel des Fleckens entsprechend des Finanzierungsplans nur noch 70 000 Euro. Die im Budget Grundschulen eingesetzten Mittel stehen somit für andere Maßnahmen zur Verfügung. „Die genaue Höhe steht aber erst nach den abschließenden Abrechnungen fest“, erklärte Bürgermeister Clemens Pommerening in der Sitzung, wobei die Gemeinde laut Vorlage von einer Summe von rund 130 000 Euro ausgeht. Darüber hinaus stehen weitere Restmittel aus dem zusätzlichen Kommunalen Investitionspaket für Schulen (KIP II) in Höhe von rund 60 000 Euro zur Verfügung.
Pommerening erklärte nun in der Ausschusssitzung, dass die Restgelder nun für die Sanierung der Klassenräume in der Grundschule Oldendorf verwendet werden sollen. Auch die Dachsanierung der Grundschule mit geplanten Kosten von 100 000 Euro liegt der Verwaltung am Herzen. Der letzte Winter zeigte die Mängel klar auf, als innen viel Schnee nach außen geschaufelt werden musste. Auch an eine Fassadensanierung wurde in Oldendorf bereits gedacht, fällt bei dem Altbau doch teilweise der Putz ab. Hier wäre mit Kosten von etwa 40 000 Euro zu rechnen. In den Sommerferien sollen zumindest die Klassenräume schon mal angegangen werden, wobei die Zeit dafür aber wohl nicht reichen wird und laut Pommerening auch in den Herbstferien daran dann gearbeitet wird. Dem Hinweis des Elternvertreters Sebastian Decker auf eine zeitnahe Umsetzung in den Ferien entgegnete Pommerening, dass man auf eine schnelle Abarbeitung achten werde, aber dies natürlich nicht immer in den Händen der Verwaltung liegt. Im nächsten Schuljahr sind wieder acht Klassen in der Grundschule Oldendorf zu unterrichten, daher sollte auch der letzte Klassenraum aus Sicht von Decker modernisiert werden.
Zunächst sah es danach aus, dass diese Maßnahmen so auch durchgeführt werden. Doch nach einem dramatischen Appell der Salzhemmendorfer Grundschulleiterin Susanne Koops soll dazu im Verwaltungsausschuss noch einmal beraten und wurde in der Sitzung jetzt kein Beschluss gefasst. Hintergrund ist, dass beide Grundschulen derzeit nur über sehr alte Laptops zum PC-Unterricht verfügen und diese laut Susanne Koops zum Teil nicht mehr einsatzfähig sind sowie sich generell noch kaum zum Unterricht anbieten. „Vielleicht sollte man mit dem vorhandenen Geld beide Schulen zunächst in diesem Bereich schneller ausstatten“, regte Koops an. Karl-Heinz Grießner (SPD) mahnte allerdings, dass das vorhandene Geld für den Ausbau der Ganztagsbetreuung gedacht war und später bei dem Ausbau dieser vielleicht fehlen wird. Eine Kostenberechnung für die Ausstattung mit Laptops in den Schulen wird jetzt kurzfristig von der Gemeindeverwaltung vorgenommen und als Vorlage für den Verwaltungsausschuss mit eingearbeitet.

Foto: In der Grundschule Oldendorf müssen einige Investitionen getätigt werden