Masterplan für das Klima in Salzhemmendorf
Flecken Salzhemmendorf bringt Klimaschutzplan auf den Weg
Salzhemmendorf (gök). Klimaschutz ist derzeit auch politisch in aller Munde. Zuerst hat das Land Niedersachsen und dann nach einer Verbesserungsforderung durch das Bundesverfassungsgericht auch der Bund ein Klimaschutzgesetz auf den Weg gebracht. Der Flecken Salzhemmendorf steht diesen Entwicklungen in nichts nach und bringt nun auch seinen eigenen Klimaschutzplan auf den Weg.
Einstimmig stimmte der Bauausschuss dafür, dass der vorliegende Entwurf im Rat zur Abstimmung am 15. Juli vorgelegt wurde. Der Flecken hatte zusammen mit der Klimaschutzagentur Weserbergland innerhalb weniger Monate einen Plan inklusive Maßnahmenkatalog erstellt. Patrick Bienstein von der Klimaschutzagentur stellte dem Ausschuss die Entwicklungen in einem kleinen Vortrag vor. „In Salzhemmendorf ist viel passiert“, lobte Bienstein Politik und Verwaltung für die schnelle Umsetzung. In Workshops wurde ein großes Bündel an Ideen und Maßnahmen gesammelt, die nun Stück für Stück umgesetzt werden sollen.
Dabei wurden die Bereiche Erneuerbare Energien, Wärmeversorgung, Energieeffizienz in Gebäuden, Klimagerechte Mobilität sowie Öffentlichkeitsarbeit besonders ins Auge genommen und als Schwerpunkte festgelegt. Die Politik wird sich zur Einhaltung der Ziele regelmäßig mit Verwaltung und Klimaschutzagentur treffen und die verschiedenen Ziele immer wieder neu festlegen. Für die nächsten fünf Jahre wurde dazu schon ein Fahrplan festgelegt.
Karl-Heinz Grießner (SPD) lobte, dass in dem Konzept schon viele Einzelmaßnahmen beschrieben sind. „Das ist dann auch eine strategische Entscheidungsgrundlage für diesen und den kommenden Rat, was auch eine Bindung darstellt“, so Grießner. Aus seiner Sicht darf dieser Plan nicht in der Schublande landen. „Es wird nicht alles auf einmal gehen, aber wir wollen weiterkommen“, blickt Grießner dabei zuversichtlich in die Zukunft. Auch Karsten Appold (Grüne) lobte, dass ja bereits viel in der Gemeinde passiert ist. „Wir sind mittlerweile schon gut aufgestellt. Das Energiemanagement und die energetische Sanierung von Gebäuden ist etwa schon gut fortgeschritten“, so Appold zufrieden.
Im Maßnahmenkatalog finden sich schon Posten wie die Erstellung einer Solarpotenzialanalyse, die Initiierung einer Bürger-Energiegenossenschaft, die Einspeisung des örtlichen produzierten Biogases in das Leitungsnetz oder die Entwicklung eines Quartierkonzeptes mit anschließendem Sanierungsmanagement wieder.
Mit der Einführung von Energiesparmodellen an Sportstätten fand sich jetzt der erste Punkt sogar schon auf der Tagesordnung des Bauausschusses wieder, was auch Bienstein von der Geschwindigkeit her begeisterte.
Die fehlende Finanzstärke vom Flecken Salzhemmendorf kommt diesem nun in der Form zu Gute, dass er für die Einführung der Energiesparmodelle eine hundertprozentige Förderung erhält. Energiesparmöglichkeiten für die Schwimmhalle Salzhemmendorf, die Sporthalle Oldendorf, die Mehrzweckhalle Lauenstein sowie die Sporthalle in Thüste sollen mit dem Projekt in die Familien getragen werden, die diese Einrichtungen auch nutzen. Das Projekt soll dann auch eine Vorbildwirkung für andere öffentliche Einrichtungen haben.
Foto: Die Sporthalle in Thüste soll im Konzept Berücksichtigung finden